Passer au contenu principal

Wochenrückblick

Einleitung: Der Wochenrückblick ist ein niedrigschwelliges, strukturiertes Angebot in der Seniorenbetreuung, das gezielt Erinnerungen, Orientierung, Kommunikation und soziale Teilhabe fördert. Als regelmäßig stattfindende Einheit gibt der Wochenrückblick Bewohnern die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten, mitzuteilen, nachzufragen und Verabredungen für die kommende Woche zu treffen. Für viele Personen ist die Woche eine sinnstiftende Zeiteinheit: Der Rückblick unterstützt zeitliche Orientierung, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bietet Mitarbeitenden und Angehörigen wertvolle Einsichten in Bedürfnisse und Befindlichkeiten.

Zielsetzung

Der Wochenrückblick verfolgt mehrere, klar abgegrenzte Zielstellungen:

  1. Orientierung und Struktur: Regelmäßiger Monats- oder Wochenrhythmus stärkt zeitliche Orientierung und gibt Sicherheit.

  2. Kognitive Aktivierung: Erinnerungsleistung, Sprachproduktion und Assoziationsfähigkeit werden trainiert.

  3. Soziale Teilhabe: Austausch fördert Beziehungen, stärkt Gemeinschaft und reduziert Isolation.

  4. Emotionale Verarbeitung: Erlebtes wird geteilt — Freude, Sorgen oder unbeantwortete Fragen finden Raum.

  5. Biografiearbeit: Ereignisse der Woche dienen als Einstieg für biografische Erinnerungen und Geschichten.

  6. Partizipation: Bewohner können Angebote bewerten, Wünsche äußern und Termine mitgestalten.

  7. Pflege- und Qualitätsverbesserung: Mitarbeitende gewinnen Einblicke in Befinden, Probleme und Erlebnisse, die in Pflegeplanung einfließen können.

Jeder Wochenrückblick sollte mindestens ein oder zwei dieser Ziele klar benennen, damit die Moderation zielgerichtet gestaltet werden kann.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Regelmäßigkeit schafft Verlässlichkeit und gibt den Teilnehmenden Halt.

  • Niedrige Barriere: Niedrigschwellige Aktivität; Teilhabe auch bei eingeschränkter Mobilität möglich (Zimmerangebote).

  • Fördert Kommunikation: Erhöht Sprachaktivität, Erinnerungen und gegenseitiges Zuhören.

  • Einfach in die Tagesstruktur integrierbar: Kurzformat (20–30 Min) oder Langformat (45–60 Min) möglich.

  • Informationsquelle für Mitarbeitende: Direkte Rückmeldungen zu Stimmungen, Problemen oder Wünschen.

  • Flexibel adaptierbar: Für Kleingruppen, Einzelsituationen, für Menschen mit Demenz oder sensorischen Einschränkungen anpassbar.

Nachteile / Risiken

  • Zeitressource: Regelmäßige Durchführung benötigt geschulte Moderation und Zeitressourcen.

  • Überforderung: Zu lange oder zu dichte Sitzungen können Teilnehmende überfordern.

  • Gruppendynamik: Lautere oder dominantere Personen können Gesprächsrunden bestimmen; Moderation notwendig.

  • Emotionale Belastung: Negative oder belastende Themen können reaktivieren und benötigen fachliche Begleitung.

  • Ungleiche Beteiligung: Manche Personen ziehen sich zurück; besondere Ansprache erforderlich.

  • Dokumentationsaufwand: Erfasste Informationen müssen verarbeitet und ggf. an zuständige Pflegeteams weitergegeben werden.

Anleitung: Planung, Struktur und Moderation

Rahmenbedingungen und Vorplanung

Zielgruppe festlegen: Offenes Angebot für alle, geschlossene Gruppen für spezifische Bedürfnisse (z. B. Demenzgruppe).

Zeitpunkt wählen: Regelmäßiger, verbindlicher Termin — z. B. montags oder freitags, 10:30–11:00 Uhr oder 15:00–15:30 Uhr. Verlässlichkeit ist wichtiger als Exklusivität.

Raum: Ruhiger, gut beleuchteter Gemeinschaftsraum mit guter Akustik; Sitzkreis erleichtert Blickkontakt.

Teilnehmerzahl: Optimal 6–12 Personen; bei mehr Personen Kleingruppen oder Co-Moderation einplanen.

Moderationsteam: Eine Moderation, eine assistierende Person für Technik und individuelle Unterstützung.

Dauer: 20–45 Minuten je nach Zielgruppe; bei Menschen mit Demenz eher 10–20 Minuten mit mehr Pausen.

Materialien: Wochenkalender, Fotos/Clips der Aktivitäten, Notizbuch, Flipchart oder Whiteboard, Stimmungs-Icons (smileys), Getränk.

Bereich für alte Mitgliedschaften vor Anmeldung 2024

keine Neuanmeldungen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Sujet Gedächtnis & Erzählen

0 commentaire

Vous voulez être le·la premier·ère à écrire un commentaire ?
Devenez membre de Lexikon der sozialen Betreuung et lancez la conversation.
Adhérer