Was tun gegen die hohen Lebensmittelpreise
Hier kommt alles, was du wissen solltest, kompakt erklärt. Heute ist wieder tag eins!

Hallo!
Die Einführung des Dosenpfands in Österreich hat die Armut so viel sichtbarer gemacht. Besonders ältere Personen fallen auf, die schon in aller Frühe unterwegs sind, um Dosen und Plastikflaschen zu sammeln. An manchen Tagen sind so 10 Euro drinnen, hat mir heute eine Frau erzählt. 10 Euro, die sie dringend zum Leben braucht.
Darüber muss mehr geredet werden. Ebenso darüber, dass die Preise für Lebensmittel in den vergangenen drei Jahren um fast 30 Prozent gestiegen sind. Immerhin hat eine der Regierungsparteien das Thema aufgegriffen und macht Ankündigungen. Lösungen lassen noch auf sich warten.


Angriff auf Krankenhaus in Gaza löst Empörung aus
Nach einem israelischen Luftschlag auf das Nasser-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens wächst international die Kritik. Bei dem Angriff starben nach Krankenhausangaben 19 Menschen, darunter fünf Journalisten. Auch Sanitäter sollen unter den Toten sein, schreibt der ORF (Öffnet in neuem Fenster).
Augenzeugen zufolge folgte auf einen ersten Einschlag ein zweiter, als Helfer bereits zur Rettung eilten. Israels Regierung sprach von einem „tragischen Unglück“ und kündigte eine Untersuchung an.
Die Reaktionen fielen scharf aus: US-Präsident Donald Trump forderte ein Ende des „Alptraums“, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem „unerträglichen Angriff“. UNO-Generalsekretär António Guterres verlangte eine unabhängige Untersuchung. Auch die WHO und mehrere Hilfsorganisationen forderten einen sofortigen Waffenstillstand.
Nach Angaben der Nachrichtenagenturen AP und Reuters kamen mehrere ihrer Mitarbeiter ums Leben. Al-Jazeera bestätigte den Tod eines ihrer Journalisten. Seit Kriegsbeginn sind laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten fast 200 Reporter*innen getötet worden, die meisten davon Palästinenser*innen.
Israels Armee betonte, man greife keine Zivilisten gezielt an, verwies jedoch auf den Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas.

Babler kündigt neue Schritte gegen Teuerung an
SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler hat im ORF-„Sommergespräch (Öffnet in neuem Fenster)“ weitere Maßnahmen gegen die Inflation angekündigt. Im Herbst soll eine Deckelung freier Mieten folgen, um „Preisexplosionen“ zu verhindern. Bereits im April hatte die Regierung eine Erhöhung regulierter Mieten gestoppt.
Auch bei Lebensmitteln und Energiepreisen will Babler eingreifen. Laut Kurier (Öffnet in neuem Fenster)sind Lebensmittel in Österreich in den vergangenen drei Jahren fast 30 Prozent teurer geworden.
Multinationale Konzerne dürften den „Österreich-Aufschlag“ nicht länger kassieren, sagte er. Ob über Preiskommissionen oder gar gesetzliche Eingriffe diskutiert wird, ließ er offen. Beim Strom sprach er von einem möglichen Sozialtarif für betroffene Haushalte – Gespräche mit den Koalitionspartnern laufen.
Babler machte die Ausgangslage beim Regierungsantritt für die hohe Inflation verantwortlich. Auf Fragen zu Pensionen und Gehaltsabschlüssen wich der Vizekanzler aus.

Die heutige Dosis Trump
US-Präsident Donald Trump hat überraschend die Gouverneurin der US-amerikanischen Notenbank Fed, Lisa Cook, entlassen. Auf seiner Plattform Truth Social warf er ihr „grobe Fahrlässigkeit bei Finanzgeschäften“ vor. Beweise legte er nicht vor.
Juristisch ist der Schritt hochumstritten: Präsidenten dürfen Mitglieder des Fed-Vorstands nur bei schwerem Fehlverhalten abberufen. Cooks Anwälte erklärten, Trump habe keine Befugnis zu ihrer Entlassung – sie werde ihr Amt weiter ausüben und rechtlich dagegen vorgehen.
Die Eskalation markiert eine weitere Attacke Trumps auf die US-Notenbank. Seit Wochen drängt er Fed-Chef Jerome Powell, den Leitzins zu senken – bisher ohne Erfolg.
Ein weiterer Plan von Trump stößt auf Widerstand und Kritik. Es geht um den Einsatz der Nationalgarde in weiteren Großstädten, etwa Baltimore oder New York. Der demokratische Fraktionschef Hakeem Jeffries sprach ihm die rechtliche Befugnis für einen Militäreinsatz in Chicago ab.

Hier empfehlen wir dir jeden Tag ein Recherchestück eines unabhängigen, kleinen Mediums aus Österreich, den aktuellen Krautreporter-Text und unser Fundstück des Tages. Viel Spaß!

Wenn Kritiker zu Werbern werden
In Österreichs Feuilletons verschwimmen die Grenzen zwischen Redaktion und PR, schreibt der Medienwatchblog Kobuk (Öffnet in neuem Fenster). Kooperationen mit Veranstaltern werden zudem teils nur unzureichend gekennzeichnet – ein problematisches Näheverhältnis von Journalismus und Werbung.
https://kobuk.at/2025/08/die-problematische-naehe-zwischen-kultur-und-journalismus-in-oesterreich/ (Öffnet in neuem Fenster)Reden über Traumata?
Triggerwarnungen überfordern und machen hilflos. Die Psychotherapeutin Ingrid Wild-Lüffe räumt mit Mythen auf, die eigentlich Halt geben sollen.
https://krautreporter.de/psyche-und-gesundheit/5350-reden-uber-traumata-hilft-oft-nicht (Öffnet in neuem Fenster)
Mein tierischer Namensvetter nähert sich der Wiener Stadtgrenze
Schloss Hartheim, ein prächtiger Renaissancebau nahe Linz, wirkt auf den ersten Blick wie ein Ort der Ruhe und Idylle. Doch hinter den hellen Fassaden verbirgt sich eine Vergangenheit, die zu den finstersten Kapiteln des Nationalsozialismus gehört.
Zwischen 1940 und 1944 betrieben die NS-Machthaber hier eine der zentralen Tötungsanstalten ihres sogenannten Euthanasieprogramms. In den Kellern von Hartheim wurden Gaskammern installiert, in denen rund 30.000 Menschen ermordet wurden – Menschen mit Behinderungen, psychisch Erkrankte, Häftlinge aus Konzentrationslagern, Zwangsarbeiter*innen. Ihre Leichen verbrannten die Täter*innen anschließend im schlosseigenen Krematorium.
Heute steht Hartheim als Mahnmal. Der Podcast Tatort Geschichte widmet dem „tödlichen Idyll“ eine aktuelle Folge – und rekonstruiert, wie ein Ort der Kulturgeschichte zum Schauplatz systematischer Massenmords wurde.
https://www.br.de/mediathek/podcast/tatort-geschichte-true-crime-meets-history/schloss-hartheim-das-toedliche-idyll/2109732 (Öffnet in neuem Fenster)Muss heute noch Feldarbeit verrichten und zieht sich nun die Lagerhaus-Kollektion an:
Markus
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