Wie hast du deine Balance gefunden, Jan Donner?
Es ist Montag. Zeit für eine neue Folge deines Lieblings-Podcast "Wie übt eigentlich..?" . Im Newsletter erzähle ich dir von meinen Highlights, den Technik-Tipps meines Gastes und was sie oder ihn beim Üben motiviert.
Lesezeit: 4 Minuten
“Ich übe fast alles immer in einer bestimmten Reihenfolge: Zuerst Singen, dann auf dem Mundstück, dann die Bewegungsvorstellung und dann auf dem Instrument.”
Jan Donner ist Posaunist und Professor an der Hochschule für Musik in Dresden.

Struktur statt Zufall
Jan beginnt jeden Übetag mit Ritualen: Kaffee, Dehnung, Atemübung. Dann folgt ein klarer (Posaunentypischer) Aufbau – von Glissandi bis zu komplexeren Intervallen. Und das alles eingebettet in ein System, das Raum lässt für Tagesform, Kreativität und Fokus.
„Ich finde die Struktur des Übens wichtig. Was für Übungen das sind, ist nicht immer gleich.“
Ein echter Aha-Moment in der Folge war für mich: Jan übt fast alles in einer festen Reihenfolge: Singen, Mundstück, dann Bewegungsvorstellung, erst dann am Instrument.
🧘♀️ Mindset & Motivation
Die Balance finden
Jan plädiert für eine ehrliche Selbsteinschätzung. Top-Performance? Dann, wenn es nötig ist. Viel wichtiger: Konsequent arbeiten, aber Gelassenheit entwickeln. Mir fiel hier spontan wieder der Vergleich ein, den mir Marvin Frey in unserer MusicLab-Folge neulich mitgegeben hat: Perfektion ist nicht gleich Exzellenz.
„Ich versuche nicht, ständig auf dem Peak zu sein. Das ist weder realistisch noch sinnvoll.“
🛠️ Technik-Tipp des Monats
Future Pace
Mentales Üben spielt eine große Rolle. Jan nutzt Visualisierungen und stellt im Podcast eine Übung aus der NLP (Neuro-Linguistische Programmierung) vor: Den Future Pace.
Die Übung hilft dir dabei, dich mental auf eine wichtige Auftritts- bzw. Vorspielsituation vorzubereiten. Versuche dich dafür, in den Tagen vor dem Konzert, regelmäßig gedanklich genau in diese Situation zu bringen. Stell dir so präzise wie möglich vor, wie du den Konzert-Raum betrittst, was du siehst, fühlst und wer dich umgibt. Je detaillierter, desto besser. In der Folge teilt Jan eine genau Anleitung, wie du vorgehen kannst.
💬 Best Practice Tipps fürs Üben
Der Übe-Vierklang: Singen, Mundstück, Bewegungsvorstellung, Instrument
Nutze Räumliche Visualisierungen um dich mental auf Auftritte vorzubereiten.
Die Struktur der Übung ist wichtig.
🎓 Jans Wunsch
“Offen und neugierig bleiben”
Erholung findet Jan nicht auf dem Sofa, sondern draußen: Spaziergänge, Tennis – Hauptsache Natur. Der Körper ist für ihn ein Partner, der genauso trainiert und respektiert werden will wie das Instrument. Das war nicht immer so und in den Phasen, in denen er das vermisst hat, wäre sein Wunsch:
„Junge, geh mal vor die Tür.“
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