#DerApothekerInformiert - Teil 1200
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Olopatadin: Ein neues rezeptfreies Antihistaminikum für die Augen
Olopatadin ist ein Antihistaminikum der zweiten Generation mit zusätzlicher mastzellstabilisierender Wirkung.
Das heißt, Olopatadin verhindert nicht nur die Wirkung von Histamin an den H1-Rezeptoren, sondern hemmt auch dessen Freisetzung sowie die anderer Entzündungsmediatoren.
Olopatadin wird hauptsächlich zur Behandlung der Symptome bei Heuschnupfen in Form von Augentropfen eingesetzt.
Es gibt den Wirkstoff allerdings auch in einem Nasenspray zusammen mit Mometasonfuroat, einem Glucocorticoid (Cortison) - ebenfalls zur Behandlung von Heuschnupfensymptomen.
In Deutschland wurde Olopatadin im Mai 2024 in Form von Augentropfen für Erwachsene aus der Verschreibungspflicht entlassen.
Ein rezeptfreies Präparat mit dem Namen Alltrevo® ist seit April 2025 auf dem Markt.
Für Kinder ab drei Jahren sind weiterhin verschreibungspflichtige Varianten verfügbar.
Auch das Nasenspray in Kombination mit Mometason unterliegt der Verschreibungspflicht.
Die empfohlene Dosierung für Augentropfen liegt bei einem Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auges zweimal täglich im Abstand von acht Stunden.
Die Behandlung kann bei Bedarf bis zu vier Monate fortgesetzt werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Augenschmerzen, Augenreizungen, trockene Augen sowie ein Fremdkörpergefühl und Juckreiz.
Auch Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacksstörungen und eine trockene Nasenschleimhaut treten häufiger auf.
Gelegentlich kommt es auch zu Hornhautveränderungen wie Hornhauterosionen, bei denen die oberste Schicht der Hornhaut verletzt ist, oder zu einer Keratitis, also einer Entzündung der Hornhaut.
Beides kann zu Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenem Sehen führen.
Sehr selten wurden auch Calciumablagerungen bei vorgeschädigter Hornhaut beobachtet.
Zusätzlich enthalten die Augentropfen Benzalkoniumchlorid als Konservierungsmittel, das bei häufiger oder langfristiger Anwendung die Hornhaut zusätzlich reizen oder schädigen kann.
Kontaktlinsenträger sollten die Tropfen mindestens fünfzehn Minuten vor dem Einsetzen der Linsen anwenden, da sich Benzalkoniumchlorid in weichen Kontaktlinsen anreichern kann.
Auch sollte zwischen Olopatadin und anderen Augentropfen ein zeitlicher Abstand von mindestens fünf Minuten eingehalten werden.
Laut Fachinformation wird die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit vorliegen.
Die systemische Aufnahme über das Auge ist zwar gering, ein Risiko für das Kind kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
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Das sind die Themen der nächsten Ausgaben:
Teil 1201: Colibactin und das Darmkrebsrisiko
…und das waren die letzten vier (kostenpflichtigen) Ausgaben, die zwischen der letzten und der heutigen kostenlosen Ausgabe erschienen sind:
Teil 1196: Doxycyclin, ein Antibiotikum
Doxycyclin ist ein Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline und gehört zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Vertretern dieser Wirkstoffklasse.
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Dazu zählen Atemwegs-, Harnwegs-, Haut- und Weichteilinfektionen, Borreliose, Akne, Rosazea und sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien oder Gonorrhö.
In Studien konnte gezeigt werden, dass sowohl die Einnahme nach dem Geschlechtsverkehr (Doxy-PEP) als auch eine tägliche Einnahme (Doxy-PrEP) die Zahl von Infektionen mit Chlamydien, Syphilis und Gonorrhö deutlich senken kann.
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Doxycyclin kann in bestimmten Fällen auch vorbeugend nach einem Zeckenstich eingesetzt werden, um eine Borreliose zu verhindern.
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Wichtig zu wissen ist, dass Doxycyclin laut aktueller Studienlage die Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel wie der Anti-Baby-Pille nicht wesentlich beeinflusst.
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Die Europäische Arzneimittelagentur hat zudem Berichte über einen möglichen Zusammenhang mit Suizidalität geprüft, konnte jedoch bislang keinen ursächlichen Zusammenhang feststellen.
Die Situation wird weiter beobachtet.
Teil 1197: Magnetfeldtherapie: Pseudomedizin oder sinnvolle Therapie?
Die Magnetfeldtherapie ist eine Behandlungsmethode, die vor allem bei Schmerzen im Bewegungsapparat angewendet wird.
Sie existiert in zwei Formen: als statische Anwendung mit Permanentmagneten und als sogenannte pulsierende Magnetfeldtherapie, kurz PEMF.
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Die Anbieter behaupten dann einfach, dass diese Produkte Schmerzen lindern, die Durchblutung fördern oder die Zellregeneration verbessern könnten.
Diese Behauptungen sind wissenschaftlich nicht belegt.
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Anders verhält es sich mit der Anwendung von gepulsten Magnetfeldern.
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Ein Anwendungsgebiet ist die Behandlung von sogenannten Pseudarthrosen – also Knochenbrüchen, die über Monate hinweg nicht heilen.
Einige Studien liefern Hinweise darauf, dass bestimmte PEMF-Geräte den Heilungsprozess bei schlecht heilenden Knochenbrüchen unterstützen könnten.
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Was die Sicherheit betrifft, gelten sowohl statische als auch gepulste Magnetfelder in der Regel als unbedenklich – sofern keine elektronischen Implantate wie Herzschrittmacher oder Insulinpumpen getragen werden.
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Teil 1198: Viel zu viele Informationen über Tramadol
Tramadol ist ein im zentralen Nervensystem wirksames Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide.
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Im Gegensatz zu anderen Opioiden unterliegt Tramadol nicht dem Betäubungsmittelgesetz.
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Tramadol wirkt über zwei Mechanismen.
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Neben der opioiden Wirkung hemmt Tramadol die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt zurück in die Nervenzellen.
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Die schmerzstillende Wirkung von Tramadol geht hauptsächlich auf O-Desmethyltramadol zurück, das über das Enzym CYP2D6 gebildet wird.
Bei sogenannten ultraschnellen Metabolisierern (ultrarapid metabolizern) wird O-Desmethyltramadol aufgrund vermehrt vorhandener CYP2D6-Enzyme besonders schnell gebildet, wodurch die Wirkung verstärkt sein kann.
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Ein häufiges Problem zu Beginn der Therapie ist Übelkeit, oft auch verbunden mit Erbrechen.
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Ein weiteres Risiko ist das erhöhte Sturz- und Frakturrisiko bei älteren Menschen.
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Tramadol besitzt zudem ein Missbrauchspotenzial, das aber im Vergleich zu anderen Opioiden als geringer eingestuft wird.
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Im Jahr 2013 wurde Tramadol auch in der Wurzelrinde der kamerunischen Pflanze Nauclea latifolia entdeckt.
Das warf die Frage auf, ob es sich bei Tramadol möglicherweise um einen pflanzlichen Wirkstoff handelt – und nicht, wie bisher angenommen, um einen rein synthetisch hergestellten Stoff.
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Teil 1199: Das Pfeiffersche Drüsenfieber
Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch infektiöse Mononukleose genannt, ist eine ansteckende Viruserkrankung, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene betrifft.
Verursacht wird sie durch das Epstein-Barr-Virus (EBV), das zur Familie der Herpesviren gehört.
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In Deutschland haben über 95 Prozent der Erwachsenen bis zum 30. Lebensjahr eine Infektion mit EBV durchgemacht.
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In etwa drei bis fünf Prozent der Fälle treten bei der EBV-Infektion Hautausschläge auf.
Wird jedoch versehentlich ein Antibiotikum wie Amoxicillin oder Ampicillin gegeben, entwickeln je nach Studie zwischen 30 und 90 Prozent der Betroffenen einen Hautausschlag.
Dieser Hautausschlag wird häufig fälschlich als Penicillinallergie gedeutet, was dazu führen kann, dass Betroffene ein Leben lang unnötig auf Penicilline verzichten – deshalb sollte eine vermutete Penicillinallergie immer ärztlich abgeklärt werden.
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Obwohl EBV nach der Erstinfektion im Körper verbleibt, sorgt das Immunsystem normalerweise für einen lebenslangen Schutz vor einem erneuten Krankheitsausbruch.
Bei geschwächter Abwehr kann es jedoch wieder aktiv werden – meist ohne Beschwerden.
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Behandelt werden beim Pfeifferschen Drüsenfieber nur die Beschwerden.
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Eine Impfung gegen das Epstein-Barr-Virus gibt es bislang nicht.
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[Hier findest du einen Überblick über alle bisher erschienenen Ausgaben (Opens in a new window)]
Hier die 51 Ausgaben vor den vier gekürzten – ab der letzten kostenlosen:
Teil 1195: Penicillinallergie – oder doch keine? (Opens in a new window)
Teil 1194: FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (Opens in a new window)
Teil 1193: Jod (Opens in a new window)
Teil 1192: Glimepirid zur Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes (Opens in a new window)
Teil 1191: Terbinafin – Ein Mittel gegen Pilzinfektionen der Haut und der Nägel (Opens in a new window)
Teil 1190: Chlorhexidin: Unter anderem bei Zahnfleischproblemen (Opens in a new window)
Teil 1189: Was ist eigentlich ein Virus? (Opens in a new window)
Teil 1188: Hust, Hust, Pentoxyverin (Opens in a new window)
Teil 1187: Das Antihistaminikum Bilastin (Opens in a new window)
Teil 1185: Die Low-FODMAP-Diät – sinnvoll bei Reizdarm und Blähungen? (Opens in a new window)
Teil 1183: Ofloxacin – ein Antibiotikum, das vor allem in den Augen verwendet wird (Opens in a new window)
Teil 1182: Guanfacin – eine Alternative bei ADHS (Opens in a new window)
Teil 1181: Noradrenalin (Opens in a new window)
Teil 1180: Was ist eigentlich Reiki? (Opens in a new window)
Teil 1179: Gepotidacin – ein neues Antibiotikum (Opens in a new window)
Teil 1178: Vitamin A (Opens in a new window)
Teil 1177: Bisacodyl bei Verstopfung (Opens in a new window)
Teil 1176: Lecanemab – ein Antikörper gegen Alzheimer (Opens in a new window)
Teil 1175: Hust, Hust, Dextromethorphan (Opens in a new window)
Teil 1174: Dopamin, das Glückshormon? (Opens in a new window)
Teil 1173: Octenidin – ein Antiseptikum (Opens in a new window)
Teil 1172: Cholera: Oft mild, manchmal Durchfall des Todes. (Opens in a new window)
Teil 1171: DDiabetes mellitus Typ 1 (Opens in a new window)
Teil 1170: Die MRT. Die Magnetresonanztomografie. (Opens in a new window)
Teil 1169: Noscapin gegen trockenen Reizhusten (Opens in a new window)
Teil 1168: Morbus Menière. Eine Innenohrerkrankung. (Opens in a new window)
Teil 1167: Das Abführmittel Natriumpicosulfat (Opens in a new window)
Teil 1166: Kein echtes Ephedrin, sondern Pseudoephedrin (Opens in a new window)
Teil 1165: Thalidomid: Contergan (Opens in a new window)
Teil 1163: Hautpilz (Opens in a new window)
Teil 1162: Aktivkohle gegen Vergiftungen, aber nicht bei Durchfall (Opens in a new window)
Teil 1161: Das Prolaktinom und das Prolaktin (Opens in a new window)
Teil 1160: Wie die Pest (Opens in a new window)
Teil 1159: Rhinoviren – die häufigsten Auslöser von Erkältungen (Opens in a new window)
Teil 1158: Die Bindehautentzündung (Opens in a new window)
Teil 1157: Rivaroxaban vs Blutgerinnung (Opens in a new window)
Teil 1156: Ashwagandha, der Geruch des Pferdes (Opens in a new window)
Teil 1155: Das pseudomedizinische Konzept der basischen Ernährung (Opens in a new window)
Teil 1054: Die Netzhautablösung – ein medizinischer Notfall (Opens in a new window)
Teil 1153: Die Pfefferminze und das Pfefferminzöl (Opens in a new window)
Teil 1152: Das Glucocorticoid Beclometason (Opens in a new window)
Teil 1151: Thrombose: Wenn die Blutgerinnung nicht dein Freund ist (Opens in a new window)
Teil 1149: Oxymetazolin in abschwellenden Nasensprays (Opens in a new window)
Teil 1148: Was man über CBD-Öl wissen sollte (Opens in a new window)
Teil 1047: Der lebensgefährliche Botulismus (Opens in a new window)
Teil 1146: Kalium (Opens in a new window)
Teil 1145: Traditionelle Chinesische Medizin: Zwischen Energetik und Evidenz (Opens in a new window)
Warum es sich lohnt, den Infoletter zu abonnieren - Testimonials.
Susanne sagt:
„Warum man bei Dir Mitglied werden sollte? Ganz klar: Es gibt jeden Tag wertvolle Informationen zu vielen Themen rund um Medikamente, den Körper, Gesundheit, die Wissenschaft… Das Ganze knapp und präzise aufgearbeitet, gut verständlich und als besonderen Bonus kann man auch noch nachfragen, wenn etwas unklar ist, und bekommt sehr zeitnah Antwort! Das ist viel Leistung fürs Geld, finde ich.
Ich habe meine Mitgliedschaft jedenfalls noch keinen Moment bereut!“
Deborah sagt:
„Und warum man bei dir Mitglied werden sollte, ist ganz einfach: In einer Zeit, die von Fake News, Trump, AfD, Musk und Co. dominiert wird, in der man nicht mehr Eltern werden kann, ohne von Pseudowissenschaft bombardiert zu werden, in der es für chronisch kranke Menschen ein undurchschaubares Gestrüpp an vermeintlicher Hilfe gibt, die einem letztlich nur das Geld aus der Tasche zieht und einen noch verzweifelter zurücklässt ... In dieser Zeit ist es umso wichtiger, Aufklärer wie dich zu unterstützen. Und deswegen tue ich das sehr gern. Danke für deine Arbeit!“
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1. 2025: Von Aspirin bis Zink
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[Die Themen der einzelnen Kapitel meiner ersten drei Bücher findest du hier (Opens in a new window)]
#DerApothekerInformiert: Aufs Wesentliche reduziert.
Olopatadin: Ein neues rezeptfreies Antihistaminikum für die Augen
Olopatadin ist ein Antihistaminikum der zweiten Generation mit mastzellstabilisierender Wirkung.
Es blockiert die Wirkung von Histamin an H1-Rezeptoren und hemmt zusätzlich dessen Freisetzung sowie die anderer Entzündungsstoffe.
Es wird als Augentropfen zur Behandlung von Heuschnupfensymptomen eingesetzt.
Im Mai 2024 wurde Olopatadin-Augentropfen für Erwachsene aus der Verschreibungspflicht entlassen.
Seit April 2025 ist das rezeptfreie Präparat Alltrevo® erhältlich.
Für Kinder ab drei Jahren sind Olopatadin-Augentropfen weiterhin verschreibungspflichtig.
Die empfohlene Dosierung liegt bei einem Tropfen zweimal täglich im Abstand von acht Stunden.
Die Anwendung erfolgt im Bindehautsack des betroffenen Auges.
Die Behandlung kann bis zu vier Monate fortgesetzt werden.
Häufige Nebenwirkungen sind Augenschmerzen, Reizungen, Trockenheit, Juckreiz und ein Fremdkörpergefühl.
Auch Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacksstörungen und trockene Nasenschleimhäute treten öfter auf.
Gelegentlich kommt es zu Hornhauterosionen oder einer Keratitis (Hornhautentzündung).
Diese können Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen verursachen.
Sehr selten bilden sich Calciumablagerungen bei bereits geschädigter Hornhaut.
Die Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlorid als Konservierungsmittel.
Dieser Stoff kann bei häufiger oder langfristiger Anwendung die Hornhaut zusätzlich reizen oder schädigen.
Kontaktlinsenträger sollten die Tropfen mindestens fünfzehn Minuten vor dem Einsetzen verwenden.
Benzalkoniumchlorid kann sich in weichen Linsen anreichern.
Zwischen der Anwendung von Olopatadin und anderen Augentropfen sollte ein Abstand von mindestens fünf Minuten eingehalten werden.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit wird die Anwendung laut Fachinformation nicht empfohlen.
Obwohl die systemische Aufnahme gering ist, kann ein Risiko für das Kind nicht ausgeschlossen werden.
Olopatadin ist auch in einem Nasenspray mit Mometasonfuroat (einem Glucocorticoid) erhältlich.
Das Nasenspray dient ebenfalls der Behandlung von Heuschnupfen, ist aber verschreibungspflichtig.
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