Darum sollte man die AfD (so) nicht interviewen

Guten Morgen,
diese Woche beschäftigt uns die Frage: Was bleibt vom Sommerinterview mit Alice Weidel (Öffnet in neuem Fenster)?
Vor allem: “Scheiß AfD.”
Eingesungen vom Augsburger Corner Chor (Öffnet in neuem Fenster), geplant vom Zentrum für Politische Schönheit (Öffnet in neuem Fenster) und aus großen Boxen, live und nur wenige Meter entfernt von der Interview-Bühne der ARD so laut gespielt, dass sich AfD-Chefin Alice Weidel und Moderator Markus Preiß zeitweise kaum verstanden.
Was zu folgenden Sätzen während des Gesprächs führte:
“Ich hab ein Echo auf dem Ohr, jetzt geht gar nix mehr.”
“Entschuldigung. Ich kann Sie kaum verstehen.”
“Bei dieser Kulisse habe ich Probleme, Sie zu verstehen.”
“Ich kann Sie nicht klar hören.”
Neben diesen Augenblicken des Unverständnisses brachte die Protestaktion noch eine zweite Folge mit sich:
Medien beschäftigen sich vor allem mit der Protestaktion und verzichten in ihrer Berichterstattung auf AfD-Talking Points, die Weidel im Gespräch setzen wollte.
Das Weidel-Interview erreichte mit über 1,5 Millionen (Öffnet in neuem Fenster) Zuschauer:innen im linearen TV ohnehin schon sehr viele Menschen - sogar eine halbe Million mehr als eine Woche zuvor Bundeskanzler Friedrich Merz.
Und allen, die wie Carsten Linnemann nun sagen, der Protest helfe nur der AfD, möchten wir mit der Einschätzung der Spiegeljournalistin Ann-Katrin Müller (Öffnet in neuem Fenster) antworten:
“Ernstgemeinte Frage an die, die sagen, der Gegenprotest beim Sommerinterview helfe der AfD. Welche Optionen gibt es dann noch, um klarzumachen, dass man Format und/oder Alice Weidel ablehnt? Wie soll es sonst gehen mit der wehrhaften Demokratie? Die AfD ist ja ohnehin immer in der Opferrolle. Und will da gar nicht rauskommen, um genau solche Debatten wieder und wieder führen zu können. Aber diejenigen, die sich davon beeindrucken lassen, sind doch ohnehin schon bei der AfD.”
Also.
Weil Medien weiterhin der AfD ihre Reichweite schenken, wollen wir diese Woche (noch einmal (Öffnet in neuem Fenster)) darüber schreiben:
Soll man Rechtsextremen eine Bühne geben?
Bleib achtsam und alles Liebe!

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Die (ideale) Antwort lautet:
Nein.
Denn was passiert, wenn rechtsextreme Akteur:innen eine Plattform bekommen, wie in Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen?
→ Sie werden normalisiert.
Es gibt Untersuchungen (Öffnet in neuem Fenster), die zeigen, dass allein, weil extrem rechte Akteur:innen eine Plattform bekommen, ihre Positionen normaler und wählbarer werden. Sie werden hinaufgewürdigt.
Trotzdem vertreten viele Entscheider:innen großer Medien die Ansicht, dass sie extreme Politiker:innen auf öffentlich-rechtlicher Bühne “entzaubern” könnten. 😳
Zum Beispiel Katrin Vernau, WDR-Intendantin. Sie sagte Anfang des Jahres, dass sie das TV-Duell vor der Thüringer Landtagswahl mit Björn Höcke gern beim WDR gesehen hätte - anstatt bei Welt-TV.
Im Spiegel erklärte sie (Öffnet in neuem Fenster), dass man beim WDR gegen ein Gespräch voller “Fehlinformationen” mit “journalistischer Kompetenz” dagegenhalten würde.
Und das ist, zumindest auf dem Papier, eine gute Idee.
Es macht einen Unterschied aus, wie man mit extremen Politiker:innen umgeht.
Unkritische Interviews, also wenn beispielsweise Lügen oder menschenfeindliche Aussagen nicht benannt und korrigiert werden, führen dazu, dass Lügen und menschenfeindliche Aussagen mehr Zustimmung bekommen.
Im Klartext: Unkritische Interviews führen dazu, dass sich das Publikum radikalisiert. Gleichzeitig schätzt es die Zustimmung in der Gesellschaft insgesamt zu den extremen Positionen größer ein, als sie ist.
Wenn in Interviews aber konsequent Lügen und menschenfeindliche Aussagen benannt werden, also das, was Katrin Vernau wohl mit “journalistischer Kompetenz” fordert, nimmt die Zustimmung im Publikum zu extremen Positionen nicht zu.
Das Konfrontative senkt sogar die Glaubwürdigkeit rechtsextremer Politiker:innen. Aber: Es führt nicht dazu, dass die Zustimmung im Publikum zu extrem rechten Positionen abnimmt.
Das bedeutet, und so steht es in der oben verlinkten Studie: “Wir finden keine Anhaltspunkte dafür, dass ein kritisch geführtes Interview die Zustimmung im Publikum zu rechtsextremen Aussagen (im Vergleich zur Kontrollgruppe) senkt. Das ist wichtig, weil es die beliebte Behauptung widerlegt, dass ein kritisch geführtes Interview rechtsextremes Gedankengut schädigt.”
Wenn extrem Rechte eine Bühne bekommen, bekommen sie Sichtbarkeit und Legitimität, was allein oft schon ein taktischer Gewinn ist.
Und konsequent kritische Interviews sind in Live-Formaten besonders schwierig. Alles einzufangen, was die AfD-Medienprofis platzieren und kommunizieren wollen, immer eine inhaltlich starke Entgegnung parat zu haben - das ist praktisch unmöglich.
Und deshalb gibt es sehr viele unkritische Interviews, in denen rechtsextreme Dogwhistles gesetzt werden können, in denen rechtsextreme Kampfbegriffe gesetzt werden können, in denen rechtsextremes Agendasetting betrieben wird.
Eine Szene aus dem Sommerinterview: Auf die Frage, ob sich die AfD mäßigen werde, antwortet Weidel: “Ich sehe nicht die geringste Veranlassung, dass wir uns mäßigen sollten.” Dann sagt sie, sie lehne das “Label gesichert rechtsextrem” ab, weil Verfassungsschutzämter von den “Konkurrenzparteien” geführt seien. Preiß will einhaken, Weidel lässt ihn nicht, um mit ihrer Selbstverharmlosung weiterzumachen und den rechtsextremen Kampfbegriff “Remigration” als “Einhaltung von Recht und Gesetz” zu framen. Darauf kann Preiß gar nicht eingehen, weil er noch bei der vorherigen Aussage hängt und dann dazu erklärt, die Einstufungen des Verfassungsschutzes seien gerichtlich bestätigt worden und ob Weidel Urteile deutscher Gerichte akzeptiere - was sie einfach nicht beantwortet, stattdessen leitet sie über zur “Messerkriminalität”, die sie zu einem “importierten, migrantischen Problem” macht und endet bei der Forderung nach einer “ideologiefreien Debatte über Migration”. Und Preiß? Lässt alles stehen, geht zum nächsten Block und fragt, welche drei Dinge in Deutschland richtig gut laufen würden.

So laufen die meisten Interviews mit Weidel. Im Bundestagswahlkampf tingelte sie durch die Talkshows und antwortete beispielsweise auf die Frage, was gegen die AfD sprechen würde: “Nichts”. Ein anderes Mal nannte sie den Chef des rechtsextremen AfD-Landesverbandes in Thüringen Björn Höcke einen “sehr guten Politiker” und einen “freiheitlich denkenden Mensch”.
Beides in der ARD. Beides blieb unwidersprochen - und solche Beispiele gibt es zahlreiche in reichweitenstarken Medien.
Was passiert also, wenn man extrem rechten Akteur:innen eine Bühne bietet:
Diskurszerstörung statt Austausch
Rechtsextreme zielen nicht auf sachliche Argumente oder Konsens, sondern darauf, den demokratischen Diskurs zu entwerten und zu zerstören.Normalisierung extremistischer Positionen
Jede Bühne verleiht ihren menschenfeindlichen Botschaften Legitimität und lässt sie im Publikum als “normale” Meinung erscheinen.Emotionalisierung schlägt Fakten
Sie spielen gezielt mit Ängsten und Ressentiments; Gefühle wirken bei Zuhörer:innen weitaus stärker als rationale Gegenargumente.Argumentative Unzugänglichkeit
Rechtsextreme haben für jede Widerlegung eine Antwort parat und lassen sich durch Faktenchecks oder Konfrontation nicht überzeugen. Und sie lügen, ständig.Instrumentalisierung der Medien
Talkshows dienen als “Bühne” für Inszenierungs- und Opfer-Strategien: Kritische Fragen werden als Teil einer “Lügenpresse”-Verschwörung umgedeutet. Auftritte mit extrem rechten Talking Points werden auf Social Media multipliziert.Opfer von Hass und Einschüchterung
Moderierende und Gäste riskieren nach der Sendung (verbale) Bedrohungen, wenn sie sich entgegenstellen. Das gefährdet persönliche Sicherheit und macht demokratische Debatte immer schwieriger, weil sich viele zurückziehen.Kein Erkenntnisgewinn live-on-air
Wesentliche Einsichten gewinnen Journalist:innen und Zuschauer:innen durch Analyse extrem rechter Personen und ihrer Positionen oder durch Expert:innen-Beiträge - nicht durch Live-Konfrontation.Selektive Plattformvergabe schützt Demokratie
Statt Rechtsextremen zu viel Redezeit einzuräumen, sollten Medien Ressourcen darauf verwenden, Analysen und Gegenstimmen von Fachleuten, Betroffenen und Wissenschaftler:innen zu präsentieren.
Wer sich ausführliche Einschätzungen von Expert:innen durchlesen möchte, was diese zu Talkshow-Einladungen extrem rechter Politiker:innen sagen, findet diese beispielsweise hier (Öffnet in neuem Fenster), hier (Öffnet in neuem Fenster) und hier (Öffnet in neuem Fenster).
Und die Neuen deutschen Medienmacher:innen haben hier (Öffnet in neuem Fenster) eine Stellungnahme veröffentlicht, wie man “diskriminierungskritisch” über die AfD berichten kann - indem man beispielsweise viel mehr “die Perspektive marginalisierter Gruppen berücksichtigt”.
Liebe Journalist:innen, was wollt ihr eigentlich noch wissen von der AfD?
Und wir fragen uns auch immer wieder: Was soll der AfD Heimliches entlockt werden? Alles liegt offen und klar da seit den Veröffentlichungen des Verfassungsschutzes (Öffnet in neuem Fenster) und zahlreichen Medien-Recherchen.
Zur Erinnerung, allein 2024 war die Correctiv-Recherche (Öffnet in neuem Fenster), zählte der Bayerische Rundfunk über 100 Rechtsextreme (Öffnet in neuem Fenster), die für die AfD (damals noch “nur” rechtsextremer Verdachtsfall) arbeiteten, fanden Akademien in Schnellroda (Öffnet in neuem Fenster) mit Rechtsextremen statt, deckte der Spiegel eine “rassistische Internationale (Öffnet in neuem Fenster)” auf, wurde eine mutmaßlich rechtsextremistische terroristische Vereinigung mit dem Namen “Sächsische Separatisten (Öffnet in neuem Fenster)” verhaftet - immer gab es Verbindungen in die AfD hinein.
Schon lange nennt die Amadeu Antonio Stiftung die AfD deshalb “Herzkammer des Rechtsextremismus (Öffnet in neuem Fenster)” in Deutschland.
Wir müssen nicht mit ihnen reden, um das zeigen.
Doch das wird nicht passieren, das hat Markus Preiß sogar während des Weidel-Interviews klar gemacht:
“Wir haben jede Menge Zuschriften bekommen, ob wir dieses Interview führen sollen. Wir finden: ja. Die AfD ist die stärkste Oppositionspartei und wir sprechen mit allen im Bundestag in Fraktionsstärke vertretenen Parteien.”
→ Diese Position hat auch absolut ihre Berechtigung. Aber sie bedeutet nicht, dass die AfD wie jede andere Partei behandelt werden muss.
Deshalb die Frage: Wie können wir es besser machen?
1️⃣ Das einfachste und offensichtlichste: keine Live-Interviews.
Und wenn doch, dann immer mit Live-Faktencheck.
Besser wäre aber eine Orientierung am Cordon Sanitaire (Öffnet in neuem Fenster): keine Live-Interviews, keine Talkshows, keine Oton-Interviews. Extrem Rechte werden natürlich befragt, aber nur kontextualisiert zitiert, ihre Reden nicht übertragen, sondern zusammengefasst, antidemokratische Inhalte und Lügen konsequent gekennzeichnet.
Dass die ARD bei Alice Weidel nichts davon macht, erklärt “Faktenfinder” Pascal Siggelkow während der Twitch-Watchparty (Minute 40 (Öffnet in neuem Fenster)). Kurz vor Beginn des Interviews sagt er, dass er sich gleich alle Aussagen Weidels anschauen und prüfen werde, ob diese “richtig, falsch oder irreführend” seien. Die Ergebnisse des Faktenchecks könne man am Folgetag auf Tagesschau.de “in Ruhe nachlesen”.
Ganz klar: Faktenchecks, so durchgeführt, finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil die Wenigsten danach suchen. Das sehen auch die Twitch-Zuschauer:innen in dem Moment so, als Siggelkow das darlegt. Im Chat gibt es einige Kommentare wie den folgenden:
“Man entscheidet sich also dazu, dass eine Live-Ausstrahlung wichtiger ist, als einen Faktencheck direkt mit ins Bild zu klatschen? Mega Journalismus. Den Faktencheck im Nachhinein juckt genau die Leute nicht, die ihn bräuchten.”
Wir sagen deshalb: In Live-Gesprächen ohne Faktencheck kommt die ARD ihrer Gatekeeping-Funktion und ihrem Programmauftrag (Öffnet in neuem Fenster) als Demokratieschützerin nicht nach. Sie hilft stattdessen, Lügen und diskriminierende Takes zu verbreiten. Das zeigt allein der kurze Textauszug oben.
Die ARD wälzt mit nachgeschobenen Faktenchecks Verantwortung auf die Zuschauer:innen ab, selbst danach zu suchen, was richtig und was falsch war, dabei wäre es ihre Aufgabe.
Denn natürlich stimmten zahlreiche Aussagen Weidels nicht (Öffnet in neuem Fenster), zu Migration, zum Klimawandel, zur deutschen Unterstützung der Ukraine - sie wurden aber den rund 1,5 Millionen Menschen vor dem linearen TV unwidersprochen präsentiert.
2️⃣ Die falsch verstandene “Neutralität”
Kritiker:innen berufen sich oft darauf, dass der Rundfunk der AfD gegenüber neutral sein müsse. Das stimmt nicht. Davon steht nichts im Medienstaatsvertrag (Öffnet in neuem Fenster).
Er soll objektiv sein und wahrheitsgemäß berichten, was unserer Meinung nach bedeutet, dass man die AfD nicht einfach zu Sachthemen befragen darf, als wäre sie eine normale Partei. Das ist sie nicht. Das ignoriert, was sie von anderen unterscheidet: ihr Extremismus. Denn der muss beständig thematisiert werden.
Deshalb: Die AfD darf nicht aus falsch verstandener Neutralität mit demokratischen Parteien gleichgesetzt werden.
Natürlich soll die AfD in den Medien vorkommen und stattfinden, ihrer Größe und Wichtigkeit angemessen, unbedingt sogar. Ihre Ziele, ihre Strategien, ihre Ideologie, die Konsequenzen, die AfD-Forderungen für die Menschen und unsere Demokratie haben würden - all das soll vorkommen und objektiv und wahrheitsgemäß eingeordnet werden.
Einige Vorschläge dazu, die auf Aussagen aus der Partei oder von einflussreichen Neuerechten fußen:
Sie wollen die Party beenden (Öffnet in neuem Fenster). Damit wohl gemeint: die parlamentarische Demokratie (Götz Kubitschek).
Sie wollen den Kulturbetrieb entsiffen (Öffnet in neuem Fenster) (Marc Jongen).
Sie wollen die von ihnen so bezeichneten “politischen Schauprozesse (Öffnet in neuem Fenster)“ gegen sich aufarbeiten und endlich eine “neutrale Justiz” (Björn Höcke).
Sie wollen Tiktok nutzen, um ungehindert in die Köpfe der Jugendlichen zu senden (Öffnet in neuem Fenster) (Erik Ahrens).
Sie wollen eine Implosion der CDU (Öffnet in neuem Fenster) (Maximilian Krah).
Sie wollen sechs Millionen “nicht assimilierte” Deutsche “remigrieren (Öffnet in neuem Fenster)” (Martin Sellner).
Sie wollen den Rundfunk einstampfen (Öffnet in neuem Fenster) (AfD).
3️⃣ Der AfD nicht den Themen-Teppich ausrollen
Das führt zum letzten Punkt. Rechtsextremismus-Experte Volker Weiß hat kürzlich in einem Interview gesagt (Öffnet in neuem Fenster), man müsse die AfD “dethematisieren”.
Was er meint, haben die vielen Runden vor der Bundestagswahl gezeigt, in denen sowohl Journalist:innen, als auch Politiker:innen demokratischer Parteien, vor allem über Migration und Kriminalität gesprochen haben und dabei immer wieder rechte Narrative als gegeben gesetzt haben (Öffnet in neuem Fenster), wie dieser Talkshow-Titel bei Caren Miosga zeigt: “Wie wird Deutschland wieder sicher?”
Die AfD hat es geschafft, ihr Thema (Migration) und ihre Deutung (die Verbindung mit Kriminalität), durchzusetzen - und viele übernehmen es bereitwillig und vergessen darüber alles andere.
Volker Weiß sagt dazu:
“Die AfD hat sehr erfolgreich die Themen der anderen dethematisiert.”
Das muss nun endlich mit der AfD gelingen. Denn was im Wahlkampf vor der Bundestagswahl wenig bis nicht thematisiert wurde, war soziale Gerechtigkeit, war die wachsende Gefahr von Klimafolgenschäden, waren positive Folgen von Migration, wie der Abfederung des demografischen Wandels und vieles mehr.
Medien müssen endlich wieder selbst relevante Themen setzen, nicht der AfD hinterherreden und ihr jedes Interview zur migrationsfeindlichen Spielwiese machen.
Zum Schluss: Die ARD hat angekündigt, nach dem Interview mit Alice Weidel Konsequenzen zu ziehen. In Zukunft wolle man Vorkehrungen treffen, dass solche Interviews “ungestört ablaufen” könnten. Denn das sei “in unserem Interesse und vor allem im Interesse des Publikums (Öffnet in neuem Fenster)”.
Und so könnten Aussage und Gegenrede dazu aussehen:
Aussage:
“Die AfD muss in Talkshows eingeladen werden! In einer Demokratie zählt Meinungsfreiheit - wieso sollte man sie von der öffentlichen Debatte ausschließen?!”
Gegenrede:
“Weil die AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Sie verfolgt ein demokratiefeindliches Programm. Wer ihr eine Bühne gibt, trägt zur Normalisierung von Rassismus, Nationalismus und autoritärem Denken bei. Das ist keine Debatte - das ist politische Aufwertung.”
Aussage:
“Aber genau diese Konfrontation in Interviews zeigt doch, wer die besseren Argumente hat! Wenn ihr so überzeugt seid, dann stellt euch doch einfach der Debatte.”
Gegenrede:
“Das Problem ist: Fakten verlieren gegen Emotion. Rechtsextreme nutzen Talkshows nicht für Debatten, sondern für Inszenierung, Opferrolle und gezielte Desinformation. Selbst kritische Fragen helfen ihnen oft - denn allein die Bühne ist ein taktischer Sieg. Wir brauchen Kontext und Analyse, keine Live-Shows mit Propaganda.”
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