Wie kann man ohne Geld auswandern?
Für viele Deutsche, die mit dem Gedanken spielen auszuwandern, ist die finanzielle Hürde eine der größten Sorgen. Die Frage „Wie kann man ohne Geld auswandern?“ klingt zunächst paradox – aber es gibt Wege, selbst mit knappem Budget den Traum vom Leben im Ausland zu verwirklichen. Natürlich ist es eine Herausforderung, doch keineswegs unmöglich. Entscheidend sind eine sorgfältige Planung, Kreativität und die Bereitschaft, flexibel zu sein. In diesem Beitrag schauen wir uns verschiedene Modelle an, wie du auch ohne großes Startkapital aus Deutschland auswandern kannst. Im Fokus steht dabei der klassische Weg als Arbeitnehmer, denn gerade Fachkräfte mit Berufsausbildung haben im Ausland oft ausgezeichnete Chancen. Außerdem stellen wir dir fünf Länder vor, die motivierte deutsche Fachkräfte gerne aufnehmen und gleichzeitig ein vergleichsweise günstiges Leben ermöglichen.
Wege ins Ausland ohne Startkapital
Festanstellung im Ausland (Arbeitnehmermodell): Der zuverlässigste Weg ist, direkt einen Job im Zielland zu finden. Mit einem Arbeitsvertrag hast du sofort ein Einkommen vor Ort und oft Unterstützung durch den Arbeitgeber (z.B. bei Visa oder Unterkunft). Dieser klassische Weg erfordert Vorbereitung – Bewerbungen, Anerkennung von Abschlüssen und ggf. Sprachkenntnisse – bietet aber die größte Sicherheit. (Details zu diesem Modell folgen weiter unten.)
Work & Travel und Saisonarbeit: Für jüngere Auswanderer kann ein Working-Holiday-Visum eine Option sein. Damit lässt sich in Ländern wie Australien, Neuseeland oder Kanada bis zu ein Jahr lang reisen und durch Gelegenheitsjobs finanzieren. Work & Travel ermöglicht es, mit minimalem Erspartem loszuziehen, da Unterkunft und Verpflegung oft durch die Jobs gedeckt werden. Alleinreisende können von solchen Programmen besonders profitieren – wichtig ist, vor Ort soziale Netzwerke zu knüpfen, um schnell Anschluss und Jobtipps zu finden. Auch innerhalb Europas bieten sich Saisonjobs (z.B. in der Gastronomie oder Landwirtschaft) an, um zunächst ohne großes Polster über die Runden zu kommen.
Freiwilligenarbeit & Wohnen gegen Mitarbeit: Eine weitere Möglichkeit, günstig im Ausland zu leben, sind Programme, bei denen du gegen Kost und Logis arbeitest. Beispiele sind WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms) – Arbeit auf ökologischen Farmen – oder Plattformen wie Workaway und HelpX, über die du bei Hostels, Familien oder sozialen Projekten mithilfst. Zwar verdienst du dabei kein Geld, sparst aber Miete und Essen. Solche Einsätze eignen sich, um ein neues Land kennenzulernen, die Sprache zu üben und Kontakte zu knüpfen, ohne sofort viel Geld zu benötigen. Wichtig ist, dass du dir darüber im Klaren bist, dass dies eher Reise- und Lebenserfahrung bringt und weniger ein dauerhafter Auswanderungsweg ist.
Digitale Nomaden & Remote-Arbeit: Die Digitalisierung macht ortsunabhängiges Arbeiten so einfach wie nie. Hast du eine Tätigkeit, die du online ausüben kannst (z.B. Programmierung, Marketing, Kundenservice) oder kannst du dir einen Remote-Job bei einer deutschen Firma sichern, dann kannst du ohne großes Budget ins Ausland gehen. Entscheidend ist ein zuverlässiges Einkommen via Internet – dann spielt es kaum eine Rolle, von wo aus du arbeitest. Viele digitale Nomaden wählen gezielt Länder mit niedrigen Lebenshaltungskosten, um Geld zu sparen, während sie in Euro oder US-Dollar verdienen. Allerdings erfordert dieser Weg Disziplin und oft einen Plan B, falls Technik oder Aufträge mal ausfallen. Dafür hast du maximale Freiheit bei der Wahl des Aufenthaltslandes.
Neben diesen Modellen gibt es natürlich noch Sonderwege, etwa ein Auslandsstudium mit Stipendium, der Gang zur Fremdenlegion oder das Auswandern als Rentner mit deutscher Rente. Diese sollen hier aber nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Im Fokus stehen die oben genannten Varianten, mit denen vor allem berufstätige Auswanderer ohne großes Erspartes einen Neustart wagen können.
Auswandern als Arbeitnehmer: Chancen für Fachkräfte
Der klassische und meist erfolgversprechende Pfad ist der des Arbeitnehmerauslands. Wenn du in Deutschland eine Berufsausbildung (etwa im Handwerk, in der Industrie oder im Pflegebereich) abgeschlossen hast, stehen dir international viele Türen offen. Deutsche Fachkräfte sind im Ausland äußerst gefragt – “Made in Germany” genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. In vielen Ländern nimmt man deutsche Handwerker und Facharbeiter mit Kusshand, weil sie als bestens ausgebildet, zuverlässig und gewissenhaft gelten. Das bedeutet: Mit einem Gesellenbrief oder Facharbeiterbrief in der Tasche hast du oft bessere Chancen als mancher Akademiker. Interessanterweise stehen in klassischen Einwanderungsländern wie Kanada Handwerker mit deutscher Ausbildung teilweise sogar besser da als Hochschulabsolventen – so wurden etwa im Jahr 2009 226 deutsche Handwerker nach Kanada vermittelt, während es für Akademiker deutlich schwieriger war. Kurz gesagt: Deine praktischen Fähigkeiten und Abschlüsse aus Deutschland sind im Ausland Gold wert.
Wichtig ist jedoch eine gründliche Vorbereitung, damit aus dem Traumjob im Ausland keine finanzielle Bruchlandung wird. Dazu gehört zunächst die Jobsuche selbst: Recherchiere frühzeitig, welche Länder Bedarf an deinem Beruf haben. Viele klassische Auswanderungsländer veröffentlichen offizielle Listen von Mangelberufen. Australien zum Beispiel ermittelt regelmäßig den Fachkräftebedarf und publiziert die Skilled Occupation List (SOL) mit Berufen, in denen ausländische Fachkräfte gezielt angeworben werden. Auch Kanada hat ein Punktesystem, das ausländische Bewerber nach Kriterien wie Beruf, Erfahrung, Alter und Sprachkenntnissen bewertet. Wenn dein Beruf auf einer gefragten Liste steht und du ausreichend Punkte erzielst, sind deine Chancen auf ein Visum sehr gut. Deutschsprachige Fachkräfte gelten dabei oft als besonders willkommen – sie werden für Fleiß und Pünktlichkeit geschätzt, was Behörden und Arbeitgeber positiv hervorheben.
Neben den offiziellen Programmen kann der direkte Weg über eine Jobzusage sinnvoll sein. Viele Auswanderer bewerben sich direkt bei Unternehmen im Zielland. Hast du eine Zusage, unterstützt der neue Arbeitgeber oft bei den nötigen Papieren. In einigen Ländern (z.B. Vereinigte Arabische Emirate) übernimmt der Arbeitgeber sogar einen Großteil der Bürokratie für die Arbeitsgenehmigung und hilft bei der Unterkunft. Innerhalb der EU ist es noch einfacher: Dank der Freizügigkeit kannst du etwa sofort in Länder wie Österreich, Spanien oder Polen ziehen und dort arbeiten, ohne Visum. Das senkt die Hürden enorm – du musst nur die Sprache des Arbeitsalltags bewältigen. Doch auch hier gilt: Informiere dich über Anerkennung deiner Qualifikation (etwa braucht ein deutscher Meisterbrief in manchen Ländern eine formale Anerkennung) und lerne zumindest Grundkenntnisse der Landessprache. Sprachkenntnisse sind generell ein Schlüsselfaktor für den Erfolg im Ausland – selbst in englischsprachigen Ländern solltest du ausreichend Englisch können, in anderen Ländern idealerweise die Landessprache. Je besser du kommunizieren kannst, desto leichter findest du Arbeit und integrierst dich ins Team.
Ein weiterer Aspekt beim Auswandern ohne Geld ist die Übergangsphase: Es kann sein, dass du nicht sofort deinen Traumjob findest oder dass du zunächst unterhalb deines Qualifikationsniveaus arbeiten musst. Lass dich davon nicht entmutigen. Viele starten im Ausland zur Überbrückung mit kleineren Jobs oder Saisonstellen, bis etwas Passendes in ihrem Fachbereich frei wird. Diese Phase erfordert Durchhaltevermögen, zeigt aber auch deine Flexibilität – ein Pluspunkt in den Augen mancher Arbeitgeber. Netzwerken vor Ort (Expat-Stammtische, Fachgruppen, soziale Medien) kann dir helfen, schneller einen besseren Job zu finden.
Zuletzt noch ein Tipp: Ganz ohne jeden Cent sollte man nach Möglichkeit nicht losziehen. Ein kleines Finanzpolster für Flugticket, die ersten Wochen Miete oder Kaution und eventuelle Behördengänge ist empfehlenswert. Doch abgesehen davon ist das wertvollste Kapital deine Arbeitskraft und Motivation. Hast du die, kannst du dir vieles vor Ort erarbeiten. Gerade Fachkräfte in Pflegeberufen oder Handwerksberufen erleben oft, dass sie im Ausland sogar besser verdienen oder günstiger leben als zuvor in Deutschland. So berichtete etwa eine ausgewanderte Familie in Kanada, dass sie sich dort mit zwei Einkommen mehr leisten können und trotzdem noch sparen, während sie in Deutschland kaum über die Runden kamen. Solche Beispiele zeigen: Wer bereit ist zu arbeiten und seine Fähigkeiten einzubringen, kann auch ohne prall gefülltes Konto in der Ferne Fuß fassen.
Fünf günstige Länder für motivierte Fachkräfte
Nun werfen wir einen Blick auf fünf Länder, die sich besonders anbieten, wenn du mit wenig Geld auswandern möchtest. Diese Länder zeichnen sich dadurch aus, dass sie relativ niedrige Lebenshaltungskosten haben und deutschen Fachkräften offen gegenüberstehen – insbesondere, wenn du motiviert bist zu arbeiten und deine Fähigkeiten einzubringen.
Kanada: Kanada ist ein klassisches Einwanderungsland und geradezu ein Paradies für Fachkräfte. Das Land leidet unter Fachkräftemangel in vielen nicht-akademischen Berufen, denn ein großer Teil der einheimischen Jugend zieht ein Studium vor. Handwerker, Techniker und Pflegekräfte werden daher händeringend gesucht. Die kanadische Regierung hat ein Punktesystem entwickelt, das qualifizierten Arbeitskräften die Einwanderung erleichtert – gute Englisch- oder Französischkenntnisse, Berufserfahrung und ein geringes Alter wirken sich positiv auf die Punkte aus. Deutsche mit Berufsausbildung sind ausdrücklich willkommen, ihr Ruf als fleißige und pünktliche Arbeiter eilt ihnen voraus. Hast du in Deutschland z.B. eine Ausbildung zum Schreiner, Dachdecker, Mechaniker o.ä., stehen die Chancen gut, dass du in Kanada schnell unterkommst. Finanziell kann Kanada ebenfalls lohnend sein: Die Löhne für Facharbeiter liegen je nach Region oft höher als in Deutschland (ein Maurer verdient z.B. um die 30–35 CAD pro Stunde, ca. 20–23 € ). Gleichzeitig sind außerhalb der Metropolen die Lebenshaltungskosten moderat – viele Auswanderer können sich in Kanada mehr leisten und dennoch sparen. Wichtig zu wissen: Für die Einreise im Rahmen des Skilled Worker-Programms brauchst du zwar etwas Startkapital und Papierkram, aber mit einem gültigen Jobangebot kann vieles beschleunigt werden. Kanada bietet motivierten Fachkräften eine hohe Lebensqualität, viel Natur und freundliche Aufnahme – ideal für einen Neustart.
Australien: Auch Australien zählt zu den Top-Destinationen für deutsche Auswanderer. Das Land “Down Under” hat seit Jahren einen akuten Mangel an Handwerkern und Technikern. Die Regierung reagiert mit aktiver Anwerbung aus dem Ausland: Auf der aktuellen Skilled Occupation List stehen viele Handwerksberufe, von Malern über Mechaniker bis Köche, Installateure und Tischler. Schon eine in Deutschland absolvierte 2-3-jährige Lehre gilt als ausreichend, um das Qualifikationsniveau nachzuweisen – idealerweise kombiniert mit etwa 3 Jahren Berufserfahrung. Über ein Punktesystem (ähnlich dem kanadischen) kannst du prüfen, ob du die Voraussetzungen erfüllst, oder du gehst den Weg über eine spezialisierte Einwanderungsagentur. Visum: Australien bietet diverse Visakategorien für Fachkräfte, aber auch das Working-Holiday-Visum für unter 30-Jährige, mit dem man zunächst ins Land kommt und Kontakte knüpfen kann. Arbeitsalltag: In australischen Städten wirst du sehen, dass Handwerker dort sehr angesehen sind. Die Löhne liegen bei etwa 20–25 AUD pro Stunde (ca. 12–15 €) im Durchschnitt. Das klingt zunächst nicht hoch, allerdings ist zu beachten, dass z.B. Steuern und Sozialabgaben oft niedriger sind als in Deutschland und Überstunden bzw. Zuschläge das Gehalt verbessern können. Außerdem sind bestimmte Lebenshaltungskosten – etwa außerhalb der teuren Großstädte – geringer. Viele deutsche Auswanderer schätzen an Australien nicht nur das sonnige Klima und die entspannte Lebensart, sondern auch die Möglichkeit, mit Fleiß schnell Karriere zu machen: Wer motiviert ist, kann sich vom einfachen Handwerker zum Vorarbeiter hocharbeiten, da die Nachfrage so groß ist. Einziger Wermutstropfen sind die hohen Entfernungen (Flugkosten) – Australien liegt nun mal am anderen Ende der Welt. Doch wenn dich Fernweh und Abenteuerlust packen, ist es ein Land voller Chancen für Fachkräfte.
Vereinigte Arabische Emirate (Dubai, Abu Dhabi): Die VAE – allen voran Dubai – haben sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Ganze Wolkenkratzer-Städte sind aus dem Wüstenboden gestampft worden. Dieses Wachstum bringt einen enormen Bedarf an Arbeitskräften mit sich, den die lokale Bevölkerung nicht decken kann. Im Baugewerbe, aber auch im Hotel- und Gastronomiesektor, sind ständig Stellen frei. Für deutsche Fachkräfte ist die Region attraktiv, weil steuerfreie Gehälter winken – es wird keine Einkommensteuer erhoben, was bedeutet Brutto = Netto. Ein ausländischer Arbeitnehmer kann somit ein Vielfaches dessen sparen, was in Deutschland übrig bliebe. Deutsche Ausbildung = Karriere-Booster: In den Emiraten steigt man mit einer deutschen Handwerksausbildung häufig direkt auf einem höheren Level ein. Unsere Abschlüsse und Arbeitsmoral genießen hohes Ansehen, und Arbeitgeber schätzen die hohe Qualifikation. So kann ein deutscher Installateur oder Kfz-Mechaniker in Dubai schnell Verantwortung übernehmen. Praktische Hinweise: Man sollte bereit sein, bei großer Hitze zu arbeiten – Temperaturen über 40 °C sind im Sommer üblich. Die Arbeitsgenehmigungen laufen in der Regel über den Arbeitgeber, oft befristet auf 2–3 Jahre. Aber keine Sorge: Hat man einen Job, hilft die Firma meist bei allen Formalitäten und stellt sogar einen PRO (Public Relations Officer), der sich um Visum, Labour Card etc. kümmert. Kenntnisse in Arabisch werden interessanterweise nicht verlangt; mit Englisch kommt man in der Regel problemlos zurecht. Die Lebenshaltungskosten in Städten wie Dubai sind zwar hoch (v.a. Mieten), doch viele Arbeitgeber bieten Zusatzleistungen wie Wohngeld, Transport oder medizinische Versorgung. Insgesamt sind die VAE ideal, wenn du in kurzer Zeit viel arbeiten und sparen möchtest – und dabei eine spannende internationale Erfahrung nicht scheust.
Portugal: Innerhalb Europas ist Portugal in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Ziele für deutsche Auswanderer avanciert. Gründe dafür gibt es viele: das milde mediterrane Klima, die entspannte Lebensart, freundliche Menschen und relativ niedrige Lebenshaltungskosten. Im Vergleich zu Deutschland sind insbesondere Mieten, Dienstleistungen und teilweise auch Lebensmittel deutlich günstiger. Schon mit 800–1000 € im Monat kann man in kleineren Städten oder ländlichen Regionen Portugals durchaus komfortabel leben. Für Deutsche mit Berufsausbildung bietet Portugal mehrere Möglichkeiten. Zum einen ziehen Regionen wie die Algarve oder Städte wie Lissabon viele Touristen an – wer z.B. eine Ausbildung in Hotellerie, Gastronomie oder Tourismus hat (oder einfach Deutsch und Englisch spricht), findet hier Jobs, die speziell deutsche Gäste betreuen. Zum anderen wächst auch in Portugal die Nachfrage nach Handwerkern und Technikern, insbesondere da viele gut ausgebildete Portugiesen ins Ausland abgewandert sind. Motivierte Fachkräfte können also Lücken füllen, etwa als Elektriker, Klempner oder Mechaniker – gerade in touristischen Gebieten freut man sich oft über jemanden, der deutsche Qualität liefert. Und nicht zuletzt ist Portugal ein Hotspot für Auswanderer mit Remote-Jobs (digitale Nomaden). Dank guter Internetinfrastruktur und Initiativen wie dem „Tech Visa“ siedeln sich viele mit Online-Einkommen in Städten wie Porto oder auf Madeira an. Als Deutscher profitierst du in Portugal davon, dass du ohne Visum einfach hinkannst und bleiben darfst. Die bürokratischen Hürden sind gering – meist reicht es, sich vor Ort beim Einwohnermeldeamt zu registrieren. Die Integration fällt vielen ebenfalls leicht, da die Portugiesen aufgeschlossen sind und viele auch etwas Englisch sprechen. Und wenn du bereit bist, ein bisschen Portugiesisch zu lernen, wirst du schnell Teil der Gemeinschaft. Kurzum: Portugal bietet dir ein sonniges, preiswertes Umfeld, in dem du mit bescheidenem Budget angenehm leben und arbeiten kannst.
Polen: Unser östlicher Nachbar hat sich still und leise zu einem echten Geheimtipp für Auswanderer entwickelt. Polen überzeugt durch sehr niedrige Lebenshaltungskosten und geografische Nähe zu Deutschland. Die Auswanderung kann sogar mit dem Auto erfolgen – Heimfahrten sind unkompliziert, was vielen ein Sicherheitsgefühl gibt. Polen hat in den letzten Jahren ein stetiges Wirtschaftswachstum hingelegt , was sich in einem wachsenden Arbeitsmarkt niederschlägt. Moderne polnische Städte wie Warschau, Krakau oder Danzig bieten heute einen westlichen Lebensstandard, jedoch zu deutlich erschwinglicheren Preisen. Das betrifft Mieten, die in Polen selbst in Großstädten oft weniger als die Hälfte vergleichbarer deutscher Städte betragen, aber auch Alltagskosten: Öffentlicher Nahverkehr, Restaurantbesuche und Dienstleistungen sind günstig. Für Fachkräfte mit Berufsausbildung gibt es verschiedene Szenarien in Polen. Einige deutsche Unternehmen unterhalten Niederlassungen dort – als deutscher Geselle oder Techniker könntest du in einer deutschen Firma in Polen arbeiten, was Sprachbarrieren mindert. Alternativ kannst du natürlich bei einem polnischen Arbeitgeber anheuern; hier sind zumindest Grundkenntnisse in Polnisch sehr hilfreich, da außerhalb der internationalen Konzerne nicht selbstverständlich Englisch gesprochen wird. Die Mühe lohnt sich aber: Handwerker, Pflegekräfte und Fachleute in technischen Berufen werden auch in Polen benötigt, teils aufgrund der Abwanderung polnischer Fachkräfte in reichere EU-Länder. Beispiel: Viele Polen arbeiten in Deutschland in der Pflege oder Bau – die Folge: In Polen selbst entstehen Engpässe, die clevere Auswanderer nutzen können. Die Einkommen sind zwar geringer als in Deutschland, aber das wird durch die niedrigen Ausgaben mehr als ausgeglichen. Wenn du also mit wenig Geld losziehen möchtest, kannst du in Polen mit einem einfachen Job schon gut über die Runden kommen und dir eventuell etwas aufbauen. Die Nähe zu Deutschland erlaubt es zudem, Waren günstig aus der Heimat zu besorgen oder im Zweifel sogar wieder zurückzukehren, falls es doch nicht passt. Polen zeigt, dass ein Neuanfang mit kleinem Budget durchaus realistisch ist, solange du bereit bist, dich auf ein neues Umfeld einzulassen.
Fazit
Ohne Geld auszuwandern ist zweifellos eine Herausforderung – doch wie wir gesehen haben, keineswegs unmöglich. Wichtig sind ein klarer Plan, Eigeninitiative und die Bereitschaft, zunächst auch einfache Wege zu gehen. Ob du nun via Work & Travel erste Auslandserfahrungen sammelst, dich in einem günstigeren Nachbarland niederlässt oder mit einer gefragten Berufsausbildung das Visum für Übersee ergatterst: Dein Einsatzwille ist entscheidend. Viele Auswanderer mit knappem Budget starten im Ausland zunächst in bescheidenen Verhältnissen – etwa mit Übergangsjobs –, arbeiten sich dann aber Schritt für Schritt hoch. Die fünf vorgestellten Länder zeigen Beispiele auf, wo die Kombination aus geringeren Kosten und guter Aufnahmebereitschaft für Fachkräfte dir den Einstieg erleichtern kann. Natürlich lauern unterwegs kulturelle und bürokratische Hürden, und die Anpassung an ein neues Leben verlangt Durchhaltevermögen. Doch die Mühe lohnt sich: Trotz aller Anfangsschwierigkeiten bietet das Auswandern ohne großes finanzielles Polster die Chance auf neue Erfahrungen und persönliches Wachstum. Mit anderen Worten: Dein Traum vom „Raus aus Deutschland“ muss nicht am Geld scheitern – wenn du bereit bist, ihn mit Köpfchen, Herz und Arbeit zu verwirklichen.
Bleib strategisch & bleib steuerfrei!
Dein Roland