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Gartensprechstunde Juli

Brombeeren im Garten, Mulchmaterial, Bodendecker, vergammelnder Salbei und Tomatensoße haltbar machen – die Antworten auf eure Fragen für den Juli!

Wie werde ich Brombeerranken langfristig los?

Kurz gesagt: mit Geduld, Schweiß und einer Grabegabel. Ich wünschte, ich hätte eine magische Lösung, aber Brombeeren (vor allem die Armenischen, die invasiv sind und oft in Gärten wuchern) sind zähe Gesellen. Und sie geben nicht so leicht auf.

Ich selbst habe im Dänegart auch mit Brombeeren zu kämpfen, und ich sag dir ganz ehrlich: Ich habe schon so viele Wurzeln ausgebuddelt, dass ich glaube, das Innere unseres Planeten besteht aus Milliarden von Brombeerranken. Whatever: Es hilft nichts: Wir müssen da radikal ran. Sobald du irgendwo ein Blättchen oder ein Triebspitzchen siehst, zack, raus damit! Und zwar mit der Wurzel, nicht nur oberirdisch. Das klingt mühsam, und das ist es auch. Aber es lohnt sich.

Ein paar Tipps, die bei mir geholfen haben:

  • Alles ausgraben, was du finden kannst. Ja, wirklich alles. Auch das kleinste Stück Wurzel kann neu austreiben, auch Rankenreste. Weg damit!

  • Nicht auf den Kompost! Brombeerranken gehören in die Restmüll- oder Grüngutsammlung, damit du dir nicht den ganzen Kompost verseuchst.

  • Dranbleiben. Brombeeren sind ein bisschen wie Hydra in der Mythologie: Schneidest du einen Kopf ab, kommen zwei nach. Du musst konsequent hinterher sein, auch, wenn das nervst. Selbst in meinem Rasen kommen die Teile raus, aber da mähe ich sie einfach ab.

Welche Pflanzen eignen sich gut als Bodendecker? Blühend wäre schön.

Wenn du nach blühenden Bodendeckern suchst, hast du eine große Auswahl, viele davon sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten auch Nahrung für Insekten oder sorgen ganzjährig für Struktur im Beet. Ich finde die hier immer sehr gut – alle blühen, also no worries:

  • Alpen-Leimkraut (Silene acaulis)

  • Besenheide (Calluna vulgaris)

  • Bodendeckerrosen

  • Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)

  • Buckel-Fetthenne (Sedum dasyphyllum)

  • Elfenblume (Epimedium-Arten)

  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)

  • Haselwurz (Asarum europaeum)

  • Kleiner Frauenmantel (Alchemilla erythropoda)

  • Kleines Immergrün (Vinca minor)

  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

  • Meerlavendel (Limonium latifolium)

  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)

  • Polsterthymian (Thymus praecox)

  • Purpurblauer Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea)

  • Sand-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)

  • Sternmoos (Sagina subulata)

  • Streinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga)

  • Teppichphlox (Phlox subulata)

  • Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)

  • Walderdbeere (Fragaria vesca)

  • Waldmeister (Galium odoratum)

Welche Arten du pflanzt, hängt vom Standort ab: Für sonnige, trockene Lagen eignen sich zum Beispiel Polsterthymian, Teppichphlox, Sand-Fingerkraut oder die Buckel-Fetthenne. Für den Halbschatten bis Schatten sind Waldmeister, Elfenblume, Haselwurz, Kleines Immergrün oder Brauner Storchschnabel gute Optionen. Viele davon lassen sich gut kombinieren und sorgen das ganze Jahr über für ein geschlossenes Bild im Beet!

Würdest du mit blühender oder verblühter Zitronenmelisse mulchen? Davon habe ich eine Menge, aber ich habe ein bisschen Sorge, dass es damit noch mehr wird.

Zitronenmelisse kannst du gut zum Mulchen verwenden, aber nur, wenn sie noch nicht in Samen gegangen ist. Sobald die Blüten ausgereift sind, besteht die Gefahr, dass du sie beim Mulchen im ganzen Beet verteilst. Ich schneide meine Pflanzen direkt nach der Blüte bodennah ab und entferne die Blütenstände. Dann lasse ich das Schnittgut kurz antrocknen und nutze es zum Mulchen.

Ich liebe Salbei sehr, habe aber fast immer ein Problem mit Mehltau auf den Blättern. Ich achte schon auf Standort und gute Belüftung und entferne betroffene Blätter, trotzdem kommt er immer wieder. Wie kann ich befallene Pflanzen retten oder auch davor schützen? Danke!

Mehltau am Salbei ist leider ein Dauerthema, besonders in regenreichen Sommern wie dieser und der davor hier bei mir. Ich hatte irgendwann genug vom ständigen Entfernen befallener Blätter und habe Salbei erstmal aufgegeben. Allerdings habe ich mir Ananas-Salbei angeschafft, und der kommt gut klar – allerdings ist der nicht winterhart, anders als der Salvia officinalis.

Wenn du trotzdem versuchen willst, deinen Salbei zu retten: Ein kräftiger Rückschnitt hilft, um Sporen zu entfernen und neuen, gesunden Austrieb anzuregen. Gieße möglichst nur bodennah, denn feuchte Blätter fördern den Befall zusätzlich. Bewährt hat sich auch eine Spritzung mit einem Teil Milch auf neun Teile Wasser, die du regelmäßig auf die Blätter aufbringst – das bremst den Pilz. Zur Stärkung kannst du die Pflanzen mit Ackerschachtelhalm-Jauche oder Komposttee behandeln. Aber wenn das Wetter dauerhaft feucht bleibt, hilft manchmal nur, es zu akzeptieren, oder den Salbei im Topf unter einen Dachvorsprung zu stellen. Oder eben was anderes anzupflanzen.

Ich drücke dir die Daumen!

Mich interessieren vor allem deine Rezepte zum Haltbarmachen und Einkochen. Wir haben sehr viele Tomaten, aber nur begrenzten Platz im Gefrierschrank. Wie kann ich zum Beispiel Tomatensoße einkochen?

Tomatensoße einkochen ist zum Glück ganz einfach und braucht keine besondere Ausrüstung. Ich koche meine Soßen klassisch ein, also in gebrauchten Gläsern mit Schraubdeckel, die ich vorher in einem großen Kochtopf in kochendem Wasser sterilisiere (ca 10 Minuten).

Wichtig ist, dass du die Soße dann zunächst ganz normal kochst, also schön lecker mit Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern, Gewürzen, was immer du magst. Achte aber darauf, dass kein Öl drin ist, wenn du sie haltbar machen willst, denn Öl kann beim Einkochen Probleme machen. Dann füllst du die heiße Soße in die sterilen Gläser, schraubst sie fest zu und stellst sie für ca. 30-40 Minuten bei 90°C ins Wasserbad. Ich hole sie dann raus und stelle sie verkehrt herum, also auf dem Deckel, auf ein Küchentuch und warte, bis sie abgekühlt ist. Dann beschrifte ich sie mit dem Datum und lagere ich sie ein. Fertig! So halten die sich locker 6-8 Monate, hab auch schon welche gegessen, die war fast ein Jahr alt, war auch okay.

Wenn du deine Frage für den August beantwortet haben willst, geht es hier entlang:

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Kategorie Gartensprechstunde

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