Deine Antwort
Es ist Montagmorgen. Du liest die Blaupause, den Newsletter, mit dem du Communitys besser verstehst und erfolgreich Mitgliedschaften anbietest. Heute: So wertest du eine Community-Umfrage aus.
Hallo!
Letzte Woche habe ich die Vorlage für eine Umfrage geteilt und euch gebeten, sie auszufüllen. Das hat super geklappt: Tatsächlich haben 155 Personen teilgenommen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben.
Ich habe die Ergebnisse jetzt mithilfe von ChatGPT Deep Research (Prompt siehe ganz unten) und Google Sheets ausgewertet, um herauszufinden, ob mein Angebot richtig konstruiert ist und ob ich unbewusst Dinge implizit kommuniziere. Außerdem wollte ich wissen, welchen Wert mein Newsletter den Leser:innen tatsächlich stiftet, ob es Potenziale gibt, um mehr Mitglieder zu gewinnen, welche Preise dabei funktionieren und welche Gegenleistungen sinnvoll wären. Here we go.
Bei welchem Preis würdest du Mitglied werden?

Es überrascht niemanden, dass ein günstigerer Preis für User attraktiver ist. Wenig Umsatz pro Mitgliedschaft ist aus meiner Perspektive aber unattraktiv, weil durch höhere Zahlungskosten prozentual weniger übrig bleibt. Es lohnt sich für mich wirtschaftlich eher, weniger Mitglieder zu einem höheren Preis zu gewinnen, also viele Mitglieder zu einem niedrigen Preis.
Ich muss darum herausfinden, wo in der Grafik der „Cliff“ liegt – die psychologische Grenze, die ich nicht überschreiten darf. Ich sehe zwei solcher Cliffs: mehr als 10 Euro (ein Preis, den so gut wie niemand zahlen würde) und zwischen 5 und 6 Euro. Zwar ist die Zahlungsbereitschaft für 6 Euro nur ein paar Prozentpunkte niedriger als für 5 Euro, aber die Wahrscheinlichkeit, dass jemand „sicher“ statt „vielleicht“ zahlt, ist bei 5 Euro deutlich höher. Daher sollte mein Preis bei 5 Euro liegen.
Was die Blaupause für euch wertvoll macht
Nun zur Frage, welche Vorteile ich bei einer Blaupause-Mitgliedschaft für diese 5 Euro bieten sollte. Auch das habe ich abgefragt.
Was wären für dich die 3 wichtigsten Vorteile einer Blaupause-Mitgliedschaft?
Sebastian hört nicht auf, zu publizieren – 55 %
Mentoring-Runden (kleine Video-Calls zu Fachfragen) – 45 %
Exklusiver Mitglieder-Content / Paywall – 29 %
Blick hinter die Kulissen + Treffen – 17 %
Mitglieder-Verzeichnis (opt-in) für Networking – 17
[…]
Der wichtigste Grund für eine Mitgliedschaft wäre, dass ich meinen Newsletter weiterhin publiziere. Das deutet auf ein hohes emotionales Commitment hin, verbunden mit dem Wunsch, mir für meine Arbeit Danke zu sagen. Schnüff!
Die zweitwichtigste Gegenleistung wären Mentoring-Runden, also kleine Videocalls zu konkreten Fragen mit zahlenden Mitgliedern. 45 Prozent haben das angegeben – mit weitem Abstand zum drittwichtigsten Grund: exklusiver Mitglieder-Content hinter einer Paywall – wenig überraschend. Interessant sind die weniger populären Features, die allesamt Community- und Netzwerkelemente betonen. Offenbar haben viele Blaupause-Leser:innen Interesse daran, sich auszutauschen.
Es ist nun ziemlich eindeutig, wie mein Angebot aussehen sollte. Entsprechend habe ich mein Steady-Mitgledschaftspaket angepasst.

Wichtig dabei: Jahresmitgliedschaften sollten 20 bis 30 Prozent teurer sein als Monatsmitgliedschaften, denn sie lohnen sich für Medienmacher:innen viel mehr – der Churn. also die Kündigungsraten und damit die Lifetime Values sind dramatisch niedriger.
Diese Inhalte interessieren Blaupause-Leser:innen
Die Umfrage umfasst auch die inhaltliche Ausrichtig des Newsletters, wobei ich Antworten vorgebe, aber auch – und dabei wird’s spannend – offene Fragen stelle.
Welche Themen interessieren dich am meisten?
Community-Aufbau und -Bindung – 63 %
Mitglieder gewinnen – 49 %
Reichweite erhöhen – 44 %
Geschäftsmodell-Ideen für Medienmacher:innen – 34 %
Launch- und Wachstumsstrategien – 33 %
Newsletter-Monetarisierung – 31 %
Social-Media-Hebel & Alternativen – 31 %
Preismodelle & Preisgestaltung – 30 %
Tools & Automatisierung – 24 %
Podcast-Monetarisierung – 14 %
Technologietrends – 14 %
Werbung & Sponsoring verkaufen – 9 %
Dabei überrascht mich vor allem der klare Fokus auf das Thema Community. Alles rund um Monetarisierung, Engagement und Reichweite – der typische Vermarktungstrichter – ist natürlich relevant, aber Community steht mit großem Abstand im Zentrum dieses Newsletters. Themen, die mich persönlich interessieren wie Technologietrends, Tools oder etwas abseitigere Inhalte, spielen dagegen eine deutlich kleinere Rolle 😢.
Jetzt wird’s spannend
Schließlich habe ich drei offene Fragen gestellt:
Wie würdest du die Kernidee der Blaupause in einem Satz beschreiben?
Was unterscheidet sich sie Blaupause von ähnlichen Inhalten?
Was ist aus deiner Sicht das "Versprechen" der Blaupause?
Künstliche Intelligenz, in diesem Fall CHatGPT, hilft bei der Auswertung enorm, um die vielen Antworten sinnvoll zu clustern und zu bewerten.
Community-Aufbau: Viele von euch möchten besser verstehen, „wie Newsletter und Community funktionieren“ und wie man „aus Lesenden […] Zahlende“ machen kann. Die Teilnehmenden erwarten praktische Ratschläge, „wie man aus einem Newsletter ein Geschäftsmodell“ entwickelt, und Strategien zur Mitgliedergewinnung und -bindung.
Monetarisierung und unabhängige Geschäftsmodelle: Die Hoffnung, mit den eigenen Inhalten Geld zu verdienen, zieht sich durch viele Antworten. Blaupause wird als Quelle gesehen, um „Mitgliedschaftsmodelle [zu] verstehen“ und herauszufinden, „was geht und was zieht“ im Membership-Bereich. Unabhängige Medienschaffende erhoffen sich Unterstützung dabei, „ihre Ideen bestmöglich umzusetzen und damit Geld zu verdienen“. Kurz gesagt: Tipps, wie man ein nachhaltiges, unabhängiges Mediengeschäft aufbaut.
Praktische Tipps: Die Leser:innen möchten „Erste-Hand-Erfahrungen“ und bewährte Best Practices aus den Indie-Medien kennenlernen. Sie erwarten „Inspiration zu Trends in der Medienwelt und wie man daraus Kapital schlägt“, also aktuelle Entwicklungen, die ihnen neue Ideen liefern. Zitate wie „Konkrete Tipps und Motivation, etwas aufzubauen“ oder „nach dem Lesen des Newsletters eine neue Sichtweise bekommen“ verdeutlichen, dass konkrete, umsetzbare Ratschläge besonders gefragt sind.
Begleitung und Gemeinschaftsgefühl: Einige Antworten deuten darauf hin, dass Blaupause mehr bietet als nur Infos – nämlich das Gefühl, auf dem Weg zum Erfolg begleitet zu werden. Ein Teilnehmer beschreibt das Versprechen als „Begleitung […] beim Aufbau eines unabhängigen Geschäftsmodells“, ein anderer sieht Blaupause sogar als festen Ritual in seinem Wochenstart: „Die Blaupause gehört für mich zum Montag wie […] zum Dienstag“. Mehrere Teilnehmende betonen die Community-Komponente: Sie schätzen den Austausch mit Gleichgesinnten und das Gefühl, „dass man nicht allein unterwegs ist“. Hier wird deutlich, dass Blaupause auch als Netzwerk-Plattform wahrgenommen wird oder zumindest die Hoffnung weckt, Teil einer unterstützenden Community von unabhängigen Medienmacher:innen zu sein.
Zusammengefasst wünscht ihr euch Wissen und praktische Hilfe rund um Community-Building und Monetarisierung, Inspiration durch neue Ideen und Trends, sowie ein Gefühl der Unterstützung auf ihrem Weg – sei es durch meine persönliche Begleitung oder durch den Austausch mit anderen.
Das (unausgesprochene) Blaupause-Versprechen
In den Freitextantworten tauchen bestimmte Begriffe und Formulierungen immer wieder auf, die auf das implizite Versprechen hinweisen. Das Tolle daran ist, dass hierbei auch das unausgesprochene Versprechen der Blaupause sichtbar wird – Aspekte, die mir möglicherweise selbst gar nicht bewusst sind, wenn ich jeden Sonntagnachmittag mein Hirn auswringe, um eine neue Folge zu schreiben.
„konkrete Tipps“ und „umsetzbare Ratschläge“: Viele erwarten von Blaupause greifbare Empfehlungen, die sie direkt anwenden können. So heißt es etwa, Blaupause liefere „konkrete Tipps und Motivation, etwas aufzubauen“. Der Wunsch nach praktischer Umsetzbarkeit ist zentral.
Neue Perspektiven und Denkanstöße: Ein wiederkehrendes Motiv ist das Versprechen, durch Blaupause neue Einsichten zu gewinnen. Beispielsweise formuliert ein Teilnehmer, „nach dem Lesen des Newsletters [habe ich] eine neue Sichtweise“. Blaupause verspricht also geistige Aha-Erlebnisse.
Begleitung auf Augenhöhe: Mehrfach wird deutlich, dass die Leser:innen Blaupause als Begleiter in ihrem eigenen Projekt sehen. Statt nur trockener Ratschläge vermittelt der Newsletter das Gefühl, „an die Hand genommen“ zu werden. Ein Teilnehmer umschreibt das Versprechen als „Begleitung […] beim Aufbau eines unabhängigen Geschäftsmodells“ – hier schwingt mit, dass ich als Mentor zur Seite stehe, ohne von oben herab zu dozieren.
Blueprint für den Erfolg: Der Name Blaupause ist Programm – einige sehen darin das Versprechen, eine Vorlage bzw. Blaupause für den eigenen Erfolg zu erhalten. So schreibt ein Leser, es gehe darum, „DIY-Indie-Creators Blaupausen zur Verfügung zu stellen, um von und mit Medieninhalten leben zu können.“ Dieses Zitat bringt auf den Punkt, was implizit mitschwingt: Blaupause soll eine Schablone liefern, nach der unabhängige Medienschaffende ihre Projekte ausrichten können, um finanziell erfolgreich zu sein.
Mehr Wert aus der Community ziehen: Schließlich schwingt in vielen Antworten das Versprechen mit, dass man durch Blaupause lernt, „mehr herauszuholen“ – sei es „mehr [Mitglieder]“, „besser verstehen, wie Newsletter und Community funktionieren“ oder generell erfolgreicher zu werden. Ein Teilnehmer fasst die Verheißung so zusammen: „Es zahlt sich aus: Wenn ich einen Teil davon realisiere, wird’s […] besser laufen und aus Lesenden werden Zahlende.“
Unterm Strich liegt das unausgesprochene Versprechen von Blaupause darin, Erfolg planbar zu machen. Die Teilnehmenden sehen in Blaupause vor allem einen praktischen Leitfaden für Community-Aufbau und Monetarisierung – einen Ort, an dem sie Handlungstipps, Inspiration und echte Erfahrungswerte erhalten.
Bis nächsten Montag!
👋 Sebastian
PS:
Und hier nochmal die Vorlage für deine eigene Umfrage (Abre numa nova janela) (hier auch auf Englisch (Abre numa nova janela)).
Und hier der Prompt für die Auswertung der Umfrage mit ChatGPT (deep research):Analysiere die Ergebnisse meiner Community-Umfrage (Daten liegen als CSV-Datei vor). Gehe dabei insbesondere auf folgende Punkte ein:
Preisbereitschaft: Untersuche die Frage „Bei welchem Preis würdest du Mitglied werden?“. Berechne, wie viel Prozent der Teilnehmenden bei jeder Preisstufe sicher zahlen würden, vielleicht zahlen würden oder nie. Identifiziere daraus die psychologischen Preisschwellen („Cliffs“), also die Preisbereiche, ab denen die Zahlungsbereitschaft deutlich abfällt.
Wichtigste Mitgliedervorteile: Werte die Frage „Was wären für dich die 3 wichtigsten Vorteile einer Mitgliedschaft?“ aus. Zähle, wie häufig jede vorgegebene Option genannt wurde, und gib die Top-Ergebnisse mit dem Prozentanteil der Nennungen an (z.B. „Option X – Y%“ der Teilnehmenden). Zeige, welche Vorteile für die Community am wichtigsten sind.
Interessanteste Themen: Untersuche die geschlossene Frage „Welche Themen interessieren dich am meisten?“. Finde heraus, welche Themengebiete am häufigsten gewählt wurden, und liste sie mit dem jeweiligen Prozentsatzder Teilnehmenden, die dieses Thema interessieren. Sortiere die Themen nach Relevanz (absteigend nach Prozentwert).
Offene Fragen und implizites Versprechen: Analysiere die drei offenen Fragen:
„Wie würdest du die Kernidee der Publikation in einem Satz beschreiben?“
„Was unterscheidet die Publikation von ähnlichen Inhalten?“
„Was ist aus deiner Sicht das ‘Versprechen’ der Publikation?“
Fasse die häufigsten Aussagen und Schlüsselbegriffe aus diesen Freitext-Antworten in thematischen Gruppen zusammen. Identifiziere zentrale Motive oder Themen, die immer wieder genannt werden. Nenne auch markante Formulierungen oder Zitate, die typisch sind. Leite daraus ab, was das unausgesprochene Versprechen der Publikation ist – also welcher Mehrwert implizit vermittelt wird, selbst wenn er nicht ausdrücklich genannt wird.
Format & Stil: Präsentiere deine Auswertung als Fließtext mit klaren Überschriften für die einzelnen Abschnitte (orientiere dich gerne an den oben genannten Punkten). Achte auf eine gut lesbare Struktur. Wenn passend, füge grafische Elemente ein – etwa eine Markdown-Tabelle oder sogar ein Diagramm – um wichtige Daten (z.B. die Preisfrage oder die Top-Themen) übersichtlich darzustellen.
Ziel: Ein umfassender Auswertungstext, der möglichst nah an meinem bereits manuellen Ergebnis oben liegt – mit übersichtlicher Gliederung, Prozentangaben, ggf. visuellen Hilfsmitteln, und klar herausgearbeiteten Erkenntnissen aus der Umfrage.
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