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Aktivist*innen zünden Mittelmeer an

Logo »TITANIC-Wochenrückblick. Der endgültige Newsletter«

Liebe Leser*innen,

Friedrich Merz ist deutschlandweit für seine Hilfsbereitschaft bekannt: Frauen hält er grundsätzlich die Tür auf, sogar wenn es sich um eine Drehtür handelt (Ausnahme: die Tür führt in eine Abtreibungsklinik). Geflüchteten erklärt er geduldig den Weg nach Hause, chauffiert sie zur Not sogar höchstpersönlich, ohne dass er extra darum gebeten werden muss oder ein »Danke« erwartet. Nun hat er sogar entschieden, Carsten Linnemann einen Sonntag im Quartal freizugeben, damit er mal nach Hause gehen und sich duschen kann.

Doch nicht nur Deutsche, auch Menschen in anderen Gegenden der Welt profitieren nun von Merz’ Generosität:

Ein Flugzeug wirft Hilfsgüter an kleinen Fallschirmen ab, in einer Großaufnahme ist zu sehen, dass es sich dabei um Friedrich Merz' "Nur wer sich ändert, wird bestehen" handelt. Dazu der Text: "'Ein kleiner Beitrag zur Linderung der Not'. Deutschland wirft Hilfsgüter über Gaza ab".

Jetzt jeden Freitag neu: Der endgültige Re-Read-Podcast

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War TITANIC früher wirklich besser? Oder schlechter? Anders? Älter? Blöder? Klüger? Diesem Fragenbündel gehen die Satireveteranen Tim Wolff und Torsten Gaitzsch ab sofort Woche für Woche nach – und liefern Antworten. In »TITANIC war früher …?«, dem endgültigen Re-Read-Podcast, wird sich jeden Freitag ein Artikel aus über 45 Jahren Heftgeschichte vorgenommen. Das Moderationsduo wird Funde machen, die nie ein Mensch machen sollte.

»TITANIC war früher …?« gibt es ab heute überall, wo es Podcasts gibt.

Jetzt reinhören! (Abre numa nova janela)

Darüber, welche Hilfsgüter in Zukunft abgeworfen werden sollen, ließ Merz seine Bundestagsfraktion ganz demokratisch abstimmen. Zur Auswahl standen abgelaufene Coronatests, Ausgaben der Straßenverkehrsordnung von 1949 und die Regenbogenflagge des Bundestags. Da Bundestagspräsidentin Julia Klöckner mit dem Ergebnis (StVO) unzufrieden war, fordert sie nun eine erneute Reform des Wahlrechts. Das sind ihre Vorschläge:

  • Entzug des Wahlrechts von Schwulis und anderen Unnormalen

  • aktives Wahlrecht für Embryonen

  • obligatorische Nestlé-Snacks auf allen Wahlpartys (Mindestverzehr pro Kopf: drei Liter Nesquik)

  • Abschaffung von All-Gender-Wahlkabinen

  • passives Wahlrecht für Embryonen

  • Einführung eines Zwei-Parteien-Systems (CDU/CSU)

Seit Samstag denkt Klöckner außerdem darüber nach, allen Feuerwehrleuten eine Drittstimme zu garantieren, wenn sie versichern, wenigstens mit einer davon die CDU zu wählen.

Diese Fragen gilt es nun zu klären:

Warum wurde nach der ersten Strophe außerdem das Horst-Wessel-Lied, »L’amour toujours« und ein Best-of Freiwild abgespielt, ehe die Musik unterbrochen wurde?

Wird sich die Person, die die Hymne abgespielt hat, in einem ARD-Sommerinterview verantworten müssen?

Stimmt es, dass nach der Eröffnung die Disziplinen »Einreißen der Brandmauer«, »Bücherverbrennung-Absichern« und »Sonnenwendfeuer-Aufbau in 60 Sekunden« abgehalten wurden?

Wurde die verantwortliche Person bereits von Ministerpräsident Kretschmer besucht, um »im Gespräch zu bleiben«?

Stimmt es, dass während der Feuerwehrmeisterschaft allein in Torgau elf Katzen auf Bäumen verhungert sind?

Wann wird ein Untersuchungsausschuss einberufen, um den Sinn und Zweck von Feuerwehrmeisterschaften zu erörtern?

Weil alle Feuerwehrleute der Bundesrepublik in Sachsen am Singen waren, konnte niemand den Brandanschlag der Gruppe »Kommando Angry Birds« verhindern. Diese plant vom Erfolg berauscht direkt die nächsten Aktionen:

Nach dem Brandanschlag auf die Bahn – das sind die nächsten Maßnahmen des linksextremen »Kommando Angry Birds« im Kampf gegen die Umweltzerstörung:

  • Deutschlandweite Sitzblockaden auf Radfahrwegen

  • Guerilla-Vandalismus gegen Balkonkraftwerke

  • Sofortiger Boykott aller Ökostromanbieter

  • Entführung und/oder Torte ins Gesicht von Luisa Neubauer

  • Fällen mehrerer Windräder

  • Sprengung eines Wasserkraftwerks

  • Vollständige Verhüllung aller deutschen Solarparks

  • Ziegelsteinwürfe am 1. Mai auf Lastenradfahrer

Außerdem wollen die Aktivist*innen das Mittelmeer anzünden, damit möglichst wenig Deutsche dorthin in den Urlaub fliegen. So stellt sich TITANIC-Zeichner Samy Challah die Aktion vor:

Gezeichneter Cartoon: Eine Touristenfamilie am Strand, bestehend aush zwei Eltern und zwei Kindern. Im Hintergrund sind in Flammen stehende Liegen, Sonnenschirme, Menschen, Gebäude und Boote zu sehen. Der Vater deutet auf eine Stelle, dreht sich zu seiner Familie um und sagt: "Da ist noch eine Stelle, die nicht brennt ..."

Wenn die ganze Welt in Flammen aufginge, würde unserer Kolumnist Torsten Gaitzsch das gern in den Fernsehnachrichten verkünden. Wie genau, erfahren Sie nun:

Torsten Gaitzsch trinkt eine Tasse Kaffee und schaut in die Kamera

Heute: Nothing important happened today

Wenn ich Chefsprecher der Tagesschau wäre, würde ich mir Folgendes nicht nehmen lassen. An einem Tag, an dem sich eine unfassbare Tragödie, ein weltpolitischer Wendepunkt oder ein sonstwie geschichtsträchtiges Vorkommnis zugetragen hat – ich rede hier von »Brennpunkt«-Material auf 9/11-Niveau –, würde ich die Sendung eröffnen mit einer Meldung über ein besonders banales Ereignis.

Stellen Sie sich’s bitte vor. Pakistan hat Brasilien den Krieg erklärt und in den Morgenstunden die Christusstatue in Rio vom Sockel gebombt. 20 Uhr: »Hier ist das erste deutsche Fernsehen mit der Tagesschau«, erschallt es in Millionen deutschen Haushalten, wo gebannt die neuesten Nachrichten zu dieser Jahrhundertkrise erwartet werden. Auftritt ich: »Guten Abend. Im Tierpark Olderdissen wurden zwei Braunbären geboren. Dies bestätigte eine Sprecherin des Zoos heute Nachmittag. Es ist der erste Nachwuchs von Raubtieren in Bielefeld seit mehr als fünf Jahren. Die beiden Jungtiere sind männlichen Geschlechts und wurden auf die Namen Onno und Karli getauft. Für die nächsten Wochen befinden sich die Bärenkinder, von Besuchern abgetrennt, in der Obhut ihrer Mutter. Rio de Janeiro …«

Es wäre die objektiv lustigste Aktion der bundesrepublikanischen Mediengeschichte und alle unweigerlichen Konsequenzen (Entlassung, Berufsverbot, öffentliche Ächtung) mehr als wert. Jemand müsste es einfach mal machen. So sehr ich diesen epischen TV-Moment herbeisehne, so sehr verfluche ich es bis heute als vertane Chance, dass niemand im Kontrollraum von »Wetten, dass..?« damals, als Samuel Koch bei seinem Sprungstelzen-Stunt verunfallte, daran dachte, den »Wette verloren«-Jingle mitsamt »Wetten, dass..?«-Schriftzugzusammenfall-Animation abzuspielen. Es wäre unangemessen, dumm und geschmacklos gewesen – und exakt das Richtige. Noch heute würden wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge an dieses Detail der schicksalhaften Sendung erinnern.

Erinnern Sie sich überhaupt noch, wo Sie sich an jenem 4. Dezember 2010 befanden, als Thomas Gottschalk in der Messe Düsseldorf das folgenschwerste »Topp, die Wette gilt!« seiner Karriere ausrief? Nun, wenn Sie live dabei waren, vermutlich vorm Fernseher oder in der Messe Düsseldorf. Ich jedoch spielte mit Freunden Lasertag. In einer Verschnaufpause guckte ich auf mein Handy und sah, dass mir mein Vater eine SMS geschickt hatte: »Abbruch bei Wetten, dass! Schwerer Unfall! Kandidat von Auto angefahren«. Wir ließen uns die Laune davon nicht verderben, muss ich leider zugeben.

PS: Warum eigentlich »Topp, die Wette gilt!«?

Verabschiedet sich und wünscht ein gut informiertes Wochenende:

Ihre TITANIC-Redaktion

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