So schreibst du gute Texte, auch wenn du nicht gut schreiben kannst
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Anne-Kathrin Gerstlauer ist Beraterin und Dozentin fĂŒr digitale Strategie und Kommunikation, zuvor war sie Journalistin bei Zeit Campus und Watson. Ihr wöchentlicher Newsletter Texthacks (Opens in a new window) verspricht drei Dinge: "(1) Kein Gelaber. Ein Tipp pro Newsletter plus Expertenrubrik. (2) Tipps aus der Praxis statt Lehrbuch. (3) FĂŒr wirklich alle, die Texte schreiben. Und wenn es nur die E-Mail ist, die schlecht strukturiert und voller FĂŒllwörter ist." Hier kann du die Taxthacks kostenlos bestellen (Opens in a new window). Und hier kommen AKGs 14 Schreib-Tipps fĂŒr alle, die glauben, sie könnten nicht schreiben.
1. Ăberleg dir deine Ăberschrift und deinen Teaser. Wenn du damit Probleme hast, liegt das meistens daran, dass du gar nicht genau weiĂt, worĂŒber du schreiben möchtest und den roten Faden verlieren wirst.
2. Die einfachste Textform ist das Listicle. Es braucht weder kreative Einstiege, noch konstruierte ĂbergĂ€nge. Und die Struktur baut sich von selber.
3. Egal ob Listicle, oder nicht: Schreibe zuerst deine ZwischenĂŒberschriften. So hat dein Text automatisch eine Struktur und du weist jedem Absatz genau ein Thema zu.
4. Was fĂŒr AbsĂ€tze gilt, gilt auch fĂŒr SĂ€tze. Bitte nicht ĂŒberfrachten. Pro Absatz ein Thema. Pro Satz eine neue Information.
5. Vermeide SchachtelsÀtze.
6. Benutze nur Wörter, die du auch im Alltag benutzen wĂŒrdest. Wenn du selber tief im Thema drinsteckst (und deine Nerd-Wörter auch im Alltag benutzen wĂŒrdest), dann gilt: Benutze nur Wörter, die Leute im Alltag benutzen wĂŒrden, die gar nichts mit deinem Thema zu tun haben.
7. Schreibe aktiv, statt passiv. Beispiel: Der Chor singt. Nicht: Es wurde gesungen.
8. Wenn du eine komplizierte Quelle vorliegen hast, steigt die Chance, dass du selber kompliziert schreiben wirst. Deshalb gilt: Lies die Quelle zweimal grĂŒndlich durch. Leg den Text dann weg und schreibe komplett frei. Details kannst du anschlieĂend ergĂ€nzen.
9. Nutze keine Metaphern und Wortspiele. Sie gelingen selten.
10. Show, donât tell. Nutze wenige Adjektive. Sag den Leuten nicht, dass das Fest âfantastischâ war. Oder die Freude des Brautpaares âgroĂâ. Darunter stellt sich jeder etwas anderes vor. Ein guter Text schafft Bilder vor den Augen. ErzĂ€hl den Leuten also lieber, was genau fantastisch war. Schildere eine Szene und sei dabei so konkret wie möglich. Lieber schreiben: Die Leute verlieĂen das Fest erst, als die Sonne schon wieder aufging. Das Brautpaar bedankte sich so oft bei seinen GĂ€sten, dass das Essen beinahe kalt wurde.
11. Lies deinen Text am Ende laut vor. Die Stellen, an denen du hÀngen bleibst, sind vermutlich zu kompliziert.
12. Nutze nur Zitate, die wirklich aussagekrÀftig und originell sind. Zitate an sich machen einen Text nicht stÀrker.
13. Achte darauf, dass deine SĂ€tze nicht immer die gleiche Struktur haben, sondern variiere. Negativ-Beispiel: Er hat ein Haus gebaut, das im MĂ€rz fertig wird. Er hat ein Baby bekommen, das Marius heiĂt. Besser: Er hat ein Haus gebaut, das im MĂ€rz fertig wird. Sein Baby heiĂt Marius.
14. Halt dich kurz. Wenn du ĂŒberlegst, ob du einen Satz oder Absatz streichen kannst, streich sofort. WĂ€re er wirklich wichtig, mĂŒsstest du nicht ĂŒberlegen.
Das war eine knackige Blaupause fĂŒr diese Woche. Bis nĂ€chsten Montag,    Â
đ Sebastian
PS: Mein Kollege Klaas von MiCT (Opens in a new window) hat folgenden Text-Job zu vergeben: "Ich bin auf der Suche nach jemanden, der gut schreiben kann â oder sagt man texten? Wir wollen eine digitale BroschĂŒre herstellen, die unser Fellowship Programm und unsere Fellows aus Russland, der Ukraine und Belaurs vorstellt, damit unsere Partner und Sponsoren sehen, was wir machen und die Fellows wissen, wo sie mitmachen. Kennst Du jemanden, der/die fĂŒr uns schreiben kann?" Falls  du Interesse hast, schreib ihm (Opens in a new window).
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