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"Humanitäre Stadt": purer Zynismus

"Schutz wird zu Kontrolle, Hilfe zu Internierung — und der Aufschrei? Bleibt aus", so ARD-Korrespondentin Hanna Resch aus Israel in ihrem kurzen Kommentar im Deutschlandfunk (Öffnet in neuem Fenster) zu Israels Plan, auf den Trümmern von Gaza eine "Humanitäre Stadt" zu errichten. Sie findet die richtigen Worte zu Ereignissen, die sprachlos machen.

Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die ihre Stimme gegen diesen Wahnsinn erheben, auch wenn ein politischer Aufschrei auf der internationalen Bühne immer noch nicht hörbar ist, schon gar nicht mit effektiven Konsequenzen wie Waffenembargo oder wirtschaftlichen Sanktionen. Der Staat Israel tut immer noch, wie ihm beliebt, ungeachtet der massiven Proteste im eigenen Land und der deutlichen Äußerungen engagierter Botschafter, Akademiker, Literaten, Journalisten. Hier eine Auswahl.

Besonders bewegt hat mich das Video von Peter Beinart Now They Tell Us (Öffnet in neuem Fenster), in dem er zitiert, was israelische Schlüsselpersonen sagen: "Wir haben unser Ziel verfehlt, die Hamas zu zerschlagen."

Der indische Essayist und Schriftsteller Pankaj Mishra im Interview (Öffnet in neuem Fenster) mit der Frankfurter Rundschau.

Haidar al-Ghazali schreibt, um sein schmerzendes Herz ein wenig zu erleichtern. "You reading this letter is the only thing that makes me feel I am not alone", schreibt er in seinem Brief aus Gaza (Öffnet in neuem Fenster).

Noch ein paar Fakten: Nach dem (später einseitig von Israel gebrochenen) Gaza Waffenstillstandsabkommen vom 19. Januar begannen israelische Truppen am 21. Januar mit der bisher größten Militäroperation in der Westbank seit ihrer Besetzung 1967. Sie nennen es "Iron Wall", die "Eiserne Mauer" — eine Idee, die der russische Zionist Zeev Jabotinsky bereits in den 1920er Jahren ausformulierte, um die einheimische Bevölkerung von den jüdischen Zuwanderern abzugrenzen. Seit Jahresbeginn sind in der Westbank 40.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen geworden — wo bleibt der Aufschrei? Wie reagiert Deutschland, außer mit weiteren Waffenlieferungen? Die UN-Organisation OchaOpt (Öffnet in neuem Fenster) dokumentiert wöchentlich. Der Link hinter dem Bild führt zur Website mit vielen Grafiken.

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Auch für mich ist das Schreiben immer wieder ein Ventil, um meiner Verzweiflung zu der Situation in Israel-Palästina Raum zu geben. Neben meinen Briefen — also diesem Blog, den Du gerade liest — habe ich in den letzten Jahren vor allem an meinem Roman BEDUINENMILCH gearbeitet, der nun endlich am 30. Juli in Deutschland bei ars videndi (Öffnet in neuem Fenster) erscheint und in jeder Buchhandlung erhältlich ist.

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Screenshot

Solltest Du am Samstag, den 2. August in Chemnitz sein, so bist Du herzlich eingeladen, zur Buch Release Lesung ins Café Julius zu kommen. Details folgen, ebenso weitere Termine zu Lesungen in anderen Städten.

Wenn Du palästinensische Landwirte aus der Besetzten Westbank unterstützen möchtest, dann kannst Du das verlässlich mit dem Kauf von Conflictfood-Freekeh (Öffnet in neuem Fenster) tun.

Herzlichst,

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