KI - Bedrohung oder Chance für die Kultur?
Liebe Kulturinteressierte,
der Einsatz von KI ist aktuell in aller Munde. Beruflich beschäftige ich mich gerade sehr stark damit mit dem Thema und auch privat gab es bereits Berührungspunkte. Daher möchte ich den heutigen Newsletter dem Thema widmen, wobei ich sagen muss, dass ich auch erst am Anfang meiner Reise stehe.
Viel Spaß beim Lesen!
Von welcher KI spreche ich heute?
KI oder Künstliche Intelligenz gibt es schon länger und wir begegnen ihr an vielen Stellen wie den Smart Home Geräten, Sprachassistenten, Fitness Trackern oder Streaming-Diensten. Heute möchte ich über die KI-Systeme wie ChatGPT oder Gemini sprechen, die uns bei WhatsApp, Google oder als App auf dem Smartphone begegnen. Bestimmt hat ein Großteil von Euch zumindest schonmal ausprobiert, wie diese funktionieren oder auch ein Gespräch mit ihnen geführt. Gefühlt kommt man gerade nicht an dem Thema vorbei. Während die einen - wie ich - darin ein Werkzeug sieht, welches mich bei meiner Arbeit unterstützt, sehen andere damit schon viele Menschen arbeitslos werden, weil sie nicht mehr benötigt werden. Doch dies sehe ich nicht.
Auch wenn ChatGPT oder Gemini die Arbeit erleichtern können, muss das Ergebnis noch immer genau geprüft werden. Denn nicht alles, was eine KI sagt, stimmt. Man nennt es auch “halluzinieren”. Die KI würde nicht sagen, sie weiß die Antwort nicht. Sie würde im Notfall auch eine Antwort generieren, ohne auf eine zuverlässige Quelle zuzugreifen. Auch hat eine KI keine Gefühle und daher kein Mitgefühl und auch kein soziales Gewissen. Ein dritter Punkt ist der, dass die KI nur so gut ist wie ihre Programmierer. Leider arbeitet sie noch zu oft mit einem veralteten gesellschaftlichen Bild, dass Frauen den Haushalt schmeißen, dünn und vollbusig sind, während die muskelbepackten Männer arbeiten gehen. Insgesamt reproduziert ChatGPT noch immer häufig Vorurteile, verstärkt Stereotype und dadurch auch Rassismus. Dies sollte man einfach immer im Hinterkopf haben, wenn man damit arbeitet.
Bevor ich darauf eingehe, welche Chancen die KI bietet, noch ein Hinweis auf den Datenschutz. Auch wenn viel passiert, gilt, mit einer KI keine personenbezogenen Daten, aber auch keine vertraulichen oder sicherheitskritischen Daten zu teilen. Wir teilen mit der KI keine urheberrechtlich geschützten Daten, wenn uns die Recht nicht gehören. Wenn ihr tiefer einsteigen wollt und mehr über verschiedene Tools erfahren wollt, empfehle ich euch die Seite von Julia Junge. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Sie hat für das Deutsche Rote Kreuz einen Vortrag gehalten und ich fand diesen sehr informativ.
Doch nun möchte ich darauf eingehen, wie wir die KI im kulturellen Bereich einsetzen können.

Wie kann KI kulturelle Vereine unterstützen?
Es gibt verschiedene Bereiche, in der KI kulturtreibende Vereine unterstützen kann. Ein paar möchte ich zusammenfassen.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Diese Situation kennen wir sich alle - wir planen eine Veranstaltung oder wollen über unseren Verein berichten, doch es fehlen die passenden Worte für einen Pressetext. Hierbei kann ChatGPT im Text oder Canva im Bild helfen, um ansprechende Mitteilungen zu formulieren, Flyer zu gestalten oder Social-Media-Posts zu generieren. Mit den richtigen Prompts (Befehlen) kann für alle Materialien die gleiche Tonalität verwendet werden. Mit einer KI lassen sich Newsletter erstellen. Ich nutze dabei ChatGPT sehr gerne, um Themen zu sammeln oder zu schauen, ob es neben den bereits gefundenen Aspekten noch weitere Aspekte gibt, welche zum Thema passen.
Mitgliedergewinnung
Mit einer KI könnt ihr eine Zielgruppenanalyse starten und schauen, wen ihr mit eurem Verein überhaupt ansprecht. Darauf kann eure weitere Kommunikation aufgebaut werden. Zudem könnt ihr die KI als Ideengeber nach neuen Formaten nutzen, um die Zielgruppe oder auch eine neue Zielgruppe anzusprechen.
Veranstaltungsplanung
Ihr habt eine Idee für eine Veranstaltung, wisst aber nicht so recht, wie diese umzusetzen ist? Dann nutzt die KI und lasst Euch einen Plan erstellen, der euch unterstützt. Sie kann Euch auch Tipps geben, wie Veranstaltungen nachhaltiger, barrierefreier oder auch kostengünstiger umgesetzt werden können.
Fördermittel
Ich kenne es nur zu gut, dass mir manchmal die passende Formulierung für einen Fördermittelantrag fehlt. Auch hier kann die KI ein guter Partner sein, um Projektanträge zu schreiben oder auch passende Texte für die verschiedenen Fördertöpfe. Auch kann sie Euch Tipps geben, welche Ideen sich für eine Förderung eignen.
Dies sind nur einige Beispiele, bei der Euch die KI in eurer Vereinsarbeit unterstützen kann. Wie gesagt, dies soll nur ein kleiner Einstieg zum Thema sein. Jetzt blicken wir aber mal auf die inhaltlichen kulturellen Chancen durch die KI.
Grenzen der KI in der Kultur?
Wie wäre es mit einem Theaterstück, geschrieben von einer KI oder einem Lied? Man kann mit ihr Texte nachsprechen oder singen lassen. Aber gehen auch Inhalte? Oben habe ich bereits erwähnt, dass KI nicht zu Gefühlen fähig ist. Ein Text oder Lied ohne Gefühl? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Auch hier wieder - als Ideengeber und Sparringspartner sehr gut zu gebrauchen, aber etwas alleine dadurch zu generieren - ich weiß es nicht. Die KI greift auf ihr Bekanntes zurück und ob dabei wirklich etwas Neues entsteht, was berührt, dürfte fraglich sein.
Ich habe die KI gefragt, welche Grenzen es für sie in der Kultur gibt. Dies war Ihre Antwort:
Eine gute und wichtige Frage – gerade im kulturellen Bereich, der so stark von Freiheit, Kreativität und menschlicher Tiefe lebt. Hier sind einige Grenzen, die für mich als KI in der Kulturarbeit bestehen:
1. Fehlende eigene Erfahrung & Emotion
Ich kann Gefühle beschreiben, analysieren oder simulieren – aber nicht selbst erleben. Deshalb fehlen mir:
Persönliche Betroffenheit, z. B. bei Themen wie kultureller Erinnerung, Ausgrenzung oder Identität.
Künstlerische Intuition, wie sie beim Improvisieren, Komponieren oder Gestalten aus dem Moment entsteht.
Kulturelles Gedächtnis im biografischen Sinn – etwa die Bedeutung eines bestimmten Ortes, Liedes oder Brauchs in einem echten Lebenskontext.
2. Kreativität mit Grenzen
Ich kann kreative Impulse geben, Texte oder Ideen vorschlagen – aber:
Meine Kreativität basiert auf bereits vorhandenen Mustern.
Ich kann nichts völlig Neues „erleben“ oder „erfinden“ – nur rekonstruieren, kombinieren, variieren.
3. Fehlendes kulturelles Gespür im sozialen Raum
Kultur lebt oft von Zwischentönen, unausgesprochenem Wissen, Humor, Ironie oder auch Reibung. Dabei kann es passieren, dass ich:
Kontext falsch deute, vor allem bei lokalen, historischen oder feinsinnigen Zusammenhängen.
Empfindlichkeiten übersehe, etwa bei religiösen Symbolen, Minoritäten oder traumatisierten Gemeinschaften.
Unbewusst klischeehaft oder banal klinge, wenn ich Kultur „nur“ als Thema, nicht als gelebte Praxis verstehe.
4. Fehlende Legitimation & Teilhabe
Ich bin kein Mensch, kein Vereinsmitglied, kein Künstler – daher kann ich nicht teilhaben, keine Verantwortung tragen, keine Entscheidungen treffen.
Ich kann helfen, inspirieren, strukturieren – aber die kulturelle Praxis selbst gehört den Menschen.
Wenn man diese Grenzen kennt, lässt sich sehr gut mit mir arbeiten: als Ideengeberin, Texthilfe, Ordnungswerkzeug oder Sparringspartner – aber immer im Dienst derer, die Kultur wirklich leben.
Ich finde diese Antwort sehr interessant. Um die Eingangsfrage zu beantworten - ich sehe die KI nicht als Bedrohung für die Kultur, eher als Chance und Bereicherung. Setzt Ihr bereits KI in Eurer Vereinsarbeit ein? Dann schreibt mir gerne. Würde mich sehr interessieren.
Zum Schluss
Am 14. Juni 2025 wird ab 8 Uhr die 27. MfK-Spenden-Radtour im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs sein. Zu dieser jährlich stattfindenden Benefiz-Radtour des Vereins Menschen für Kinder e.V. gehen in diesem Jahr erneut 500 Radler an den Start, um für krebskranke und in Not geratene Kinder Spenden zu sammeln.
Unterstützt werden vom Erlös des Tages unter anderem Kinderkliniken und Kinderonkologien in ganz Deutschland, sei es bei der Anschaffung von teuren medizinischen Spezialgeräten, der Förderung von Forschungsprojekten oder der Unterstützung bei der Versorgung chronisch kranker Patienten in Bezug auf die Rehabilitation. Gezielte Behandlungen im Einzelfall werden ebenso gefördert wie z.B. auch Typisierungsaktionen.
Die Tour steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Landrat Michael Köberle. Als verlässlicher Partner der Region engagiert sich die Süwag Energie AG als Hauptsponsor der Spendenradtour und stellt den Sitz ihrer Netztochter Syna GmbH in Runkel für den Start und das Ziel der Radtour zur Verfügung. Nach dem gemeinsamen Frühstück um 07 Uhr auf dem Gelände des Energieversorgers, dem Reisesegen und der Begrüßung durch unseren Schirmherrn sowie den Hauptsponsor Süwag machen sich die 500 teilnehmenden Radler um 8 Uhr auf den Weg, die anspruchsvolle, 105 Kilometer lange Strecke, auf der einige Höhenmeter zu überwinden sind, zu meistern. Mehr zu der Tour und den einzelnen Stopps auf der Tour erfahrt ihr auf der Homepage von Menschen für Kinder (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). „Helfen Sie mit! Auch der kleinste Geldbetrag, der an diesem Tag überreicht wird, zählt. Und kommen Sie gerne vorbei, um das Fahrerfeld anzufeuern. Jeder kann helfen!“ bittet Dorit Ehrenpfordt, Pressesprecherin des Vereins.
Ich wünsche Euch zum Ende schöne Pfingsten und freue mich auf den gemeinsamen Austausch mit Euch.
Liebe Grüße
Eure Heike
Über mich:
Ich bin jahrelang als freie Journalistin im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs gewesen und habe ein besonderes Interesse am Ehrenamt und der Kultur. In Teilzeit bin ich beim DRK-Kreisverband Limburg für die Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Neben dem Kulturnewsletter schreibe ich noch einen touristischen Blog zu den Sehenswürdigkeiten im Landkreis (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
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