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Wochenplannewsletter #39

Pod-Nation!

Wir dachten, wir legen heute die heiße Newsletter-Kartoffel wieder in die fähigen Hände von Jochen. Aber das Universum beschied uns: “nope!”. Weiter ist Geduld gefragt, bis August. Gottverdammt. Der Newsletter ist immerhin aus gutem Grund Jochens Baby. Irgendwie schüttelt der das Ding scheinbar immer zwischen zwei Sätzen Liegestützen aus dem Ärmel oder erweckt zumindest erfolgreich den Eindruck, es sei so. Aber unsereins hat sich doch nicht ins Podcast-Rettungsboot geflüchtet, um jetzt wieder regelmäßig ins eisige Textwasser zu springen! Weiß denn keiner, wie quälend es ist, Wörter zu einem bestimmten Termin zu Papier zu bringen? Fuck!

Die Szene vom Ende von "Titanic" in der Jack im Wasser hängt und Rose auf der Tür.
"Sorry, Jack, aber ich kann nicht zurück!"

Also gut. Ein Thema. Ein Theeeemaaaaaaaa… Spieleförderung? Spieleförderung. Warum nicht. Die bloße Erwähnung von zuwendungsfähigen Aufwendungen nach ANBest-P bringt doch bestimmt schon euer Blut in Wallung, oder? Rrrrrrrrrrrrrrrr. Bitte bleibt bis zum Ende dieses Beitrags noch bekleidet! Die Neuigkeiten haben noch nicht so ganz Podcastvolumen erreicht, aber so als kleine Newsletter-Fortsetzunggeschichte bestimmt: Genau. Das. Richtige. 

Okay, du Ferkel, erzähl weiter!

Gerne. Also: Vergangene Woche habt ihr vielleicht das ferne ploppen von Champagnerkorken vernommen und wart mit der Yacht schon auf dem Weg zum Hafen um zu sehen, wer da schon wieder ohne euch eine Regatta gestartet hat. Aber keine Sorge, das Geräusche trug vielleicht der Wind aus dem GAME-Hauptquartier (Öffnet in neuem Fenster) in Berlin herüber. Denn in der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Gamesförderung zumindest schonmal im Haushaltsentwurf der neuen Bundesregierung ein Plätzchen gefunden hatte. Man erinnert sich vielleicht: Viele der vorgesehenen Wohltaten im Koalitionsvertrag standen unter einem Finanzierungsvorbehalt. Insofern war das nicht zu 100% garantiert, auch wenn mit Dorothee Bär jetzt eine langjährige Gamesbranchen-Unterstützerin für das Förderprogramm im Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt zuständig wurde. 

Der Avengers-Tower aus dem Film "Avengers"
Das Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt (Symbolbild)

Wir haben zuletzt in unserem Podcast “Modern Snake oder schlampige Kritik an der Spieleförderung” über die Bundesfinanzspritzen für die Gamesbranche berichtet. Ihr erinnert euch vielleicht. Ansonsten bitte hier entlang (Öffnet in neuem Fenster), wir fragen später ab. Aber, was ist seitdem eigentlich passiert? Die Meldung über neue Bundeskröten ist vielleicht eine gute Gelegenheit, diese Frage zu beantworten. Setzen wir die Geschichte also kurz an der Stelle fort, an der der letzte Podcast endete: 

Ohja, endlich, mach!

Seit dem 16.12.2024 gibt es nun eine neue Förderrichtlinie (Öffnet in neuem Fenster). Wie im Podcast schon angekündigt (angedroht?) setzt die unter anderem voraus, dass die "zuwendungsfähigen Entwicklungsausgaben beziehungsweise -kosten für ein Projekt [...] mindestens 300 000 Euro betragen”. Bedeutet: Kleinere Projekte, mit einem Budget unter 300.000 Euro, sind nicht mehr förderfähig und fallen raus… oder müssen sich, wenn möglich, auf 300.000 Euro in die Förderfähigkeit “hochskalieren”. 

Was die Förderung aber dringender brauchte, als diese neuen Regeln, war Geld. Denn die lag bereits seit Mai 2023 (mal wieder) auf Eis. Zwischen Belehrungen des Bundesrechnungshofs, Problemen der Ampel-Regierung und Fragen über die Zuständigkeit zwischen Bund und Ländern stand die Förderung mehr als anderthalb Jahre still. Erst am 27.12.2024 (Öffnet in neuem Fenster) dann eine kleine Erlösung: 17.5 Mio zusätzliche Mitteln standen im vorläufigen Haushalt der Ampelregierung. Prompt kam es erstmal zu einer kleinen Antragsflut. Man möchte direkt schreiben: “Zur Überraschung von Niemand”, doch das damals für die Games-Förderung zuständige BMWK sah sich überrascht. Nachdem die Games-Förderung 20 Monate auf Eis lag, hatte sich doch tatsächlich ein kleiner Förderstau angehäuft. Ergebnis: Innerhalb von 2 Monaten waren 17.5. Mio neue Mittel bewilligt und wieder Ebbe in der Kasse. Erneuter Förderstopp am 25.2.2025 (Öffnet in neuem Fenster). Der bis heute anhält, denn die 88 Mio aus dem neuen Haushaltsentwurf müssen nun erst noch bewilligt werden. Petra Fröhlichs Gameswirtschaft.de (Öffnet in neuem Fenster), allgemein eine gute Quelle um der Saga zu folgen, vermutet (Öffnet in neuem Fenster), dass das bis zum September dauern wird. 

Sag noch höhere Millionensummen!

Für 2026 wird dann immerhin ein Fördertopf von 125 Mio in Aussicht gestellt, identisch mit den Forderungen des Lobbyverbandes GAME. Mittelfristig will die neue Regierung dann auch “Steuervergünstigungen” gewähren, wie sie auch schon ehemals Robert Habeck ins Spiel gebracht hatte. Nach Vorstellung des GAME (und man möchte mutmaßen, damit hat er wohl recht) meint die Regierung damit das international gängige “Tax Credit”-Modell, bei dem Unternehmen keine direkte Zuwendung erhalten, sondern Steuerrückzahlungen. Das hat den Vorteil, dass der Staat nicht mehr in Vorleistung geht und den Nachteil, dass insbesondere kleine Firmen und Neugründungen, denen es vielleicht eben gerade an einer Anschubfinanzierung fehlt, damit nicht mehr so gut bedient werden. In der Vorstellung von GAME ist dies daher ein zusätzliches Förderprogramm. Ob die bisherige Förderung aber tatsächlich ohne Einschnitte bestehen bleibt, wird man abwarten müssen. Finanzierungsvorbehalt und so. 

Was wir sonst so treiben

  • Seit letzter Woche hat Andre irgendeinen Infekt vorzuweisen. Da er ja aus einer Medizinerfamilie kommt (immerhin Mutter und Schwester), wusste er direkt den richtigen Therapieplan: Einfach ignorieren. Okay, vielleicht beschränkt sich das Fachwissen auf die weibliche Ahnenlinie. Jedenfalls werdet ihr im kommenden Filmpodcast-Spezial zu “The Last of Us Folge 5&6” hören: es krächzt schon ein wenig. Seitdem hat er es geschafft, Hals- und Kopfschmerzen hinzuzugewinnen, aber tatsächlich seine Stimme komplett zu verlieren. Ein schlechter Trade, aber dafür ist Andre bekannt, seit er in 2020 Boeing-Aktien gekauft hat. Wir warten gespannt, ob Genesung eintritt oder dieser Podcast als “das letzte Mal, dass wir seine Stimme hörten” in die Geschichtsbücher eingeht. Genug Material seine Stimme zu klonen, sollte ja aber eigentlich da sein.

  • Dom hat nach nur zweimaligem Aufschieben zum Wohle des Pods nun tatsächlich seinen wohlverdienten Urlaub angetreten. Wir können nur mutmaßen, welch’ hedonistischen Wonnen er gerade durchlebt. 

  • Wir wollen dringend “Death Stranding 2” spielen, schieben das aber gerade vor uns her, weil so ne 70-Stunden-Kuh schiebt man schwer vom Eis, wenn in der Redaktion mehr Personal fehlt, als in der Zombieapokalypse. Erwartet es also nicht zu bald. Aber erwarten dürft ihr. 

  • Weil krank sein allein irgendwie noch zu viel Spielraum für Produktivität lässt, werden in Andres münchner Wohnbunker außerdem in den kommenden Monaten alle Balkone saniert. Alle bedeutet in diesem Fall: “keine Ahnung, zwanzig oder so?”-Stück, laut offizieller Andre-Angabe. Wie stark die Beeinträchtigungen dadurch werden, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Juhu!

Man sieht ein Baugerüst vor einem Balkon
Vorteil: Mehr Schatten. Dramatischer Nachteil: Balkonverbot für die Katzen, ausgerechnet während der besten in-der-Sonne-Räkel-Monate

Das Rätsel zum Sonntag

Wir rätseln ehrlich gesagt auch. Falls Andres Stimme wieder in einen podcastfähigen Zustand kommt, dann wird die Kernfrage lauten: “Ist es wirklich so mies, wie alle sagen?”

Wenn nicht, dann kommt was völlig anderes. Aber das macht das Sonntagsfolgen-Raten im Forum ja erst zu dem Adrenalinrausch, der es ist!


So, jetzt runter mit den Klamotten! Ihr werdet es diese Woche noch brauchen!

Eure Pod-Crew

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