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Warum immer mehr Frauen Vereinsvorständinnen werden

Die stille Kraft von Frauen

In einer Welt, die von Wandel geprägt ist, fällt oft auf, dass Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind. Viele von ihnen sind glücklich in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter und können sich nichts Besseres vorstellen. Andere weiten ihre Tätigkeiten noch aus und engagieren sich für die Gesellschaft oder die Umwelt. Sie alle sind unsichtbare Heldinnen, die innerhalb ihrer Familien, Gemeinschaften und Organisationen Großartiges leisten – oft ohne offizielle Anerkennung oder Titel.

Ich möchte Frauen ermutigen, sobald ihre Kinder größer sind, ihre Potenziale zu entfalten und den Schritt in soziale Führungsrollen zu wagen. Es geht um Mut, Verantwortung und die Bereitschaft, über sich selbst hinauszuwachsen. Dabei dürfen wir jedoch die Herausforderungen, denen wir auf diesem Weg begegnen, nicht übersehen. Mit diesem Artikel möchte ich Möglichkeiten aufzeigen, wie wir die Hindernisse überwinden.

Warum Frauen Führung übernehmen können

Frauen spielen eine entscheidende Rolle im sozialen Engagement. Ihre Führungsstile sind Empathie, Teamorientierung und langfristiges Denken. Studien zeigen, dass Organisationen mit einem höheren Frauenanteil als Verantwortliche oft innovativer und nachhaltiger arbeiten. Trotzdem bleibt der Anteil von Frauen in Vorständen gering.

Laut einer Studie der Europäischen Union waren 2023 etwa 30 % der Vorstandspositionen in gemeinnützigen Organisationen von Frauen besetzt. 2024 waren es laut Fair Share Monitors (Öffnet in neuem Fenster) schon 42 %. Dies liegt nicht an fehlender Kompetenz, sondern oft an strukturellen Barrieren und gesellschaftlichen Stereotypen. Frauen, die den Mut haben, diese Hürden zu über, tragen nicht nur zur Stärkung ihrer Organisationen bei, sondern verändern auch das Leben der Menschen, die von ihrem Engagement profitieren.

Weibliche Vorstände bringen besonders wertvolle Qualitäten in die soziale Arbeit ein: eine starke Kommunikationsfähigkeit, die Förderung von Zusammenarbeit und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Gemeinschaft. Deshalb sollten sich mehr Frauen sozial engagieren.

Zwischen Erwartungen und Realität

Der Übergang von der traditionellen Rolle der Hausfrau zur Vereinsvorständin ist häufig mit Hindernissen verbunden.

Auf persönlicher Ebene stellen Selbstzweifel und die Vereinbarkeit von Familie und Engagement oft die größte Herausforderung dar: „Bin ich gut genug?“, oder „Habe ich die notwendigen Fähigkeiten?“ Hinzu kommt der Druck, perfekt sein zu müssen, bevor sie Verantwortung übernehmen.

Engagierte Frauen begegnen oft Vorurteilen. Aussagen wie „Das ist doch nichts für Frauen“ oder „Konzentriere dich lieber auf deine Familie“ sind noch immer weit verbreitet. Viele Frauen haben diese Hürden überwunden und trotz anfänglicher Unsicherheiten erfolgreich Kindergärten, Jugendorganisationen, Frauenvereine, Begegnungszentren und Hilfsorganisationen gegründet. Ihr Mut zeigt: Wir können Herausforderungen bewältigen, wenn wir an uns glauben.

Der Transformationsprozess: Vom Haushalt zur Führungsrolle

Der Weg in eine Führungsrolle beginnt oft im Kleinen. Frauen, die ihre ersten Schritte in der Vereinsarbeit unternehmen, engagieren sich häufig zunächst in Nachbarschaftsprojekten, Schulkomitees oder ehrenamtlichen Tätigkeiten. Diese Erfahrungen geben uns eine solide Grundlage, um später größere Verantwortung zu übernehmen.

Wichtig auf diesem Weg sind Weiterbildungen. Seminare, Workshops und digitale Schulungen bieten Frauen das Wissen und die Werkzeuge, die sie für eine erfolgreiche Vereinsarbeit benötigen.

Für das soziale Engagement sind hilfreiche Gewohnheiten wie Zeitmanagement-Methoden, regelmäßige Selbstreflexion wichtig. Eine klare Prioritätensetzung hilft dabei, Familie und Einsatz in Einklang zu bringen. Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen: Der erste Schritt muss nicht perfekt sein, aber er muss getan werden.

Inspiration durch Vorbilder

Inspirierende Geschichten von Frauen, die den Sprung in die Führung gewagt haben, zeigen, dass dieser Weg nicht nur möglich, sondern auch lohnend ist.

Weltweit gibt es Frauen, die einst als Hausfrau begannen und heute angesehene Vereinsvorständinnen sind. Ihr Engagement für die Bildung von Jugendlichen in Deutschland oder die Gründung von Kliniken in Afrika verändert in ihrer Gemeinde hat nicht nur das Leben vieler Kinder und Bedürftigen, sondern stärkt auch ihr eigenes Selbstbewusstsein. Oft sind sie selbst überrascht, wie viel sie bewirken können.

Das Deutsche Muslimische Zentrum Berlin e.V. wurde von engagierten Mitgliedern der muslimischen Gemeinschaft in Berlin gegründet. Eine zentrale Figur dabei ist Iman Andrea Reimann, die lange Zeit als Vorsitzende des Zentrums fungierte. Sie setzt sich aktiv für interreligiösen Dialog und Bildungsarbeit ein und leitet zudem die muslimische Kita “Regenbogen-Kidz”.

Der islamische Frauenverein Cemiyet-i Nisa e.V. wurde 1985 in Berlin-Kreuzberg gegründet. Zu den Gründerinnen zählen Emel Zeynelabidin und ihre Schwester Muna Algan. Beide engagierten sich maßgeblich für die Förderung von Frauen und Familien innerhalb der muslimischen Gemeinschaft. Unter ihrer Leitung etablierte der Verein 1987 den ersten islamischen Kindergarten in Deutschland und gründete zwei Jahre später den Trägerverein Islam Kolleg Berlin e.V., um die erste islamische Privatschule zu eröffnen.

Fatou Gaye ist eine engagierte Hebamme und Krankenschwester aus Gambia, die 2009 die Sheikh Tihami Ibrahim Nyass Stiftung gründete. Sie betreibt eine gemeinnützige Klinik sowie ein Kinderschutzzentrum in Kunkujang Keitaya, einer Gemeinde in Gambia.

Auch ich habe 1998 unsere Hilfsorganisation „Help the poor and the needy e.V.“ gegründet. Seit über 26 Jahren unterstützen wir mehr als 500 bedürftige Familien, vorwiegend Witwen und Waisen in der Region Bakau und Umgebung in Gambia.

Unser aller Erfolge zeigen, wie aus kleinen Ideen große Bewegungen entstehen können. Diese Geschichten verdeutlichen, dass Mut und Beharrlichkeit die wichtigsten Zutaten für Veränderung sind – sowohl für die eigene Entwicklung als auch für die Gemeinschaft.

Wie du den Weg gehen kannst

Für Frauen, die den Sprung in soziale Führungsrollen wagen wollen, gibt es konkrete Schritte, die den Einstieg erleichtern:

  1. Glaube an deine Fähigkeiten, auch wenn sie noch nicht perfekt sind. Mut entsteht durch Handeln.

  2. Suche nach Gruppen oder Organisationen, die dich unterstützen. Der Austausch mit anderen Frauen kann enorm inspirierend sein.

  3. Investiere in Kurse und Seminare, die deine Fähigkeiten erweitern, sei es in Kommunikation, Projektmanagement oder Finanzen.

  4. Fange mit überschaubaren Aufgaben an, um erste Erfahrungen zu sammeln und Selbstvertrauen aufzubauen.

  5. Überlege dir, welche Bereiche dir besonders wichtig sind und konzentriere dich darauf.

  6. Der wichtigste Tipp: Bleibe geduldig mit dir selbst. Veränderung ist ein Prozess, und jeder Schritt, egal wie klein, bringt dich weiter.

Ein Aufruf zum Handeln

Frauen, die Führungsverantwortung übernehmen, leisten einen unschätzbaren Beitrag für ihre Gemeinschaften und Organisationen. Der Weg von der Hausfrau zur Vereinsvorständin mag herausfordernd sein, doch er bietet unzählige Möglichkeiten für persönliches Wachstum und gesellschaftliche Veränderung.

Wenn du diesen Weg gehen willst, sei dir bewusst: Dein Potenzial ist größer, als du denkst. Du musst nicht perfekt sein, um anzufangen – der Mut, den ersten Schritt zu machen, ist der Schlüssel.

Lass dich von diesen Vorbildern und Tipps in diesem Artikel inspirieren und werde aktiv. Die Welt braucht Frauen wie dich, die mutig genug sind, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft zu gestalten. Warum nicht jetzt den ersten Schritt machen? Engagiere dich in einer Organisation oder nimm an einer Schulung teil. Deine Reise beginnt heute.

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Kategorie Verwaltung

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