Macht soziales Engagement glücklich?
Soziales Engagement ist eine ehrenamtliche, freiwillige Arbeit, die benachteiligten und hilfebedürftigen Menschen das Leben wieder leichter und liebenswerter macht.
Warum sollte ich mich engagieren?
Wie auf der Startseite beschrieben, wollen wir einen Prozess beginnen, der uns bewusster, wissender, empathischer und am Ende sogar glücklicher werden lässt. Doch dazu brauchen wir eine Bestandsaufnahme.
Was ist Glück?
Viele versuchen zu analysieren, warum sie nicht glücklich sind. Ich ziehe es vor zu fragen, wie wir es ändern können. Viele versuchen es so:
Sie kaufen sich schöne Dinge.
Sie setzen alles daran, befördert zu werden.
Sie treffen sich mit Freunden.
Sie fahren in den Urlaub.
Doch wie lange hält dieses Glück an? Abends im Bett denkst du dann, und was muss ich jetzt tun, um glücklich zu werden? Denn alle diese Dinge sind nur Aktivitäten. Wir sind also nicht hier, um glücklich zu sein? Doch warum denn sonst?
Glücklich sein ist in meinen Augen kein Ziel, sondern nur ein Nebenprodukt von etwas ganz anderem. Sehr viele schlaue Menschen schreiben immer wieder, dass wahres Glück empfunden wird, wenn wir sinnvolle, nützliche und hilfreiche Taten tun. Dann fühlen sie sich anhaltend glücklich.
Schauen wir uns das Ganze mal aus der Vogelperspektive an. In dieser Welt gibt es Menschen, die im Überfluss leben und andere, die unter Armut leiden. So lässt uns das Gefühl, hier ein wenig Gerechtigkeit herzustellen und die einen zu animieren, den anderen zu helfen, wahre Glücksgefühle.
Ein Beispiel aus der Praxis
Dazu möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen. Vor einigen Jahren haben wir in Gambia in einem kleinen Dorf, etwa eine Stunde von der Hauptstadt Banjul entfernt, eine Moschee gebaut. Von Zeit zu Zeit waren wir da, um nach dem Stand der Bauarbeiten zu schauen. Natürlich sind wir auch immer mit den Dorfbewohnern in Kontakt gekommen.
Eine besonders arme Frau viel mir auf. Sie hatte eine Entzündung am Fuß, und weil sie kein Geld für einen Arzt hatte, klebte sie ein Blatt mit etwas Spucke auf die Stelle. Ihre Flipflops waren kaputt, deswegen ging sie barfuß. Als ich sie bei unserem nächsten Besuch treffen wollte, erzählten mir die Nachbarn, dass sie nach Essen suchen würde. Später kam sie dann mit einer Mango, einem Maggi-Würfel und einer Pfefferschote und sagte stolz, dass das heute ihr Mittagessen sei.
Die Armut, in der sie lebt, tat mir so leid, dass ich ihr für diesen Besuch einen Sack Reis mitgebracht hatte. Als ich sie an diesem Tag traf, führte ich sie zum Auto, öffnete den Kofferraum, und sie sah den Reissack. Was dann geschah, konnte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen.
Sie sah den Reis, umarmte mich, wollte dann mit mir tanzen, warf sich dann rücklings in den Sand und tanzte dort weiter, stand wieder auf, tanzte weiter und sagte dabei “my berry berry best friend”.
Meine Tochter, die neben mir stand, konnte es nicht fassen. Sie flüsterte mir zu, dass sich in Deutschland niemand so über das neueste IPhone freuen würde. Den ursprünglichen Artikel könnt ihr auf unserem Vereins Blog nachlesen. Hier geht es zum Artikel (Öffnet in neuem Fenster)
Doch nun zurück zu unserem Thema. Unsere Freundin aus dem Dorf hat sich riesig gefreut und war bestimmt sehr glücklich mit dem Reis. Doch als der Reissack leer war, stand sie wieder vor dem gleichen Problem. Für mich war dieses Erlebnis ein so nachhaltiges, das mich bis heute wirklich glücklich macht. Die Erinnerung daran wird mir immer einen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Geben ist eben doch glücklicher denn nehmen. So sind wir dann wohl nicht hier, um Glück zu suchen, sondern Glück zu geben.
“The purpose of life is not to be happy. It is to be useful, to be honorable, to be compassionate, to have it make some difference that you have lived and lived well.”
Ralph Waldo Emerson
„Der Sinn des Lebens ist nicht, glücklich zu sein. Es soll nützlich, ehrenhaft und mitfühlend sein, damit es einen Unterschied macht, ob wir gelebt oder gut gelebt haben.“
Dieses Zitat geht um die Welt und bedeutet nichts anderes, dass wir das anstreben sollten, was uns dauerhaft zufrieden macht. Doch was macht uns dauerhaft zufrieden? Wie jeder von uns sicher aus Erfahrung weiß, sind es nicht die materiellen Dinge, jedenfalls nicht auf lange Sicht.
Warum macht Soziales Engagement glücklich?
Dass “Soziales Engagement” glücklich macht, wissen wir nun aus Studien z.B. der OECD und der Universität Kiel und eigenen Erfahrungen. Fassen wir noch einmal zusammen warum:
Soziales Engagement macht Sinn. Eine gerechtere Verteilung der Güter, des Geldes und helfender Aktivitäten ist sinnstiftend.
Soziales Engagement bringt Menschen einander näher und hilft uns, Kontakte zu knüpfen, sowohl mit Gleichgesinnten als auch mit jenen, die unsere Hilfe brauchen.
Soziales Engagement bzw. Helfen reduziert Stress, denn es schüttet verschiedene Glückshormone aus. So fühlen sich helfende Menschen oft weniger gestresst.
Soziales Engagement schafft Selbstbewusstsein.
Soziales Engagement stärkt wichtige Sozialkompetenzen in uns, z.B. Teamfähigkeit, Verantwortung und emotionale Intelligenz.
Soziales Engagement stärkt auch unsere Konfliktfähigkeit und hilft uns, lösungsorientiert zu denken.
Soziales Engagement ist Bestandteil jeder Religion
Soziales Engagement im Ausland lässt uns über den Tellerrand sehen, erweitert unseren Horizont, und wir lernen, Perspektivwechsel vorzunehmen.
So wie Gott mit uns barmherzig ist, sollten wir es auch mit unseren Mitmenschen sein.
„Allah ließ die Barmherzigkeit aus 100 Teilen entstehen, behielt davon 99 Teile bei sich und sandte nur einen Teil davon auf die Erde hinab. Aus diesem Teil üben die Geschöpfe Barmherzigkeit untereinander aus. Dies ist der Fall, wenn etwa eine Pferdestute ihren Huf von ihrem Fohlen hochhebt, damit sie es nicht verletzt!“ (Buchari, Adab 19)
Wenn wir all diese guten Eigenschaften in uns vereinen können, sind wir somit nicht Stellvertreter Gottes auf Erden? An seiner statt die Erde verwalten. Machen wir es gut?
Nun, da gehen die Meinungen auseinander. Tatsache ist jedoch, dass jeder nur bei sich selbst anfangen kann, diesen Job zu meistern. Sind wir nicht reich beschenkt worden auf dieser Erde mit Flüssen, Bergen, Pflanzen und sauberer Luft zum Atmen? Ist es nicht unsere Aufgabe darauf acht zu geben? Wo ist unsere Barmherzigkeit beispielsweise den Tieren gegenüber, wenn wir ihren Lebensraum zerstören? Den Bäumen gegenüber, wenn wir sie zu Tausenden abholzen? Lieben wir uns selbst so wenig, dass wir uns auch unsere Lebensgrundlage zerstören?
Sind wir nicht hier auf dieser Erde, um
im Einklang mit Gott und der Natur zu leben
achtsam und empathisch mit unseren Mitmenschen zu sein
unser Leben in der Form zu gestalten, dass wir mit uns zufrieden sind. Nur so kann Weiterentwicklung erfolgen. Von einer gesunden Basis aus, ist es leichter zu wachsen.
Wenn du genauso denkst, versuche es doch mal mit einem Ehrenamt.
Wo könnte ich mich engagieren
Nicht nur in den Ländern außerhalb Europas ist Hilfe erwünscht, auch im eigenen Land gibt es viel zu tun.
Nachbarschaftshilfe – Portale wie nebenan.de (Öffnet in neuem Fenster), Nachbarschaftshäuser oder Mehrgenerationenhäuser bieten sich hier an.
Umweltschutz – viele Umweltorganisationen wie Greenpeace freuen sich immer über Mitglieder
Tierschutz – auf der Seite https://www.careelite.de/tierschutzorganisationen-vergleich/ (Öffnet in neuem Fenster) gibt es eine Vorstellung der größten und bekanntesten Tierschutzorgansiationen
Nachhilfe – viele Eltern können sich keine Nachhilfe für ihre Kinder leisten, warum nicht mal hier ehrenamtlich helfen
Kinder- oder Altenbetreuung – Bewährt haben sich hier Vereine, die sich auf die Vermittlung von helfenden Menschen spezialisiert haben, z.B. Leihomaservice mühe-los e.V., oder Mobilitätsdienste in jeder größeren Stadt
Medizinische Hilfe – Sterbebegleitung, Haushaltsdienste oder vieles mehr
Sportangebote – Sport mit Kindern, da bietet sich z.B. ein Spendenlauf an. Für jede Runde spenden die Eltern etwas an eine gemeinnützige Organisation
kulturelle Angebote – Auch hier gibt es sehr viele kreative Möglichkeiten, z.B. ein Clownprogramm auf einer Kinderkrankenstation
Hilfe für die Nicht-Industrie-Länder – hier gibt es bekanntermaßen auch viel zu tun, da die Politik den Bedürfnissen der Bewohner nicht gerecht werden kann. Auch hier gibt es viele Vereine, die sich über aktive Unterstützung freuen.
Spenden – Wer nicht selbst mit anpacken kann, könnte den oben genannten Organisationen Geldbeträge spenden. Diese können sie dann nutzen, um ihre Infrastruktur zu verbessern oder ihre Vereinsziele zu erreichen.
Es gibt viel zu tun, packen wir es an.
Fazit:
Von “Sozialem Engagement” profitieren alle: Diejenigen, denen wir helfen, aber am meisten wir selbst.
Zusammenfassung:
Soziales Engagement ist eine freiwillige ehrenamtliche Arbeit zum Wohle anderer.
Soziales Engagement macht glücklich.
Es gibt einen Unterschied, ob wir leben oder gut leben. Unser Leben sollte nützlich, ehrenhaft und mitfühlend sein.
Es gibt 8 wichtige Gründe, warum es für uns selbst von Vorteil ist, uns zu engagieren.
Barmherzigkeit ist ein Teil jedes Menschen.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Alle profitieren von sozialem Engagement, aber am meisten wir selbst.
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