Polyamorie in Graz – Offene Beziehungen bewusst und nachhaltig leben
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© Wikipedia
Polyamorie bedeutet, mehrere romantische und/oder sexuelle Beziehungen parallel zu führen – ehrlich, einvernehmlich und respektvoll.
Im Gegensatz zu „Freier Liebe“ steht nicht Beliebigkeit im Vordergrund, sondern achtsame Kommunikation und die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten.
Viele Menschen empfinden Polyamorie als eine Form, Liebe nachhaltig zu leben: statt „Alles oder Nichts“ in einer einzigen Beziehung zu erwarten, entsteht ein Netzwerk an Verbindungen, die auf Respekt und Offenheit basieren.
📊 In Österreich leben Schätzungen zufolge einige Tausend Menschen polyamor, genaue Zahlen gibt es nicht. Besonders in Städten wie Graz wächst das Interesse stetig.
Polyamorie in Graz – Gruppen, Stammtische & Events
In Graz gibt es zwei aktive Gruppen, die sowohl Polyamorie-Einsteiger*innen als auch erfahrene Poly-Menschen willkommen heißen:
1. PolyTisch Graz – der offene Stammtisch
📅 Jeden letzten Montag im Monat, ab 19 Uhr
📍 Café Harrach, Harrachgasse 26 (Essen auch gegenüber vom Galliano)
💬 Offene Gespräche über Polyamorie, offene Beziehungen, Eifersucht, Dating und mehr
🔗 Instagram (Öffnet in neuem Fenster), Facebook (Öffnet in neuem Fenster), X (Öffnet in neuem Fenster), Website (Öffnet in neuem Fenster)
2. PolyWohnzimmer Graz – tiefergehende Diskussionen
📅 Unregelmäßig, im Spektral Graz oder in Parks
💬 Diskussionsrunden zu vorgegebenen Themen rund um Polyamorie & Beziehungsvielfalt
🌱 Konsum- & rauchfrei
🔗 Facebook (Öffnet in neuem Fenster), Website (Öffnet in neuem Fenster)
Stimmen aus der Grazer Polyamorie-Community
„Otto“ (Name geändert), seit zwei Jahren polyamor, erzählt:
„Offene, ehrliche Kommunikation ist das Wichtigste – und die Freiheit, nicht perfekt sein zu müssen.“
Er weist darauf hin, dass es in Österreich keine offizielle Rechtsform für polyamore Beziehungen gibt, was Monogamisten durch klare gesetzliche Rahmenbedingungen einfacher haben.
Ein anderer Besucher fragt:
„Wieso bedeutet, eine Person zu lieben, automatisch, eine andere nicht lieben zu dürfen?“
Persönliche Erfahrungen: Monogamie & Polyamorie im Vergleich
Ich habe viele Jahre polyamor gelebt – sowohl als Single als auch in mehreren Partnerschaften gleichzeitig. Seit einem Jahr lebe ich bewusst monogam mit meinem Partner.
Mein Fazit: Beide Beziehungsformen haben ihre Berechtigung – es hängt von der Lebensphase und den persönlichen Bedürfnissen ab.
💡 Unabhängig vom Modell gilt: Klare Kommunikation, gegenseitiger Respekt und eine wertschätzende, gewaltfreie Sprache sind die Basis jeder stabilen Beziehung.
Ressourcen & Inspiration für Polyamorie
🎧 Podcast: Radio Helsinki – substral (2017) über das PolyWohnzimmer Graz

🌐 Website & Newsletter: polyamory.at (Öffnet in neuem Fenster)
📚 Buchtipps:
The Ethical Slut / Schlampen mit Moral – Janet W. Hardy & Dossie Easton
Ein Guide rund um Sexualität & Beziehungen rund um Polyamorie. Teilt sich in 3 Hälften:
1.) Begriffserklärungen, Mythen-Check, Arten von Beziehungen (geschichtlich)
2.) Handbuch für consensual Polyamorie, Skills, Grenzen setzen, Flirting & Cruising, Safer Sex, Kinder & Polyamorie
3.) Herausforderungen, Roadmaps, Eifersucht, Ich-Botschaften, Abmachungen
Ca. 26€, ca. 320 Seiten (2017)

© Penguin Random House

© mvgverlag
Polysecure – Jessica Fern

© SCRIBE
Hier geht es um die Attachment-Theorie: Kinder, wenn sie noch klein sind, je nach Erziehungstyp der Eltern, entwickeln unterschiedliche Bindungstypen. Es geht um Grenzen, Nähe, das Nest-Modell, und was dass mit verschiedenen Traumata zu tun hat.
Auch die Geschichte der Non-Monogamie wird aufgezeigt, mit ihren verschiedenen Arten, und dem Zusammenhang mit der Attachment-Theorie. Tipps im Umgang mit Polyamorie gibt es auch. Eben, wie man polysecure werden kann (sicher in seinen Poly-Beziehungen). Auch Schwierigkeiten mit Polyamorie werden erklärt.
Ca. 30€, ca. 300 Seiten (2023)
📺 ORF-Doku (2024): Beitrag über eine polyamore Familie mit Kindern in den USA (ab Minute 40)
Nachhaltige Liebe & nachhaltige Sextoys – eine gemeinsame Haltung
Polyamorie und nachhaltige Sextoys haben mehr gemeinsam, als man denkt:
Langlebigkeit statt Wegwerfmentalität – Beziehungen wie Toys sollten bewusst ausgewählt und gepflegt werden.
Ressourcenschonung – ob emotional oder materiell, Qualität und Achtsamkeit stehen im Fokus.
Kommunikation & Consent – im Bett wie in der Beziehung unverzichtbar.
Wer seine Liebe nachhaltig lebt, entscheidet sich oft auch für umweltfreundliche Sextoys aus langlebigen Materialien, frei von Schadstoffen und produziert unter fairen Bedingungen.