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Stillstand, Sehnsucht, Süßkram

#3 | 14.07.2025 | Heute mit Leonie und Josefine! ✨

Hey Du! Schön, dass du wieder dabei bist und dir Zeit für unseren Newsletter nimmst.

Heute erwartet Dich: Eine lieb gemeinte Ansage an die MVB, ein Blick in die DDR-Museumswohnung und das perfekte Dessert für die nächste Party (oder für Dich ganz allein)! Außerdem verlieren wir uns mal kurz in Gedanken an unsere Kindheitsträume. 💭

📖 Lesezeit: ca. 5 Minuten

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Stadtgeflüster

Eingangstür zur Vergangenheit

Der MWG-Nachbarschaftsverein e.V., unterstützt durch die MWG-Wohnungsgenossenschaft eG Magdeburg, pflegt eine Museumswohnung. Geschäftsführer Kevin Lüdemann erklärt uns, warum der Verein die Vergangenheit auf diese besondere Art und Weise erhalten möchte.

Foto: MWG-Nachbarschaftsverein e.V.

Im Herzen der Alten Neustadt liegt ein Portal zur Vergangenheit. Unscheinbar zwischen restaurierten Wohnhäusern und knallig gestrichenen Fassaden, befindet sich in der Hohepfortestraße 61 die Museumswohnung der MWG. Sie ist aber kein klassisches Museum 🖼️. Hier wird Geschichte lebendig: vom Kachelofen aus den 50ern bis hin zum Spülklo mit Hängebecken und Zugkette ist alles originalgetreu.

Zum 60-jährigen Jubiläum der MWG-Wohnungsgenossenschaft im Jahr 2014 entstand die Idee zur Museumswohnung:

„Damals wurde überlegt, eine Wohnung authentisch einzurichten, um zu zeigen, wie man früher gelebt hat. Ursprünglich sollte sie nur ein Jahr geöffnet sein, doch aufgrund des großen Interesses besteht sie bis heute, elf Jahre später, weiterhin“, erklärt Kevin Lüdemann.

Warum eine Museumswohnung?
Sie sei eine Erinnerung daran, wie die ersten Bewohner*innen der Wohngenossenschaft gelebt haben. In einer Stadt, die während des Zweiten Weltkrieges großteilig zerstört wurde, war es lange Zeit schwierig eine Wohnung zu finden. Umso größer waren letztlich die Freude und Erleichterung, ein Zuhause gefunden zu haben. Dieses Gefühl möchten die Ehrenamtlichen des MWG-Nachbarschaftsverein mit der Museumswohnung vermitteln.

An wen richtet sie sich?
Lüdemann weiß, die Museumswohnung ist nicht nur etwas für ältere Generationen:

„Gerade für junge Menschen ist es eine spannende Möglichkeit, den Alltag vergangener Generationen kennenzulernen. Oft entdecken jüngere Besucher dabei auch Gegenstände oder Spielzeug, das sie vielleicht von ihren Großeltern kennen.“

Wann:
👉 Jeden Sonntag von 14:00 bis 16:00 Uhr. Der Eintritt ist frei!

Wenn du also Lust auf eine kleine Zeitreise ohne viel Aufwand hast, wartet die Museumswohnung geduldig auf deinen Besuch!👥🏡

Dampf ablassen

Sitzen gelassen

Zugegeben, Ärger mit dem ÖPNV ist kein neues Thema. Aber was genug ist, ist genug. Ein Drama in vier Akten:

Foto: Privat

Akt I: Die Honeymoon-Phase
2021 bin ich nach Magdeburg gezogen und sah sie: die Straßenbahn 🌟
In meinem Heimatort besteht der ÖPNV aus Bussen, daher gehe ich nicht zu weit, wenn ich sage, dass sie mein Leben verändert hat. Ich brauchte meinen Tag nicht nach den Fahrplänen der Tram zu richten. Lebte ich doch in dem Luxus, dass mich zeitnah irgendeine an mein Ziel bringen wird.

Akt II: Der Bruch
Aber was, meine liebe MVB, hat sich in den letzten Jahren verändert? Hat der anfängliche Elan, mir Magdeburg schmackhaft zu machen, nachgelassen? Sind es die immer neuen Baustellen, die euch genauso nerven, wie den Rest der Stadt?
Ich sehe euch umherfahren, immer geradlinig, immer scheint ihr einen Plan zu haben…🗓️

Akt III: Der Verrat
Es gibt nur ein Problem: Niemand erkennt mehr euren Plan!
Wenn ich morgens die INSA-App öffne und sehe, dass:

  • die ersten drei Bahnen schon 50 Minuten Verspätung haben

  • die Vierte ausfällt

  • eine fünfte gar nicht mehr angezeigt wird

dann würde ich lieber zu Fuß gehen, wäre ich nicht so lauffaul. Von den plötzlichen Ausfällen und veränderten Routen will ich gar nicht erst anfangen. (Und nein, Updates auf Facebook reichen nicht als Information.)

Akt IV: Meine Bitte
Liebe MVB, durch euch habe ich meine Liebe zum ÖPNV entdeckt.
Aber:

  • Unzuverlässigkeit

  • falsche Versprechungen

  • Ghosting

– das kann und will ich nicht tolerieren. Es ist okay, wenn ihr überfordert seid. Das sind wir alle. Aber bitte verhaltet euch nicht wie eine Waschmaschine, die seit einer halben Stunde ‚In 5 Minuten fertig‘ anzeigt.

Wir wollen doch alle nur unserem Tagesablauf nachgehen. Am liebsten in einer akkurat angekündigten und tatsächlich aufgetauchten Tram.

Was Lockeres
Was wäre, wenn...

Was wäre, wenn wir alle den Job machen würden, von dem wir als Kind träumten?

Feuerwehrfrau, Astronaut oder Prinzessin. Die Berufswünsche unserer Kindheit waren…ambitioniert und kreativ. Und irgendwie doch echt schön. 🚀

Und jetzt? Jetzt sitzen wir mit ergonomischen Schreibtischstühlen in Zoom-Meetings und tragen Wörter wie Lösungsorientiert in unser LinkedIn-Profil ein. Und irgendwo zwischen vollen Kalendern und der dritten Tasse Kaffee fragt man sich: Was wäre eigentlich, wenn ich wirklich Astronaut oder Prinzessin geworden wäre? Was wäre, wenn ich den Plänen meines 7-jährigen Ichs etwas mehr vertraut hätte?

Wahrscheinlich gäbe es dann statt Projektmanagern deutlich mehr Einhornzüchter*innen unter uns. Und statt SEO-Optimierung würde in unseren Lebensläufen mit Delfinen sprechen stehen. Und der ein oder andere würde dann vielleicht auch etwas begeisterter über seinen Job sprechen. Wahrscheinlich wären die Städte bunter, die Menschen lebendiger und keiner müsste nach der Schule monatelang durch Infobroschüren blättern, um herauszufinden, was man jetzt eigentlich mit seinem Leben anstellen will.

Aber Moment mal. Wenn jeder macht, was er will, wer würde dann noch unsere Steuern machen – oder diesen Newsletter schreiben? Manchmal ist das Unscheinbare, das Ich-kann-mir-deine-Jobbezeichnung-einfach-nicht-merken doch das Wichtigste. Uns würde hier echt was fehlen, wenn alle nur noch Fußballfelder unsicher machen würden.

Und vielleicht haben wir den Kindheitstraum auch gar nicht richtig verloren, sondern bloß gegen eine etwas realistischere Version eingetauscht: also weniger Weltraum, mehr Work-Life-Balance. Aber unsere kindlichen Wünsche waren ja irgendwie auch nie echte Karriereziele, vielmehr eine Mischung aus Staunen, Abenteuerlust und dem Gefühl, dass man Dinge tun kann, die einem richtiges Herzklopfen bereiten.

Und vielleicht sollten wir genau das wieder ein bisschen ernster nehmen. Nicht, indem wir alle unsere Jobs kündigen und sofort zu Pilot*innen werden. Aber vielleicht, indem wir uns öfters mal fragen: Was an meinem heutigen Alltag würde dem Kind in mir gefallen? Und wenn die Antwort „Gar nichts“ lautet, dann ist es vielleicht an der Zeit etwas zu verändern.

Bis dahin machen wir weiter mit unseren To-Do-Listen und Meetings und träumen heimlich davon, vielleicht doch nochmal eine Karriere als Prinzessin zu starten.👑

Kalender
zum Abschluss

Du hast Ideen für Themen aus Magdeburg? Oder Feedback zum Newsletter?

Dann melde Dich gern bei uns! 📬

👉 drei.neun.deins@outlook.com (Opens in a new window)

Bis bald und liebe Grüße,

Leonie und Josefine aus der Drei.Neun.Deins-Redaktion

PS: Liebe Hundebesitzer*innen, in der nächsten Ausgabe müsst ihr ganz stark sein…

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