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Der Nächste bitte

Ein Wildschwein, dass sich an einem Baum kratzt.

Ich schrieb nach dem letzten Maulfechtereien: Der nächste Jäkel wartet schon hinter der nächsten Ecke.
Nun wurde ich darauf hingewiesen, dass er schon da ist.

Ich veröffentliche dies lediglich als Beitrag auf meinem Blog, wegen der besseren Lesbarkeit. Eigentlich hätte ein Kommentar auf der Facebook Fanpage (Abre numa nova janela) vollkommen gereicht.

Mirko Lange, Jurist und irgendwas mit Kommunikation und Menschenfreund. Im Kampf gegen Desinformation.
Gleich zwei Beiträge von mir hat Lange gestern „analysiert“. Und kommt zu dem Schluss, dass ich Desinformation betreibe.

Meine Zeit ist zu kostbar, alle von ihm konstruierten Punkte durchzugehen. Aber es reizt mich einfach zu sehr, nicht wenigstens ein paar anzusprechen.

Screenshot eines Beitrags von Lange

Bonmots

Zu meinem Beitrag „Wie Propaganda Sprache verzerrt – Sechs aktuelle Beispiele (Abre numa nova janela)

„Er [Ich] definiert Vertreibung so eng, dass fast alles herausfällt: nur bei Dauerhaftigkeit und Grenzübertritt.“

Von „Grenzübertritt“ habe ich nichts geschrieben.
Die Dauerhaftigkeit ist tatsächlich nicht zwingend für eine Vertreibung. Aber es ergibt sich ja ein weiteres Problem: Dort ist Krieg. Tatsächlich beurteilen wird man es also erst nach dem Krieg können.

Denn der von Lange angeführte „forcible transfer“ hat ein weiteres Problem. Die Menschen im Gazastreifen wurden nicht gezwungen, eine bestimmte Region zu verlassen. Ihnen wurde gesagt, dass in einem bestimmten Gebiet demnächst gekämpft wird. Und dass sie besser abhauen. Und das ist keine Vertreibung, sondern eine Evakuierung.
Denen wurde kein Gewehr ins Gesicht gehalten, es wurden Flugblätter abgeworfen und SMS geschickt.

„Beim Genozid reduziert er den Dolus specialis auf schriftliche Befehle.“

Habe ich mit keinem Wort.

„Er tut so, als seien nur gezielte, bewusste Tötungen von Zivilisten Kriegsverbrechen. Das ist eine Minimierungsstrategie – er blendet aus, dass auch indiskriminierte und unverhältnismäßige Angriffe verboten sind.“

Genau das habe ich einen Absatz darunter erklärt, inkl. Quellenangabe Genfer Konvention.

„»Kein besonderer Schutz für Journalisten, das sind nur Zivilisten« – das verdreht den Sinn ins Absurde. Denn Journalisten sind als Zivilisten geschützt, und viele Militärdoktrinen fordern besondere Vorsicht.“

Wenn Journalisten als Zivilisten geschützt sind, ist das eben kein „besonderer“ Schutz, sondern der allgemeine Schutz.
Wird ein „besonderer“ Schutz kommuniziert, verstehen Menschen das sicher so, dass Journalisten einen Schutz genießen, der über den Schutz von Zivilisten hinausgeht. Und das ist eben nicht so.
Es gibt nicht einmal irgendwelche internationalen Regulierungen, wer als Journalist anerkannt wird. Jeder kann sich eine Presse-Weste überziehen. Darum geht es.

Zu meinem Beitrag „SKANDAL: UN-Zahlen - Da ist die Hungerkatastrophe! (Abre numa nova janela)

„Er [Ich] behauptet: »Internationale UN-Mitarbeiter vor Ort sind falsch… die sitzen in Ramallah und Genf. «
Warum Desinformation: Keine Quelle, keine Differenzierung nach Organisationen. Tatsächlich ist internationales Personal phasenweise in Gaza tätig. Die Pauschalform schwächt die Glaubwürdigkeit der UN gezielt.“

Quelle ist die UN selber.
Es wird gezielt das Bild erschaffen, die UN sei mit tausenden „neutralen“, internationalen Mitarbeitern vor Ort. Das ist sie nicht. Von den 30.000 Stellen des UNRWA sind weniger als 300 überhaupt international besetzt. Steht auch im Text. Im Gegenzug könnte die UN doch einmal veröffentlichen, welches „internationales Personal phasenweise“ dort ist. Wie viele, welche Phasen, welche Organisation? Und warum veröffentlicht sie das nicht?

„Warum Desinformation: COGAT zählt Grenzübertritt, UN zählt Ankunft beim Endempfänger.“

Da die UN auch die LKW gezählt hat, die nicht beim Endempfänger angekommen sind, ist diese Behauptung nicht schlüssig.

„Er behauptet: »Im Juni wurden 1.043 von 1.090 Trucks abgefangen – Beleg für UN-Versagen.«
Warum Desinformation: „Intercepted“ beschreibt die Sicherheitslage in Gaza, nicht den Willen oder die Kompetenz der UN. Gewalt und Anarchie werden als Beweis für UN-Absicht gedeutet.

Ich unterstelle keine „Absicht“.
Wenn weniger als 5% ihren Bestimmungsort erreichen, ist das ein zählbares Maß der Kompetenz. Oder besser: Inkompetenz.
Ich und viele andere Menschen erwarten, dass Hilfslieferungen verteidigt werden, zur Not mit Gewalt, damit sie gerecht verteilt werden können. Die UN hat das abgelehnt.

Stattdessen wird immer mehr Hilfe gefordert. Während die einen unterversorgt im Zelt sitzen, betreiben die anderen Marktstände, Cafés und Lagerhallen.
Ich nehme an, es wird vertreten, dass so lange Hilfe in den Gazastreifen gepumpt werden soll, biss auch der Letzte genug zu Essen hat.
Ich vertrete, dass die gerechte Verteilung auch Verantwortung der Palästinenser ist. Und damit bin ich wohl nicht alleine.

„Einzelaufnahmen ersetzen keine Statistik; Zivilplünderungen und organisierte Übernahmen werden in einen Topf geworfen.“

Richtig, denn sie gehören alle in den Topf der Hilfslieferungen, die nicht angekommen sind.

„Er behauptet: »50–100 % werden abgezweigt (deutsche Sicherheitskreise).«
Warum Desinformation: Breite Spannbreite, keine Methodik – dennoch als harte Zahl genutzt.“

Die Aussage ist nicht einmal von mir, sondern aus der angegebenen Quelle „Welt, 02.08.2025“.
Titel: „50 bis 100 Prozent“ – Bundesregierung besorgt über Abzweigung von Hilfsgütern durch Hamas

„Die Methode ist nicht journalistisch-neutral, sondern gezielt auf die Delegitimierung der UN ausgerichtet – und erfüllt damit eindeutig die Kriterien politischer Desinformation und Agitation.“

Ich bin per Definition Journalist, bezeichne mich aber nicht so. Ich bin MilBlogger. Im Grunde sind alle Beiträge auf meinen Plattformen Meinungsbeiträge, journalistisch auch „Kommentar“ genannt. Das ist bei Bloggern so.
Ich erhebe gar nicht den Anspruch von Neutralität, die übrigens auch im Pressekodex nicht verlangt wird.

„Wer seine Meinung bestätigt haben will, dass die UN schlecht und Israel gut ist, dem sei U.M. empfohlen. Wer sich ein klares Bild der Lage machen will, sollte die Artikel mit großem faktischen und emotionalem Abstand lesen.“

Vielen Dank für die Empfehlung. Bussili.
Ich stelle mich gegen einen international aufkeimenden Antisemitismus, der durch Medienversagen und Propaganda befeuert wird. Menschen, die auch mal eine Perspektive Israels oder gar der Soldaten lesen wollen, entgegen der allgemeinen Berichterstattung, sind bei mir gut aufgehoben, hoffe ich.
Allerdings schreibe ich ja auch zur Ukraine und anderen Sicherheitsthemen.

Mit emotionalem Abstand sollte man alles lesen. Auch Meldungen über Verhungernde. Von mir genannte Fakten kann in der heutigen Zeit jeder selber prüfen. Quellenangaben gebe ich mehr, als es in den Medien heute üblich ist.
Werde ich inhaltlich, faktisch widerlegt, editiere ich auch oder mache es öffentlich. Über konstruktive Kritik und Hinweise - häufig von anderen aktiven und ehemaligen Soldaten - freue ich mich.

Mit Einstellungen klar kommen

Ich halte die gesamte UN für korrumpiert. Spätestens seit der Erklärung der Menschenrechte im Islam von 1991, die den allgemeinen Menschenrechten widersprechen.

Den Menschen wird etwas vorgegaukelt, was die UN nicht ist.
Die humanistischen Werte, die gerne als „westlich“ geframed werden, stehen für mich über allem. Auch über Menschenleben. Sonst wäre ich nicht als Soldat bereit gewesen, mein eigenes Leben dafür einzusetzen.
Ich denke, das ist der größte Stein des Anstoßes bei solchen Debatten und mit solchen Menschen. Andere scheinen in der Lage, zugunsten von Menschenleben, noch dazu den Leben der Angreifer, über diese Werte hinwegzusehen.
Die UN vertritt diese Werte nicht so, wie die meisten Menschen sich das vorstellen.

Das UNRWA gehört meienr Meinung nach aufgelöst. Man kann gerne darüber nachdenken, es dem UNHCR anzugliedern. Das Rückkehrrecht der Palästinenser gehört in den Mülleimer der Geschichte. Die Vererbbarkeit und Weitergabe durch Adoption des Flüchtlingsstatus gehören abgeschafft. Deutschland sollte – wie die USA – die finanzielle Unterstützung des UNRWA einstellen und alles andere auf den Prüfstand stellen.

Ich halte das für einen tatsächlich gerechten Standpunkt, da ich im Grunde nur das für Palästinenser und von Palästinensern fordere, was für alle anderen auch gilt.
Den ich vollkommen offen vertrete.

Unter Ferner liefen…

Meinem (subjektivem!) Eindruck nach passiert in den Kommentaren der Beiträge das übliche Muster.
Ich werde als „Hetzer“ und „Spalter“ bezeichnet. Kommentatoren, die mich verteidigen, werden als „Mob“ markiert, obwohl sie für Social-Media-Verhältnisse sehr sachlich kommentieren. „Blind folgenden Followergemeinde“ und „Jünger“.

Es wird unterstellt, man könne auf meiner Fanpage seine Meinung nicht äußern, obwohl ich ausschließlich nach sehr engen und bekannten Kriterien blockiere.
Die Menschen haben wohl zumeist schlicht keine guten Argumente, aber dafür kann ich nichts. Oder sie erwarten, wie viele von Rechtsaußen auch, man müsse ihre Meinung unwidersprochen akzeptieren.

Und wie in einem Treppenwitz meldet sich auch ein Herr Jäkel (Abre numa nova janela) wieder zu Wort. Der Fotograf, der einen ehemaligen Soldaten als „Sesselfurzer“ bezeichnet hat (Abre numa nova janela).
„Ich habe mich auch mit ihm genauer beschäftigt: ja, ein Muster. Sein Geschäftsmodell. Das seine Follower aber nicht erkennen, oder, noch schlimmer, nicht interessiert. Er schreibt, was sie lesen wollen.“
Dass meine Follower einfach lesen wollen, was ich schreibe, scheint die Logikhürde nicht zu überschreiten.

„Mach dich auf jeden Fall schon mal bereit, dass U.M. deine Beiträge "auseinandernehmen" und sie seinen Followern zum Fraß vorwerfen wird. Auch das ein Muster.“
Auf X geht das mit einem Mausklick. Das ist kein „zum Fraß vorwerfen“, sondern Debattenkultur auf Social Media.
Außer natürlich, man schränkt die Kommentarfunktion so rigoros ein, dass nur Liebsame kommentieren können. Wer im Glashaus sitzt, sollte im Keller kacken.

Und als Sahnehäubchen aus einer Antwort an Jäkel: „Er blockt auch jeden Gegenredner. Sein Ausscheiden aus der Bundeswehr - auf dem ehemaligen Job baut er seine Glaubhaftigkeit auf - verdient auch genaueres Hinschauen.“
Ich blocke nicht jede Gegenrede. Kann man durch kurzes Scrollen schnell herausfinden. Das mit dem „Ausscheiden“ erschließt sich mir nicht. Vertrag ausgelaufen, Ende der Geschichte. Vermutlich nur die nächste Kommentatorin, die keine Ahnung hat, wie das so beim Bund läuft. Dass Sie damit impliziert, ich sei gefeuert worden, versteht Sie vermutlich nicht einmal in der Tragweite.

Ich könnte mich lange daran abarbeiten. Punkt für Punkt. Aber ich mache jetzt lieber Wochenende.
Zwei Kaffee Zeit reichen.

Ich glaube, da ist erneut das Gleiche passiert, wie bei den meisten solcher „Kritiken“ zuvor:
Da stößt jemandem meine Einstellung auf. Ich wurde als Feind markiert. Und dann werden Anhaltspunkte gesucht, mich zu diskreditieren. Kleinteilig, teilweise unzutreffend, am Kern meienr Arbeit vorbei und vieles mehr.
Dafür noch kommunikationspsychologischen Hintergrund zu zücken ist die Sache nicht wert.

Es wäre doch so einfach, mich im eigentlichen Kern zu kritisieren. Beispielsweise, dass ich aufgrund ihres eigenen Tuns keine Empathie für Palästinenser mehr empfinde oder dass ich die UN inzwischen ablehne (nicht nur bei diesem Thema, u.a. auch die WHO).
Aber dann würde ich sagen „Japp, is richtich.“ Und dann wäre die Debatte durch.
Stattdessen werden Erbsen gezählt, um irgendetwas zu konstrieren. Vielleicht weil diese Menschen gar nicht drauf klarkommen, dass jemand sowas offen vertritt und auch noch Gründe dafür hat, die nichts mit Rassismus oder Menschenfeindlichkeit zu tun haben.

„Desinformation“, „Agitation“… Diggi, geht’s auch ne Nummer kleiner?
Mein realistisches politisches Ziel reicht genau bis zu meinem eigenen Kreuz bei der nächsten Wahl. Denn ich sehe mich tatsächlich dann doch eher als Journalist denn als Aktivist.
Außer vielleicht gegen die AfD, da kann man sich sicher einigen.

Und einfach nur weil ich weiß, dass es einige ärgern wird, bedanke ich mich für die Gelegenheit, meine „desinformierenden“ Beiträge nochmal vorstellen zu dürfen.

Eine Übersicht über alle Beiträge ist hier: 

Ein Abo ist kostenlos und man bekommt alle Beiträge per Mail.

Ich finanziere mich ausschließlich durch die Mitglieder. Die aber wissen, dass ich möglichst viel ohne Bezahlschranke lasse (etwa vier Fünftel).
Das geht los ab 4,99 €/m, weniger als ein Magazin am Kiosk kostet. Keine Kündigungsfrist.

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