tag eins: Geplanter Terroranschlag auf Wiener Westbahnhof: Schüler verurteilt
Hallo!
Heute ist wieder tag eins. Du liest deinen täglichen Nachrichtenüberblick.
Lüften, wenn es draußen sehr heiß ist: ja, nein, vielleicht? Nur abends und morgens, oder auch dazwischen? Falls es in deinem Büro, deiner Familie oder deiner WG gerade Diskussionen dazu gibt: Dieser Artikel (Abo) (Abre numa nova janela) im Standard liefert die Argumente. Die Meinung der Expert*innen bleibt aber im Großen und Ganzen: nur vormittags und abends, viel trinken und die Luftqualität im Auge behalten. Ansonsten halten wir uns heute zum Start in die Sommerwoche kurz und zwar mit diesen News.
THEMEN DES TAGES
1. Geplanter Terroranschlag auf Wiener Westbahnhof: Schüler verurteilt
Im Februar wurde (Abre numa nova janela) ein damals 14-jähriger Schüler in Wien festgenommen, weil er einen Terroranschlag auf dem Wiener Westbahnhof geplant haben soll. Das deutsche Bundeskriminalamt machte die österreichischen Behörden auf den Teenager aufmerksam. Der heute 15-Jährige soll geständig sein und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft, heute wird sein Fall am Straflandesgericht Wien verhandelt.
Innerhalb weniger Tage stehen gerade mehrere IS-Anhänger aus Österreich in verschiedenen Verfahren vor Gerichten, berichtet diese Woche das Nachrichtenmagazin profil (Abo) (Abre numa nova janela). Vier Strafprozesse finden in drei Städten statt. Das Netzwerk des IS sei in Österreich lose, aber sehr aktiv und reiche vom radikalisierten Teenager bis zu gut vernetzten ideologischen Drahtziehern. Wo endet „jugendliche Leichtsinnigkeit im Netz“ und wo beginnt echte Terrorgefahr, das sei eine Frage, die sich die Ermittler*innen bei diesen Fällen immer wieder stellen müssten, so das profil. Das zeigt sich im Moment besonders in Niederösterreich: Dort wurde Anfang des Jahres gegen 50 Verdächtige ermittelt, die meisten davon Jugendliche. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung in Niederösterreich bestätigt, dass die Zahl der Verdächtigen weiterhin im mittleren zweistelligen Bereich liegt.
Update: Kurz vor Redaktionsschluss erreicht uns das Urteil des Gerichts. Der geständige, reuige 15-Jährige wurde zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilt. Acht Monate Haft wurden unbedingt ausgesprochen, die restlichen 16 Monaten wurden bedingt nachgesehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: Der Täter akzeptiert nach Rücksprache mit seinen Eltern und seiner Rechtsvertreterin das Urteil, die Staatsanwaltschaft gab vorerst keine Erklärung ab.
2. Deutlich weniger Asylanträge in Österreich
Nach Angaben des Innenministeriums haben im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 8.637 Personen Asyl beantragt. Das sind 36,7 Prozent weniger als in der ersten Jahreshälfte des Jahres 2024. Seit 2023 beantragen immer weniger Menschen in Österreich Asyl. Das berichtet der ORF. (Abre numa nova janela) Schon im März wurde (Abre numa nova janela) ein deutlicher Rückgang gemeldet, besonders was Erstanträge betrifft.
Diese Entwicklung betrifft die gesamte EU, allerdings weniger deutlich. Laut Innenministerium wurden in der EU bis Ende Juni 23 Prozent weniger Asylanträge dokumentiert als im selben Zeitraum im Jahr 2024.
Weltweit sind nach Angaben der UN (Abre numa nova janela) 123 Millionen Menschen auf der Flucht. (Stand: Ende 2024). Die meisten Geflüchteten bleiben innerhalb des eigenen Landes oder suchen Schutz in angrenzenden Ländern.
3. Weltweiter Hackerangriff
Zahlreiche Organisationen, darunter Behörden und Unternehmen, wurden über eine neu entdeckte Schwachstelle in der Software von Microsoft angegriffen, berichtet (Abre numa nova janela) der Standard. Betroffen sind Sharepoint-Server, die benutzt werden, um Daten und Dokumente zu teilen. Der Zugang zu den Servern ermöglicht es, Daten und Passwörter zu stehlen. Sicherheitsexpert*innen befürchten, dass sich Angreifer*innen auch später – nach Beheben der Sicherheitslücke –, mit Hilfe zuvor gestohlener digitaler Schlüssel Zugang zu den Systemen verschaffen können.
Server, die betroffen sein können, sollten isoliert oder abgeschaltet werden, empfehlen Sicherheitsunternehmen. Microsoft hat bereits reagiert und erste Updates, die Sicherheitslücken schließen sollen, bereitgestellt. Wer hinter den Attacken steht, ist nicht bekannt, das FBI ermittelt.
DIE DREI TIPPS DES TAGES
1. Österreichische Recherche des Tages: „Bloody Business: Können Menstruations-Apps gefährlich werden?“
Zyklus-Apps wie „Clue“ oder „Flo“ sind praktisch und bieten niederschwellige Informationen zur Aufklärung über Menstruation und Gesundheit. Doch „Femtech“ ist ein lukratives Geschäftsmodell geworden und viele Apps verkaufen die intimen Daten ihrer Nutzer*innen weiter. Welche Gefahren dadurch entstehen können, hat Sophia Krauss für das feministische Onlinemagazin Our*Bodies recherchiert.
https://ourbodies.at/bloody-business-koennen-menstruations-apps-gefaehrlich-werden/ (Abre numa nova janela)2. Krautreporter-Text des Tages: „Fragst du dich, ob du in den Wechseljahren bist?“
Hersteller von Hormontests versprechen sichere Antworten. Warum es die nicht gibt.
https://krautreporter.de/geschlecht-und-gerechtigkeit/5941-fragst-du-dich-ob-du-in-den-wechseljahren-bist (Abre numa nova janela)3. Fundstück des Tages: „Seid schnell, seid scharf“
Seit Jahren streiten Konservative darum, wie sie wohl am besten gegen Rechte vorgehen, dabei sieht die Politikwissenschaft die Sache ziemlich klar: Mit der Übernahme rechter Positionen gewinne man kaum Wähler*innen von AfD, FPÖ und Co. zurück, nötig seien stattdessen Abgrenzung und attraktive Alternativ-Angebote. Bei der taz (Abre numa nova janela) beschreibt Natascha Strobl fünf Regeln, wie eine solche schnelle Abwehr in der Praxis ausschauen kann. Unter anderem nennt sie „Klare Kante“ und „Keine Angstlust“ als Beispiele in ihrem lesenswerten Essay. (cfa)
https://taz.de/Warnung-vor-Radikalisierung-nach-rechts/!6100441/ (Abre numa nova janela)Empfiehlt allen, die noch mehr über die (Peri)Menopause wissen möchte, die Lektüre von Miranda Julys Roman „Auf allen vieren“:
Anna Mayrhauser
