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Die besten Klima-Recherchen 2025

Heute schreiben dir: Theresa Leisgang und Jürgen Döschner

Zwei Porträt-Fotos zeigen Theresa Leisgang und Jürgen Döschner. Theresa hat langes Haar, trägt ein schwarzes Sweatshirt mit einer cremefarbenen Jacke darüber und eine goldene Kette. Jürgens Bild ist schwarz-weiß, er trägt einen Pullover, kurzes Haar und einen getrimmten Bart und lehnt gegen einen Baumstamm.

Guten Abend,

Es war eine besondere Stimmung im Saal, als auf der Hauptbühne der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche vergangenen Freitag die besten Klima-Recherchen des Jahres prämiert wurden. Wir spüren es alle: Die Klimakrise eskaliert. Gleichzeitig gerät die Berichterstattung, geraten Recherchen zu Ursachen, Verantwortlichen und Folgen immer mehr ins Abseits. Mit dem Preis wollen wir vor allem eins: Die Kolleg*innen würdigen, die trotzdem dranbleiben. 

In der Kategorie Hauptpreis zeichnete die Jury den Podcast „Feeling Blue – Paartherapie mit dem Ozean (Opens in a new window)“ aus, veröffentlicht bei „der Freitag“ von Svenja Beller, Julia Lauter, Martin Theis und Fabian Weiss, produziert von Kyra Funk.
„Im Podcast Feeling Blue tritt der Ozean als emotionaler Akteur auf. Dieser ungewöhnliche Ansatz hat die Jury schnell für diese Einreichung eingenommen“, sagte Barbara Junge (taz) aus der Jury. „Gerade weil der Podcast so gut recherchiert ist und einen umfassenden Ansatz präsentiert, kann er Menschen erreichen, die sich bisher wenig mit der Klimakrise befasst haben. Die emotionale Ebene, die schon im Format – Paartherapie – angelegt ist, lädt dazu ein, zu spüren, was die vielen Informationen mit mir als Hörerin machen.“

Der Ehrenpreis ging an Georg Ehring für sein beharrliches Engagement für die Dimension Klima im deutschen Journalismus.

Er war über Jahre gefühlt der einzige Klimaredakteur beim Deutschlandfunk, hat von mehr Klimakonferenzen berichtet als wir alle, hat die Sendung Umwelt und Verbraucher geprägt und sich kontinuierlich für eine sachliche, angemessene Berichterstattung zur Klimakrise eingesetzt. Mit Georg Ehring zeichnen wir nicht nur einen besonderen Journalisten aus, sondern auch eine besondere Person. „Georg ist das Gegenteil von einem Pfau“, sagt seine Nachfolgerin Ann-Kathrin Büüsker. Und das ist als Kompliment gemeint. Er habe sich nie künstlich groß gemacht, sich selbst nicht in den Vordergrund gestellt.

Aber er ist beharrlich geblieben – und hat damit einen großen Beitrag geleistet, den Klima-Diskurs in Deutschland zu fördern. Danke fürs Dranbleiben, Georg!

Das Bild zeigt Ehrenpreis-Träger Georg Ehring, er trägt ein beiges Poloshirt, hält die Arme verschränkt und lächelt. Im Hintergrund sind eine Wiese und Bäume zu sehen.

In der Kategorie Investigativ wurde die SPIEGEL-Recherche „Ein Klimakiller namens Flaring (Opens in a new window)“ ausgezeichnet. Jury-Mitglied und Vorsitzender von Netzwerk Recherche Daniel Drepper würdigt die Autorinnen Susanne Götze, Jule Ahles und Anna-Lena Kornfeld:

„Sie haben gemeinsam mit internationalen Partnern im Rahmen des Projekts ‚Burning Skies‘ über das sogenannte Flaring berichtet – das Abfackeln von Gasen bei der Öl- und Gasförderung. Dank aufwändiger Datenanalysen und Recherchen vor Ort zeigen sie eindrucksvoll, wie groß dieses Problem ist – für die Umwelt wie für die betroffenen Menschen. Diese Arbeit unterstreicht die Bedeutung grenz-überschreitender Kooperationen im investigativen Klimajournalismus.“

Die Datenanalyse war eine Kollaboration vom Forum für investigativen Umweltjournalismus EIF zusammen mit dem SPIEGEL, dem Mediennetzwerk European Investigative Collaborations (EIC), Daraj Media, SourceMaterial und Oxpeckers.

Das Bild zeigt eine Gruppe großer Gasfackeln in einer Wüste. Flammen schießen daraus empor. Grafische Elemente wie Linien und Punkte suggerieren eine Datenrecherche.

Der Preis in der Kategorie Lokal ging an das Team hinter „68 Grad – der Klimapodcast für Mannheim (Opens in a new window)“, produziert von Tatjana Junker und Martin Geiger für den Mannheimer Morgen.

Lokaljournalistin Aline Pabst vom Netzwerk Klimajournalismus lobt in ihrer Laudatio: „Die Stadt Mannheim hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Wie diese erreicht werden können, welche spezifischen Herausforderungen bestehen und welche Anpassungsstrategien notwendig sind, beleuchten die beiden Journalist*innen in sechs gut strukturierten Folgen. Gründlich recherchiert und anschaulich erzählt ist dieser Podcast ein hervorragendes Beispiel für lokalen Klimajournalismus – von dem nicht nur Mannheimer*innen viel lernen können.“

Die Grafik zeigt einen Globus auf blauem Grund, darauf steht in schwarzer Schrift: Deutscher Preis für Klimajournalismus 2025 (Opens in a new window)

🔥 Shortlist-Nominierungen

Hauptpreis:

Lokal:

Investigativ:

Das Bild zeigt die auf der Bühne versammelten Preisträger*innen des Deutschen Preises für Klimajournalismus 2025.

Wir feiern die Arbeit von euch allen – weil wir wissen, wie schwer es in diesen Zeiten ist, Klima-Themen unterzubringen, als Freie wie als festangestellte Redakteur*in. Möglich gemacht haben den Preis 2025 Ecosia, EWS Schönau, die taz Panterstiftung, Klima vor 8, Rossmann und Mission to Marsh – danke, dass ihr diesen wichtigen Geschichten eine Bühne gebaut habt!

An dieser Stelle auch Danke ans gesamte Team, wir hoffen, wir können nächstes Jahr weitermachen!

Theresa und Jürgen

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PPS: Alle Infos zum Preis findet ihr hier, schickt die Website gerne in Eurem Netzwerk herum: www.klimajournalismuspreis.de (Opens in a new window)