Week 1, große Bühne: Die Matchups, die den Draft bestimmen
Texas–OSU, Bama–FSU und LSU–Clemson liefern die Tests, die wir für Arch Manning, Garrett Nussmeier und Cade Klubnik sehen wollen
Zum Auftakt gibt es kein Warmlaufen: Texas–Ohio State, Bama–FSU und LSU–Clemson bilden Prüfsteine, die diese Saison bestimmen und den NFL Draft 2026 frühzeitig beeinflussen. Im Fokus stehen so früh in Woche 1 nicht die Systeme, sondern die Mentalität und individuelle Klasse. Arch Manning gegen die Buckeye-Coverage, Nussmeier und Klubnik im direkten Duell: Es wird um die feinen Details gehen, die wir in dieser wöchentlichen Kolumne, vollgepackt mit allen relevanten Draft Prospects der drei Topspiele, genauer beleuchten.
Texas Longhorns #1 vs. Ohio State Buckeyes #3
Texas eröffnet als Titelanwärter gegen ein vor Qualität strotzdendes Ohio-State-Roster. Uns erwartet ein Duell zweier Schwergewichte in den Top Drei, wenn der amtierende Champion auf den größten Herausforderer trifft. Die Paarung wird die Playoffs frühzeitig beeinflussen und ist nach dem letzten Halbfinale die Revanche für Texas. Dazu geht es diesmal mit Quarterback Arch Manning ins Spiel, der zum ersten Mal mit seiner Mannschaft in die Saison als Starter geht.
QB Arch Manning (Texas) vs. Ohio-State-Defense
Manning bringt die geforderte Armstärke und das Ball Placement mit, aber das, was Scouts in Woche 1 sehen wollen, ist der Umgang mit Druck und die Entscheidungsfindung auf 3rd-and-long. Viele ordnen Manning vor Saisonstart als potenziellen 2026-Top-Pick ein, doch dazu muss er jetzt erstmal abliefern: Genauigkeit, Antizipation und Pocket Präsenz sind die Faktoren, auf denen für NFL-Teams der Fokus liegt.
Auf der Gegenseite wartet eine erprobte Secondary, inklusive Linebacker-Corps um Sonny Styles und Transfer-Star Caleb Downs sowie ein erfahrener Corner-Room, der wenig freie Bälle zulässt. Für Manning heißt das: Progressions durchgehen, Receivern vertrauen und Sacks vermeiden, will er denn überhaupt bereits 2026 in die NFL wechseln.
WR Carnell Tate (Ohio State) vs. CB Malik Muhammad & CB Jaylon Guilbeau (Texas)
Tate ist für Ohio State eine zuverlässige Anspieloption: Geduldige Releases, saubere Routen in die Schnittstellen der Abwehr, Yards after Catch, dazu soll er sich in der Offseason bei Contested Catches verbessert haben. Texas kontert mit physischen Press Man Cornern an der Line (Muhammad) und Erfahrung auf unterschiedlichen Positionen (Guilbeau). Wenn Texas Tate und Jeremiah Smith (Sophomore) presst und das elitäre Receiving Corps in Schach hält, wird es schwer für die Buckeyes.
WR DeAndre Moore (Texas) vs. CB Davison Igbinosun & CB Jermaine Mathews Jr. (Ohio State)
Moore kann das Feld in die Breite ziehen. Igbinosun ist mit seinen ausladenden Schritten eher für das vertikale Spiel geeignet, während Mathews flink spielt und das schwerere Matchup bildet. Zusammen werden sie die Longhorns-Receiver aber gut bearbeiten und Manning zwingen, in enge Fenster zu werfen. Beobachten sollten wir dabei auch die Körpersprache. Oft verraten junge Spieler mit ihren Blicken, in welche Richtung sie ihr Spiel entfalten wollen und wie es um ihre Motivation bestellt ist.
OT Trevor Goosby (Texas) vs. EDGE Kenyatta Jackson (Ohio State)
Goosby ist groß und breit. Er kontrolliert mit sicheren und schweren Händen, doch Jacksons erster Schritt, die er mit schnellen Techniken kombiniert, werden den Tackle testen, zumal dieser sich noch nicht vollständig von einer Handverletzung erholt hat. Gewinnt Goosby und hält trotzdem die Kontrolle, bleibt Mannings Pocket sauber. Verliert er die Leverage, wird Texas einen Notfallplan auspacken müssen.
Weitere Talente im Spiel:
Texas: iOL D.J. Campbell; LB Anthony Hill. Ohio State: LB Sonny Styles; S Caleb Downs. (Opens in a new window)
Alabama Crimson Tide #8 vs. Florida State Seminoles
„Bama 2.0“ unter Kalen DeBoer wirkt offensiv variabler und hat defensiv weiterhin viele Playmaker. Florida State bringt an der Line Masse und Länge, dazu Erfahrung aus dem Transferportal. Das Matchup ist damit ideal für ein Eröffnungsspiel, da sich viele Talente direkt im Rampenlicht gegen größtmögliche Konkurrenz bewähren können.
iOL Parker Brailsford (Alabama) vs. DL Darrell Jackson Jr. (Florida State)
Brailsford ist der Anker im Zentrum, sehr beweglich für Blocks im zweiten Level und präzise in seinen Aktionen. 2024 einer der besten Run Blocker im College Football, der nur selten in Pass Protection Druck auf den Quarterback zuließ. Doch nun wartet auf den leichtfüßigen Center Darrell Jackson Jr. mit Power und Länge (6'5", 337 lbs). Die Urgewalt will die A-Gaps von Alabama attackieren, um deren Inside Zone Run Game und Play Action Spiel zu manipulieren. Gelingt ihm das, wird es mit den Fans im Rücken ein spannendes Spiel. Wenn FSU bereits in diesem Matchup unterliegt, wird Alabama deutlich triumphieren.
Weitere Talente im Spiel:
Alabama: RB Jam Miller; WR Isaiah Horton; OT Kadyn Proctor; DL Tim Keenan III; DL James Smith; EDGE LT Overton; S Keon Sabb.
LSU Tigers #9 vs. Clemson Tigers #4
Ein Premium-Schlagabtausch mit unterschiedlichen Herangehensweisen erwartet uns im Tal des Todes: Clemson setzt auf seine Störenfriede an der Front und will mit Star-Power (Peter Woods, T.J. Parker) und neuem erstklassigen Defensive Coordinator Tom Allen (ehem. Penn State) das Spiel machen. LSU führt seinen erfahrenen Quarterback ins Feld und hat über das Transferportal nochmal ordentlich nachgelegt. Wer sind die wahren Tigers und wer spielt im echten “Death Valley”? Das sind die Fragen, auf die Clemson und LSU am Ende des Spiels von besonderen Playmakern auf beiden Seiten des Balles eine Antwort finden wollen.
QB Garrett Nussmeier (LSU) vs. QB Cade Klubnik (Clemson)
Nussmeier kommt aus einer 4.052-Yards-Saison mit aggressivem vertikalem Spiel. Seine „Big-Time-Throws“ machen LSU immer explosiv und sind für die NFL ein gefragtes Attribut. Gerade bei langen Third Downs würde man sich aber wünschen, dass er weniger sorglos mit dem eigenen Ballbesitz umgeht.
Klubnik ist als erfahrener rhythmischer Passer mit verbesserter Effizienz in der Red Zone in die Top-Riege der besten Quarterbacks im NFL Draft 2026 neben Nussmeier aufgestiegen. Er muss LSU mit seinem schnellen und disziplinierten Spiel allmählich Zermürben. RPO und sichere Checkdowns sollen die talentierte Defense überfordern und auseinanderziehen. Wer sich von beiden Quarterbacks im Zentrum besser behauptet, wird mit seinem Angriff den Ton setzen. (Opens in a new window)
WR Antonio Williams (Clemson) vs. CB Mansoor Delane (LSU)
Williams’ Route Running und Stop-Start-Fähigkeiten fordern Technik und Augen von Delane heraus, der nach drei Jahren Virginia Tech als Transfer und bester Cornerback im Portal zu LSU wechselte. Gewinnt Delane am Kontakt und hält die Hüfte geschlossen, zwingt er Williams zu frühen Anpassungen. Verliert er wegen schlechtem Timing und unsauberer Technik die Kontrolle, wird Williams öfter freistehen, als es LSU lieb ist. (Opens in a new window)
WR Aaron Anderson (LSU) vs. CB Avieon Terrell (Clemson)
Andersons Trumpfkarten sind Speed-Routen (Jet, Option) und Returns, mit denen er jeweils große Raumgewinne mit nur einem Play erzielt. Gegen Avieon Terrell (kleiner Bruder von A.J. / Falcons) erhält er ein erstklassiges Matchup, denn der Corner kann blitzschnell an den Ort des Geschehens gelangen. Das macht er so gut, dass er gegnerische Quarterbacks und dessen Receiver damit gern in die Irre führt und sogar bewusst eine etwas größere Lücke zum Gegenspieler lässt, um dann für Interceptions zu sorgen. LSU wird daher mit Motions bereits vor dem Snap versuchen, das Matchup zu umgehen.
iOL Josh Thompson (LSU) vs. DL Peter Woods (Clemson)
Thompson kam von Northwestern und hat sich in Baton Rouge als Right Guard etabliert. Gegen Woods’ Power, Quickness und Kontrolle braucht er am Samstag ein niedriges Pad Level und das Bewusstsein, sich in verloren geglaubte Reps zurückzukämpfen.Woods wird regelmäßig den ersten Kontakt gewinnen. Zieht er dann durch, wird Nussmeier sein Spiel nicht aufziehen können und unsaubere Pockets bekommen. Das Duell kann somit eine Vorentscheidung bedeuten.
Weitere Talente im Spiel:
LSU: LB Harold Perkins; LB Whit Weeks. Clemson: EDGE T.J. Parker