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Herbstliche Ernte + Rezept

Hallo, ja, mich gibt es noch. Noch einmal vielen Dank für die lieben Nachrichten bezüglich der Depression und alles, das nimmt schon etwas Druck. Mittlerweile hat das Antidepressivum angeschlagen, thanks for that, sodass ich langsam wieder hochfahren kann.

Natürlich habe ich in der letzten anstrengenden Phase auch die Gärten vernachlässigt. Das Gute ist, dass ich meine Gärten so angelegt habe, dass es nicht so schlimm ist. Im Gegenteil, die sind so produktiv, dass ich richtig in Bedrängnis komme, die Ernte zu verarbeiten und alles.

Was früher nicht gut bei mir funktioniert hat: Blumenkohl und Romanesco. Irgendwie sind die immer geschossen, oder blieben klein und mickrig, oder die Schnecken haben sie sich geholt. Da ich mich im Sommer ja so Tief in der Depri befand, konnte ich nicht voranziehen und habe dann notgedrungen einfach Jungpflanzen gekauft, weil ich keine Kraft hatte, mich um kleine Pflanzenkinder zu kümmern. Und was soll ich sagen? Alle sind was geworden … zu meinem Entsetzen. Denn da ich gewohnt war, dass bestimmte Arten nur unter erschwerten Bedingungen bei mir wachsen, habe ich sehr viele gepflanzt, um den Ausfall ausgleichen zu können. Dass ich heute in den Garten komme (nach Wochen, zuletzt war nur Lorenz mal zum Mähen da, aber ich hatte einfach nicht die Kraft) und sowas sehe, hätte ich halt nicht erwartet:

Romanesco
Blumenkohl

Überall starrten mich riesige Kohlköpfe an. Die Blätter waren gigantisch, Jasmin for scale:

Ich mit einer Romanesco-Pflanze. Die noch größeren Blätter sind da sogar schon abgebrochen gewesen.

Das Timing könnte schwieriger nicht sein, da ich ja nächste Woche zur Buchmesse muss. Wer soll all die Kreuzblütler essen? Nun, es wird vermutlich darauf hinauslaufen, dass ich viel Suppe etc. koche und einfriere. Leider haben wir noch keine große Gefriertruhe, das kommt erst noch, bis dahin muss ich das irgendwie alles in unsere Winzküche und in unser Gefrierfach gestopft kriegen.

Heute haben wir schon direkt angefangen mit dem Verbrauchen, und da sich viele hier mehr Rezepte und Verarbeitungstipps gewünscht haben, kommt hier jetzt eins. Ich hab mein Leben lang Blumenkohl gehasst, bis ich gemerkt habe, dass es nur an der Zubereitung lag, wie ich ihn in der Kindheit serviert bekommen habe. Letztens waren Freunde da und haben welchen mitgebracht und der war mega lecker! Also habe ich ihn heute so ähnlich gemacht.

Rezept: Blumenkohl mit Tahinsauce

Ihr braucht dafür:

  • Blumenkohl, obviously

  • Olivenöl

  • Knoblauch

  • Kümmel

  • Piment (am besten gemahlen)

  • grobes Salz

  • Gemüsebrühe

  • Tahini Sesammus

  • Zitronensaft

  • Honig

  • Rauchpaprika

  • Mandelsplitter

  • Optional: Granatapfelkerne (hatte ich leider mehr nicht da)

So geht’s:

Erst einmal wascht ihr den Blumenkohl. Das hier ist ein riesiger Kaventsmann gewesen, der mehrere Kilo auf die Waage gebracht hat. Damit der leichter zu handlen ist, habe ich ihn zerteilt, aber wenn eurer einfach so in den Topf passt, ist das dem Zerteilen vorzuziehen.

Dann habe ich den Kollegen 8 Minuten lang in leichter Gemüsebrühe gekocht. Hab dafür mehrere Töpfe gebraucht.

Am Ende sollte er nicht zerkocht, sondern noch recht fest sein. Dann holt ihr ihn raus und lasst ihn etwas auf einem Brett trocknen. Jetzt könnt ihr auch den Ofen schonmal auf 200 °C Umluft vorheizen. Bei Ober-/Unterhitze würde ich vll auf 210 °C gehen.

Parallel habe ich mich daran gemacht, die Soße vorzubereiten. Da ich keinen gemahlenen Piment mehr hatte, habe ich ihn zerstoßen und noch bisschen mehr gemahlen als auf dem Bild.

In dieser Soße ist drin:

  • Olivenöl (Menge hängt davon ab, wie groß euer Blumenkohl ist. Gern großzügig sein!)

  • Kümmel (ca ½ TL)

  • Piment (ca. ½ TL bei dem großen Kopf, ansonsten würde ich eher ¼ nehmen)

  • Rauchpaprika

  • etwas Salz

  • Zitronensaft (ca 1 TL)

  • Honig (1 TL)

So sah das dann aus:

Damit habe ich den nun etwas besser getrockneten Blumenkohl bestrichen:

Und dann habe ich noch 5 Knoblauchzehen geschält und in Alufolie gewickelt. Das kommt gleich mit aufs Blech.

So sah das dann aus (ich musste 2 Bleche damit füllen):

Das habe ich dann alles für 30 Minuten in den Ofen gepackt. Auch hier müsst ihr schauen, wie groß euer Kopf ist und wie “durch” er nach dem Kochen war. Wenn ihr unsicher seid, stellt erst einmal einen 20 Minuten Timer und prüft dann, wie euer Blumenkohl aussieht. Er sollte am Ende leicht angebräunt sein.

Das hier habe ich dann aus dem Ofen geholt:

Während der also vor sich hingedampft hat, habe ich die Soße vorbereitet. Dafür habe ich die Knoblauchzehen zerdrückt und mit ca. 100 ml Tahin-Soße, dem TL Zitronensaft, dem TL Honig, mit ca 2 EL Olivenöl, einem Schluck Wasser (je nachdem, wie flüssig ihr es mögt) und einer Prise Salz gemischt. Dann habe ich den Kohlkopf in eine Auflaufform gepackt und mit der Soße übergossen und anschließend noch mit den Mandelsplittern bestreut:

Normal mache ich da auch Granatapfelkerne ran, allerdings hatte ich keine mehr. Was auch immer gut geht: gehackte Petersilie drüber streuen! Und das haben wir uns dann reingeschnurpselt. Dazu passt sehr gut ein grüner Salat mit ner fruchtigen Note, also zB mit Mango drin oder Wassermelone, oder eben auch Granatapfelkerne, denn wenn man sich die Mühe macht, so ein Ding zu schälen (kleiner Tipp: Macht es unter Wasser in einer Schüssel, geht mega easy), dann warum nicht? Eben.

Die andere gebackene Hälfte wird zu Suppe verarbeitet und kommt dann, wie schon erwähnt, in die Tiefkühltruhe. Das ist eh immer super: Soßen und Suppen halten sich dort lange, und wenn man mal keine Lust zu kochen hat, hat man so ein schnelles gesundes Gericht. Dafür zerhäcksle ich also die Hälfte mit etwas Wasser und Gewürzen nach Wahl zu einem Süppchen und fülle das in Tüten ab. Die wandern dann in den Froster. Wenn ich so eine Suppe zubereiten will, hol ich die Tüte raus, lasse den Inhalt auftauen und gebe noch Soja Cuisine dazu. Dann nur noch würzen und abschmecken, aufkochen und fertig ist das schnelle Essen.

So. Ich hoffe, dieser kleine Einblick in Rezepte und Co. hat euch gefallen. In der nächsten Ausgabe wird es wieder etwas gärtnerischer, da reden wir über Permakultur.

Bis dann!

Jasmin

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Topic Anbau & Ernte

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