Vielfältiges Büchererlebnis

Liebe Kulturinteressierte,

ich muss mich entschuldigen, dass diese Ausgabe eine Woche später kommt. Da wir in zwei Wochen Theaterpremiere feiern (mehr am Ende des Newsletters), kam ich ein wenig durcheinander mit dem Rhythmus.
Heute dreht sich alles um das Thema Bücherei und Vielfalt. Ich habe dazu das Zukunftsforum in Mengerskirchen und die Dombibliothek in Limburg besucht. Viel Spaß beim Lesen!

Bücherei der Vielfalt

Zum ersten Mal von der “Bücherei der Vielfalt” habe ich auf dem Instagram-Kanal des Zukunftsforums Mengerskirchen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) gelesen und war sofort neugierig. Die musste ich mir ansehen. Und neben der Bücherei habe ich noch viel mehr entdeckt - nämlich einen Ort der Begegnung, des Austausches und des Lernens. Elke Anzion, vom Verein Zukunftsforum Mengerskirchen, begrüßte mich vor Ort und stellte mir alles vor.
Aber zuerst zu den Bücher. In der Bücherei der Vielfalt findet ihr 143 Medien von Kita-Büchern bis hin zu Büchern für Erwachsene, die sich um die Themen Demokratie, Rassismus oder LGBTQ drehen. Wenn euch selbst mal die richtigen Antworten auf Fragen zu diesen Feldern fehlen, könnt ihr dort Antworten finden. Die Bücher unterstützen Vielfalt und Demokraite und möchten dazu beitragen, Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen zu fördern.

Vor allem in den ländlichen Regionen zeigt sich eine hohe Zustimmung zu radikalen Ansichten, aus dem Lahn-Dill-Kreis strahlt die rechtsextreme Vereinigung “Der III: Weg” bis zu uns hinein. Daher ist die Demokratiebildung ein wichtiger Baustein, um dem etwas entgegenzusetzen. Zudem habe Mengerskirchen einen Auftrag, so Elke Anzion, denn die Franz-Leuninger-Schule ist nach einem wichtigen Widerständler der Nazizeit benannt.

Doch das Thema Vielfalt bezieht sich nicht nur auf das Bücherregal, sondern auf das gesamte Zunkunftsforum. “Wer hier mitmachen möchte, muss Vielfalt leben”, so Elke Anzion und zeigt auf, dass in den vielen verschiedenen Themen immer Vielfalt als gemeinsamer Nenner zu finden ist. Es geht um Miteinander, Innovation, Austausch, Ideen ausprobieren, Vernetzen. Der Raum steht für alle offen und jeder ist willkommen. Nur so sei es möglich, dass der ländliche Raum nicht abgehängt wird, sondern sich weiter entwickeln kann. Und dieser Gedanke ist in der Gestaltung der Räumlichkeiten sowie in den zahlreichen Veranstaltungen zu spüren

Und neben den bereits stattfindenden Formaten öffnet sich das Zukunftsforum weiter und möchte Kinder einladen zu einem Kids Campus oder Handwerker zu einem Stammtisch. Es werden Workshops für verschiedene Themen angeboten und Barcamps als Austauschformate.

Diesen Ort der Begegnung gibt es bereits seit neun Jahren und er entwickelt sich stetig weiter. Dennoch würde sich Elke Anzion wünschen, dass er noch bekannter wird. Denn nur, wenn er einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist, kann diese auch davon profitieren. “Es ist nicht damit getan, dass wir Räumlichkeiten haben. Es braucht Menschen und auch Unternehmen, die mit uns netzwerken und den Räumlichkeiten somit Leben einhauchen”, so Anzion zum Abschluss meines Besuches. Also informiert euch gerne, was dort angeboten wird und schaut mal vorbei!

Queeres Bücherregal

Ein weiteres besonderes Bücherregal gibt es seit kurzem auch in der Dombibliothek - Stadtbibliothek in Limburg. Dort findet sich ein Bücherregal für queere Literatur. Dieses findet ihr im ersten Stock, die Treppe hoch und dann rechts rum.
Die Initiative wurde vom Verein LimBUNT in Kooperation mit regionalen Schriftstellerinnen realisiert und durch zahlreiche Buchspenden ermöglicht. Dies ermöglicht zum einen allen Lesern, neue Sichtweisen kennenzulernen. Und für junge Menschen gibt es die Möglichkeit, Literatur zu lesen, in der sie eine Lebenswelt finden, die ihrer gleicht. Dies ist in der Literatur noch immer sehr selten und man muss oftmals danach suchen. Daher ist ein solches Angebot eine Bereicherung für die Bibliothek. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt aus der Pressemitteilung der Stadt Limburg (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

„Dieses Regal ist mehr als ein Ort für Bücher – es ist ein Raum für Sichtbarkeit, Identifikation und Bildung“, sagt Maria Sievers, Vorsitzende von LimBUNT. Gemeinsam mit Robert Kleinmichel und engagierten Mitgliedern des Vereins wurde das Projekt in enger Abstimmung mit der Dombibliothek verwirklicht. Ziel ist es, queeren Stimmen Gehör zu verschaffen und deren Perspektiven im öffentlichen Raum stärker zu verankern.

Zum Schluss

Ich habe es zu Beginn erwähnt - in zwei Wochen haben wir Theaterpremiere von “Der Mann mit der eisernen Maske” (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Genia Gütter hat das Theaterstück nach der Vorlage von Alexandre Dumas realisiert und die Schauspieler arbeiten seit Januar daran, dem Stück Leben einzuhauchen. Neben den Theaterproben läuft sehr viel Organisatorisches im Hintergrund, was viel Zeit fordert. Ich freue mich über jeden, der zur Neumühle kommt uns sich das Stück ansieht. Und gerne komme ich danach mit euch auch ins Gespräch. Vielleicht sehen wir uns?!

Liebe Grüße
Eure Heike

Über mich:

Ich bin jahrelang als freie Journalistin im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs gewesen und habe ein besonderes Interesse am Ehrenamt und der Kultur. In Teilzeit bin ich beim DRK-Kreisverband Limburg für die Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Neben dem Kulturnewsletter schreibe ich noch einen touristischen Blog zu den Sehenswürdigkeiten im Landkreis (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

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