Das Gen Z Manifest
Trend Z Kolume trifft auf knallharte Fakten.
EIN LEITFADEN VON DER GEN Z FĂR UNTERNEHMEN.Â
Die Generation Z. Generation Depressed. Generation IdentitÀtskrise. Generation Arbeitswelt von morgen.
Eine Generation, die alles auf den Kopf stellt. In der heutigen Zeit werden Genzler (noch) belĂ€chelt. Gerade weil sie so jung und unerfahren sind. Aber was passiert in ein paar Jahren, wenn BabyBoomer und Genz im Unternehmen gemeinsame Entscheidungen treffen mĂŒssen? Wie arbeitet man mit der Generation Z zusammen? Wie holt man sie ins Unternehmen und vor allem â wie sorgt man dafĂŒr, dass sie bleiben? Viele Genzler pendeln erst in der Arbeitswelt ein- aber schon bald sind wir die FĂŒhrungskrĂ€fte von Morgen.
FRAGEN ĂBER FRAGEN. ZEIT, AUFZURĂUMEN.
âGeneration Weicheiâ (FAZ (Opens in a new window)) oder âWollen die auch arbeiten?â (Zeit (Opens in a new window)) â kritische Medienberichte ĂŒber die junge Generation. In diesen Schlagzeilen steckt eine Menge Skepsis. Warum ĂŒberhaupt wird ein Unterschied zwischen âdenenâ und âunsâ gemacht? Wir sind es satt, so wahrgenommen zu werden. Wir bringen eine MentalitĂ€t mit, die die Arbeitswelt neu definiert.
Bevor wir euch erklĂ€ren, wieso die Generation Z die (Arbeits-)Welt verĂ€ndern wird, fangen wir mit den Basics an. Und aufgepasst, wir plaudern aus dem NĂ€hkĂ€stchen, denn wir (Opens in a new window) sind stolze Genzler #98âsKid yeaay.
DAS PROBLEM DES GENERATIONSBEGRIFFS:
Die Generation Z
Wenn ĂŒber Genzler geredet wird, sind damit Menschen gemeint, die zwischen den Jahren 1996 bis 2010 geboren sind. Und da sind wir schon beim Problem des Generationenbegriffs. Gewiss lassen sich Menschen nicht einfach in Schubladen packen, die fĂŒr bestimmte Werte stehen einer ganzen Generation stehen. Trotzdem brauch es einen Oberbegriff.
Boomer Reinhold und Mittelstand Manfred â OOOOKAY BOOMER â die sich ĂŒber die ganzen Fridays for Future Demonstranten aufregen, weil sie mit dem Auto hingebracht werden, GenXler Andrea, die den neuen Bioladen entdeckt und GenY Leon, der sich dafĂŒr feiert, die Arbeitswelt verĂ€ndert zu haben, weil er schon vor Corona remote gearbeitet hat: Sie haben alle etwas gemeinsam, denn sie belĂ€cheln die Generation Z.
Sicherlich fĂŒhlen sich manche Bommer gerade auf den Schlips getreten, weil sie denken âNeneneâ, das stimmt so gar nicht. Nicht alle Angehörigen einer Generation entsprechen einem Stereotyp, doch PrĂ€gungen bleiben, die eine ganze Generation ausmacht. Die Wertemuster einer Generation werden von den Zeit- und UmgebungseinflĂŒssen geprĂ€gt. Sicherlich ist das jetzt kein Grund, um voreilig ĂŒber Personen zu urteilen. Nur wenn Personen einem Jahrgang angehören, heiĂt es noch lange nicht, dass sie genau dem Generations-Stereotyp entsprechen. Obwohl also nie ein komplett homogener Block eine ganze Generation reprĂ€sentieren kann, sind es die individuellen Werte, die Zeit und Ereignisse, die alle JahrgĂ€nge gemeinsam erleben. Und diese Werte sind von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Egal ob Unternehmen, Arbeitnehmer oder Konsument, ob Politik oder Medien.
âNur eines können wir uns auf gar keinen Fall erlauben: das Thema zu verleugnen und uns dieser Herausforderung nicht zu stellen. Zu offenkundig ist die gesellschaftliche Relevanz von dem, was in unserer Lebens- und Arbeitswelt passiert. (Christian Scholz (Opens in a new window))
Wie tickt die Generation Z?
Wir sind die erste Generation, die mit digitalen Technologien aufgewachsen. Selbstverwirklichung wird nicht mehr nur in der Arbeit gesucht, sondern vor allem in der Freizeit und in sozialen Kontakten. Genzler haben einen groĂen Wunsch nach freier Entfaltung, sind sich aber auch ihrer unsicheren Zukunft bewusst â I mean..Klimawandel, Pandemien, Terror und Krieg. Wir sind frei, selbstbewusst und haben alle Möglichkeiten. Und wir suchen Sinn. Deshalb werden wir hĂ€ufig von Boomer Reinhold und LinkedIn Leon als orientierungslos oder ĂŒberfordert wahrgenommen. Vielleicht sind wir das auch, aber so ist das halt, wenn man nach einer besseren Welt strebt.
Anders als zur GenY trennen wir Arbeit und Beruf â es sei denn, es ist unser eigenes Ding. Unternehmen mit klaren Strukturen erschweren es, uns frei zu entfalten und unserem Individualismus-Ding zu folgen. Wir wollen keinen Dress-Code oder 9-5. Wir wollen uns die Zeit selbst einteilen.
Im Zwiespalt der Karriere-Sinnsuche zwischen âArbeite ich im Konzern fĂŒr den Lebenslaufâ oder âArbeite ich da wo der Vibe stimmtâ oder âHĂ€nge ich noch ein Semester dranâ oder âErstmal ein Auslandsjahrâ arbeiten wir â die einen mehr oder weniger â gerade an unserer Karriere. Anders als Ă€ltere Generationen sind wir in unseren 20ern in einer sehr privilegierten Situation, dass wir uns (dank der Elterngeneration) diese Orientierungsphase leisten können.
Die Generation Z kommt nun in die Phase der ErwerbstĂ€tigkeit und betritt die Arbeitswelt. Bereits in wenigen Jahren werden wir einen erheblichen GroĂteil der Arbeitnehmer ausmachen. Aber das scheinen viele Unternehmen nicht so richtig auf dem Schirm zu haben. Deshalb sagen wir jetzt: Ignoranz ist keine Lösung.
DIE âWAR OF TALENTSâ: WIE IHR GENZLER FĂR EUER UNTERNEHMEN GEWINNT UND HALTET
Wenn du bei mindestens einem Punkt sagst, âOh ne, das machen wir noch nichtâ, dann solltest du diese Zeilen mit ganz groĂer Aufmerksamkeit genieĂen.
Die Arbeitswelt und die Generation Z
PROBLEM 1: DER BEWERBUNGSPROZESS
Zwei Drittel der Kandidaten der Generation Z bewerben (Opens in a new window) sich nicht bei einem Unternehmen, wenn Freunde von schlechten Erfahrungen im Bewerbungsprozess bei diesem Unternehmen erzĂ€hlen. Das ist kein Blabla, sondern ein Fakt. (Opens in a new window) Und das ist erschreckend. Was bedeutet das bloĂ, wenn die schlechten Erfahrungen nicht nur im Bewerbungsprozess gesammelt worden sind, sondern im tatsĂ€chlichen ArbeitsverhĂ€ltnis? Man munkelt, dass die Auswirkungen schlimmer sein sollen. đ
MOBILE FIRST PLEASE. Generation Z bevorzugt die mobile Bewerbung (Opens in a new window). Also warum nicht Plattformen wie LinkedIn und Co. fĂŒr die Bewerbung nutzen? Da gibt es nĂ€mlich auch einen Button mit âEinfach Bewerben (Opens in a new window)â.
P.S.: Schon mal was von Instagram-Ads gehört?
Gestalte also den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich. Nutze dabei auch die gÀngigen sozialen Netzwerke und die Funktionen, die sie anbieten.
PROBLEM 2: MEHR SCHEIN ALS SEIN
Viele Recruiting-Kampagnen und Stellenausschreibungen entsprechen einfach nicht der RealitĂ€t. Wenn in der Stellenausschreibung âflexible Arbeitszeitenâ steht, dann sollte das auch den Vorstellungen von flexibler Arbeit entsprechen.
Positioniert sich das Unternehmen als âweltoffenâ und âdiversâ â so sollten nicht diese Werte nicht nur fĂŒr AuĂenstehende inszeniert sein, sondern das Unternehmen intern abbilden.
Vorgaukeln funktioniert vielleicht fĂŒr einen kurzen Augenblick, aber sobald die wahren Strukturen und Werte erkennbar werden, sind die Genzler direkt weg.
BE REAL. Stell dein Unternehmen auĂen nicht besser dar, als es intern ist.
PROBLEM 3: FLEXIBILITĂT UND VERANTWORTUNG
Unternehmen: Wir finde keine Talente.
Recruiter: Bietet ihr Remote Work an?
Unternehmen: Ungern, wir möchten alle Kollegen im Office sehen. Aber wir haben einen Kicker, ein Fitness-Studio, frisches Obst und kĂŒhle GetrĂ€nke.
Recruiter: Wo ist denn euer Office?
Unternehmen: Helgoland.
Das Pandemie-Jahr mit der Homeoffice-Pflicht hat gezeigt: Es funktioniert. Ja, Boomer, deine Mitarbeiter arbeiten zu Hause. Du kannst ihnen vertrauen. Wenn ihr euren Mitarbeitern im Homeoffice nicht vertraut, dann tut ihr es auch nicht, wenn sie vor eurer Nase sitzen. PrĂ€senz ist nicht die Garantie fĂŒr Leistung. Homeoffice aber auch nicht. Jeder hat einen eigenen, fĂŒr sich passenden Weg, zum Erbringen der Leistung. Es bringt nichts, seinen Mitarbeitern vorzuschreiben, von wann bis wann sie im BĂŒro anwesend sein sollen. FĂŒr einige ist das Office der bevorzugte Arbeitsplatz, fĂŒr andere das Homeoffice, und andere mögen die Mischung aus beidem.
Lasst Genzler selbst entscheiden, welches Arbeitsmodell am besten fĂŒr sie funktioniert. Das wissen sie am besten. Menschen sind am produktivsten, wenn sie zufrieden sind und es ihnen gut geht.
Gleiches gilt fĂŒr Verantwortung: Gibst du Mitarbeitern Verantwortung (indem du ihnen vertraust), dann arbeiten sie gezielter. Genzler sind bereit, Verantwortung zu ĂŒbernehmen, so können sie sich ganz einer Sache annehmen und Entscheidungen treffen.
PROBLEM 4: FEHLERKULTUR, FEHLENDE MOTIVATION UND KEINE WERTSCHĂTZUNG
Fehler machen ist menschlich, gehört dazu und ist sogar wichtig. Fehler machen bedeutet Ausprobieren, Weiterentwickeln, Optimieren. Anstatt den Schuldigen fĂŒr Fehler in Projekten zu suchen, sollten sich Unternehmen eher darauf fokussieren, den Umgang mit Fehlern erfolgsvorsprechend auszubauen.
Die Generation Z legt viel Wert auf ihre persönliche Entfaltung (Opens in a new window)am Arbeitsplatz, was aber nur durch die Freiheit, etwas auszuprobieren, gelingt.
Wir fordern: Keine erhobene Zeigefingerkultur. Sondern eine Fehlerkultur, die in ihrer Art Offenheit, Freiraum und Risikobereitschaft besitzt. Wir brauchen jemanden, der uns â Imakeyousexy.com â pusht und motiviert. Sorry but we need that asskick.
Die Genz fordert eine konstruktive Feedback-Kultur, Motivation und Kommunikation auf Augenhöhe. Und das bedeutet auch, Fehler machen zuzulassen (das kann eh nicht vermieden werden weil es menschlich ist), den Fokus auf die StÀrken der Mitarbeiter zu legen und sie zu fördern.
PROBLEM 5: DU LACHST ĂBER ACHTSAMKEIT, GESUNDHEIT UND GRETA THUNBERG
Unternehmen: Wir fördern die Gesundheit unserer Mitarbeiter!
Genzler: Cool, was macht ihr so?
Unternehmen: Frisches Obst fĂŒr alle!
BRUH.
Wir Genzler sind ganz schön gesundheitsbewusst. Ist ja schlieĂlich auch ein Megatrend, der vom Zukunftsinstitut (Opens in a new window)definiert wurde. Den Gesundheitsbegriff verstehen Genzler ganzheitlich, er zieht sich durch das gesamte Leben. Gleiches gilt fĂŒr Nachhaltigkeit. Viele Unternehmen positionieren sich in der Social Media Welt schon so, als sein sie es â doch intern ist von Alltags-Nachhaltigkeit im Unternehmen keine Spur.
Diese Werte sind essenzielle BerĂŒhrungspunkte fĂŒr die Generation Z. Dabei kommt es nicht darauf an, wie gut diese Werte schon im Unternehmen etabliert wurden, sondern, dass die Unternehmen im Kern verstehen, wie verantwortungsvoller Unternehmertum geht und sie bereit sind, ihre alten Strukturen zu ĂŒberdenken und offen fĂŒr Change-Porzesse sind.
AUF IN DIE WAR OF TALENTS
Dieser kleine Quick-Guide zur Genz war nur der Anfang. Wir können euch nur aus unseren eigenen Erfahrungen ans Herz legen:
BE REAL. ErklÀrt euer Warum. Positioniert euch nicht nur extern zu gesellschaftlichen Themen, sondern auch intern.
VERTRAU IN DEINE LEUTE. Nie ohne dein Team. Genz will doch arbeiten, also schenk ihnen doch den Freiraum, den sie brauchen, um die Arbeit gut auszufĂŒhren.
SEH DIE CHANCE IN GENERATIONSĂBERGREIFENDEN TEAMS.
Synergieeffekte BOOM. Integriere die Genz, schaffe Rahmenbedingungen in deinem Team, die ein effizientes Miteinander ermöglichen. Sei transparent und zeige deinem Team, wo sich Ansichten und Verhaltensweisen unterscheiden. So schaffst du ein gegenseitiges VerstĂ€ndnis fĂŒreinander.
SEI SINNSTIFTEND, MOTIVIEREND UND VOR ALLEM, HĂR DER GENZ ZU.
Wir sind die am stĂ€rksten vernetzte Generation allerzeiten â aufgewachsen mit mehr Kommunikationsmitteln in unseren HĂ€nden als je zuvor. Deshalb sind wir auch gestresster, genervter und desillusionierter als jede Generation vor uns. Hör uns zu, weil unsere MentalitĂ€t definiert die Arbeitswelt neu.
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