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Wie ein glückliches Kind im Sandkasten

Manchmal vergessen wir, dass es im Beachvolleyball um mehr geht als um Ranglisten und Punkte. Die Geschichte von Tommi Schmidt ist eine schöne Erinnerung daran.

Neulich wollte ich mich für ein Turnier anmelden und hatte dabei eine interessante Erkenntnis: Mit wem ich spielen würde, war mir egal, wer noch in der Meldeliste stand, war mir egal und wie ich da wohl abschneiden würde, hat mich auch nicht interessiert. Ich fand die Location cool und hatte einfach Lust zu spielen. Ich fragte mich, ob ich deshalb so entspannt war, weil es ein B-Turnier war, ein Turnier, bei dem niemand so aufmerksam die Ergebnislisten liest wie bei A-Turnieren und bei dem es auch keine Punkt für die deutsche Rangliste zu holen oder zu verpassen gibt.

Diesen Gedanken habe ich zu meinen Beachvolleyball-Freundinnen getragen und sie fühlten es genauso. Also nicht falsch verstehen: Wenn ich auf dem Feld stehe, will ich immer gern gewinnen, egal ob es ein Fun-Turnier ist oder ein Trainingsspiel. Es gibt aber einen Unterschied zwischen dem Drive, gut zu spielen und mit einem Schmunzeln im Gesicht Spaß daran zu haben, mich mit den Gegnerinnen zu messen und diesem eher unguten, etwas verkrampften Drang, gut abschneiden zu wollen, der sich manchmal im Laufe einer Saison so von der Seite anschleicht. Mir scheint, dass DVV-Punkte einen ganz besonderen Reiz und gleichzeitig einen besonderen Stress bei uns Beachvolleyballern auslösen, und das zieht sich durch alle Niveaus. Bei den Profis sind es die Weltranglistenpunkte, die dazu führen, dass Teams sich für Turniere anmelden oder sogar aus taktischen Gründen von Wettbewerben abmelden. Auf der Ebene darunter laufen die Rechenschieber heiß, wenn es darum geht, an einem Stopp der German Beach Tour (GBT) teilzunehmen oder an den Deutschen Meisterschaften.

Über den Punkt gehen

Weil ich glaube, dass es wichtig ist, uns die Beziehung zu den Punkten bewusst zu machen und weil ich vermute, dass viele sich darin wiederfinden, möchte ich die Geschichte von Thomas Schmidt erzählen. Wenn mich jemand vor einem Jahr gefragt hätte, ob ich weiß, wer Tommi Schmidt ist, hätte ich vermutlich geantwortet: „Das ist doch dieser fröhliche Typ mit den braunen Haaren, der sich beim Spielen immer so nett freut wie ein Fünfjähriger im Sandkasten, oder?“ Vielleicht hätte ich auch noch gefragt: „Das ist der, der mit Robin Peschel zusammenspielt, oder?“ 

So viel zu meiner Außensicht, die sich erweitert hat, als ich im Frühjahr bei Tommi Beachtraining hatte. Etwas hatte sich verändert. Während er im Winter technische und taktische Tipps mit den munteren Worten: „So mache ich das gern im Spiel“ unterfüttert hat, formulierte er jetzt keine Referenzen oder Erfahrungsberichte aus dem eigenen Spiel mehr. Er wirkte ein bisschen angespannt, frustriert, traurig. Ich konnte es nicht ganz greifen, mich hat aber beschäftigt, was aus dem fröhlichen Jungen im Sandkasten geworden ist, also habe ich ihn gefragt und weil Tommi meine Fragen lieberweise so ehrlich beantwortet hat, könnt ihr jetzt seine Geschichte lesen.

So kennen Tommi die meisten Leute aus der Beach-Szene: Der, der immer lacht.

Finale am Hamburger Rothenbaum

Tommi begann mit 17 Jahren, Volleyball zu spielen. Vorher war er Triathlet, Leichtathlet und begeisterter Fußballer in seinem Heimatdorf Großostheim in Bayern. Nach dem Abitur ging er zunächst nach Australien und kam dann nach Berlin, wo er sich dem TSV Spandau in der Regionalliga anschloss. „Da habe ich eigentlich vom Niveau her nicht hingehört“, sagt Tommi. Unter seinen Mannschaftkameraden waren einige Beachvolleyballer, die ihn 2019 zur Rangliste auf Beachmitte mitschleiften.

Dort wurde Daniel Hähnert auf ihn aufmerksam, der noch auf der Suche nach einem Partner für das Nachwuchsturnier „Dein Weg ins Stadion“ war, bei dem zwölf Teams bestehend aus Spielern zwischen 16 und 21 Jahren die Chance hatten, sich über DVV-Punkte oder spezielle Qualifikationsturniere für die Endrunde zu qualifizieren. Diese sollte im Rahmen der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft 2019 in Hamburg ausgetragen werden. Tommi, damals 21, und Daniel, fast 21, taten sich zusammen. Über die DVV-Punkte konnten sie sich nicht qualifizieren, derer hatten sie nämlich Null. Stattdessen spielten sie sich über eines der Qualifikationsturniere in Berlin in die Endrunde, und gewannen am Ende vor etwa 4.000 Zuschauern im Hamburger Rothenbaum Stadion Silber.

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Kann man mal machen: Beim Nachwuchsturnier "Mein Weg ins Stadion gewann Tommi Silber an der Seite von Daniel Hähnert.

„Der Sport hat mich süchtig gemacht“

Auf einmal wurde Tommi klar, dass er vielleicht gar nicht so schlecht ist. Noch klarer wurde ihm das, als Ex-Profi und Trainer Tilo Backhaus ihn ansprach. Bei Tilo hatte Tommi zum ersten Mal Beachvolleyball-Training, spielte 2020 auch einige A und A+-Turniere mit ihm und sammelte viele DVV-Punkte. „Ich hatte in meiner Jugend nie irgendein Turnier gespielt, jetzt wollte ich wissen, wie weit ich kommen kann als Quereinsteiger“, sagt er. Teilweise spielte er sechs Stunden am Stück, begann parallel beim SV Lindow Gransee (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) in der zweiten Liga in der Halle und fuhr im April 2021 zu einem Trainingslager nach Spanien. Nach zwei Mal Training am Tag plus Krafteinheiten meldete sich sein Körper mit einem Bandscheibenvorfall, der operiert werden musste. „Das war einfach ein bisschen zu viel“, sagt Tommi. Doch er ließ sich nicht stoppen. „Sobald ich mich ansatzweise wieder aufrichten konnte, habe ich im Sitzen Bälle gebaggert. Der Sport hat mich süchtig gemacht“, erzählt er. Und es lief auch einfach zu gut: Im Juli 2021 spielte Tommi mit Tilo Backhaus beim “King of the Court” in Hamburg und in Königs Wusterhausen zum ersten Mal ein Qualifikationsturnier für die Deutsche Tour, bevor er sich mit seinem Traumpartner Robin Peschel zusammentat.

„Robin war einer der Ersten, mit dem ich in Berlin Beachvolleyball gespielt habe. Ich hatte ihn über Mannschaftskameraden des TSV Spandau kennengelernt und wir haben gesagt: Irgendwann spielen wir mal zusammen.“ Bei ihrem ersten gemeinsamen Beach-Turnier, einem Premium Cup in Kempten, im Juli 2021, wurden sie hinter Benedikt und Jonas Sagstetter zweite. „Oh, wir können ja mithalten“, wunderten sie sich und malten sich aus wie sie in der kommenden Saison die Deutsche Tour erobern würden.

Willst du mit mir gehen, bis nach Timmendorf Strand? Ja, nein, vielleicht?

Quer durchs Land bis Timmendorf Strand

In der Saison 2022 passierten allerdings zwei Dinge: Zunächst wurde das Teilnehmerfeld der GBT von 16 auf zwölf Teams verkleinert. Statt vier Teams konnten sich nur noch zwei über die Quali ins Hauptfeld spielen. Und dann riss Robin sich beim ersten Turnier Mitte Mai in Leipzig ein Band im Fuß. Tommi sammelte allein Punkte, bis Robin Ende Juni wieder einsteigen konnte. Gemeinsam reisten sie durch ganz Deutschland, nahmen jedes A+, Rock the Beach-Turnier und Premium mit für den Traum, gemeinsam die Deutsche Meisterschaft zu spielen. Beim letzten Turnier, das für die Quali zählte, kämpften beim Rock the Beach in Berlin vier Teams um den 16. Ranglistenplatz, den letzten, der zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft berechtigt. Peschel/Schmidt gewannen gegen Paul Becker und Armin Dollinger, gegen Momme Lorenz und Mio Wüst. Sie wussten, sie müssen es bis ins Halbfinale schaffen, um genug Punkte für Rang 16 zu sammeln. Hunderte Fans versammelten sich auf Beachmitte um das Heimteam der Hauptstadt Beacher (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) anzufeuern. Am Ende verloren Peschel/Schmidt gegen Jonas Reinhardt und Milan Sievers, wurden Fünfte und schlossen die Saison auf Platz 17 ab. 

Für Tommi war der Traum von Timmendorf aber noch nicht vorbei, denn wieder war jemand auf ihn aufmerksam geworden: Momme Lorenz, dessen Partner Simon Kulzer verletzungsbedingt ausfiel, erinnerte sich an seine Niederlage in Berlin und fragte Tommi, ob er mit ihm in Timmendorf Strand antreten würde. „Das war eine superschwierige Entscheidung. Sobald ein Team raus gewesen wäre, wären ja Robin und ich nachgerückt“, erzählt Tommi. Wie realistisch das ist, hat das Beispiel von Eve Schmidt-Ott und Steffi Kelm (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)gezeigt, die genau auf diesem Weg zu ihrer gemeinsamen Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften kamen. „Robin hat mir geraten zuzusagen“, erzählt Tommi. Am Ende sagte kein weiteres Team ab und die Entscheidung erweis sich als richtig. „Es war ein geiles Turnier“, sagt Tommi. Aber es war nicht ganz das, was er sich erträumt hatte. Ihm war klar: „Ich will unbedingt nochmal da spielen und unbedingt mit Robin.“ 

Tommi und Robin bei ihrem Heimturnier in Berlin.

Alles geben für den Traum

2023 sollte das Jahr werden für Peschel/Schmidt. „Ich war so fit wie vielleicht noch nie und richtig motiviert“, sagt Tommi. Die Bedingungen hatten sich allerdings nochmal erschwert. Ab 2023 bestand das Teilnehmerfeld auf der GBT nur noch aus acht Teams. „Ziel war es, dass Robin und ich zusammenspielen, die Premium-Cups gut spielen, es im Laufe der Saison auf die Tour schaffen und uns für Timmendorf qualifizieren“, sagt Tommi. Doch Knieprobleme hielten Robin zurück. Er trainierte weniger, spielte aber die Qualifikationsturniere für die GBT mit Tommi und noch ein paar mehr, auch als er schon wusste, dass seine Probleme auf einen Meniskusriss zurückzuführen waren. Tommi spielte mit wechselnden Partnern etwa doppelt so viele Turniere. Es ging immer darum, die Chance auf die Deutsche Meisterschaft als Team zu erhalten. Im Juli traf Robin eine Entscheidung und stellte seine Gesundheit über die Punkte. „Ich weiß noch genau, wie wir bei einem Kaffee zusammensaßen und Robin mir sagte, dass er auf dem Level nicht weiterspielen kann. Damit war klar, dass 2023 kein Timmendorf mehr gespielt wird“, erzählt Tommi. Mit wechselnden Partnern brachte er die Saison zu Ende, doch die Leichtigkeit, die Tommis Spiel stets bestimmt hatte, war verflogen.  „In der Saison habe ich 18 Mal Tie-Break gespielt und 16 Mal verloren. Ich habe richtig gemerkt, wie ich mitgezählt habe: Der zehnte Tie-Break, wieder verloren“, sagt er.

Nach der Saison 2023 hatte er wieder einen Bandscheibenvorfall. „Ich hatte zu viel trainiert, zu viel gespielt“, sagt er. Dieses Mal musste nicht operiert werden, allerdings folgte im Januar 2024 der nächste Bandscheibenvorfall. „Ich wollte eigentlich aus meinen Fehlern lernen und nicht aus der Kalten zu viel trainieren“, sagt Tommi. Beim Krafttraining dachte er noch: „Bloß nicht übertreiben, nimm nur leichte Gewichte.“ Trotzdem ruckelte etwas im Rücken, fast zwei Wochen lag er im Bett, die Lähmung in den Beinen war wieder da. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, den Sommer 2024 wieder voll zu spielen. „Ich wollte mich auf dem Level mit den Leuten messen, weil es mir so viel Spaß gemacht hat und ich wusste, ich kann da mitspielen“, sagt Tommi.  Also hieß es noch einmal: OP, Reha und wieder in den Sand für den Traum von der Deutschen Meisterschaft, den er nicht loslassen wollte – auch ohne Robin.

„Ich wollte nicht warten“

In der Halle spielte Tommi nur noch als Libero, um kein weiteres Risiko für Schulter und Rücken einzugehen. Doch für den Sommer 2024 fehlte ein fester Partner. „Ich wusste, ich starte mit einem Bandscheibenvorfall und einer langen Pause, wer will da mit mir antreten?“ Er spielte zwölf Turniere mit elf verschiedenen Partnern. „Ich dachte mir, ich sammle einfach weiter Punkte und bereite mich vor auf 2025 vor. Und dann gebe ich richtig Gas.“ Doch er spürte die ganze Zeit: „Die Operation im Januar war ok, aber es war nicht ganz gut im Rücken.“ Manchmal lag er nach Turnieren abends bei seiner Freundin auf der Couch und weinte vor Schmerzen. Doch er konnte nicht aufhören. Im Oktober 2024 ging er wieder zum Arzt: Eine Zyste hatte sich an der Stelle gebildet, wo der operierte Bandscheibenvorfall war, sie drückte auf die Nerven, außerdem war da noch ein Bandscheibenvorfall.

Eine schwierige Saison geht zu Ende: September 2024.

Tommi stand vor der Frage, sich sofort operieren zu lassen oder die Hallensaison als Libero für Lindow zu Ende zu spielen. Auch den Traum, es im Sommer 2025 doch noch einmal zur Deutschen Meisterschaft zu schaffen, wollte er immer noch nicht gehen lassen. Wofür sonst hatte er sich sonst 2024 so gequält und seine Punkte erhalten? „Es ist dieser Gewinngedanke, der mich dazu angetrieben hat. Ich wollte mir beweisen, dass ich meine Ziele erreichen kann, auch wenn ich Schmerzen habe. Und ich wollte damit nicht warten“, sagt er.

„Was mache ich hier?“

 Immer wieder sagte er sich, dass 2025 die Saison sein würde, in der er es nochmal nach Timmendorf schaffen würde. Über Monate ignorierte er die Signale seines Körpers und verlangte sich fast unmögliches ab, um dann zu bemerken, dass es weitere äußere Einflüsse gibt, die er nicht kontrollieren kann: Tommi fand keinen Partner. Drei Optionen zerschlugen sich. Er begann zu hadern, mit den Bedingungen, mit dem System, mit sich selbst. „Einige Teams weichen inzwischen auf Future Turniere in Asien und Afrika aus, um DVV-Punkte zu sammeln. So weit zu fliegen, weil ich mich dort einfach anmelden und dann umgerechnet ganz viele Punkte für die deutsche Rangliste sammeln kann, fühlt sich wie ein Pay-to-win-System an“, sagt er.

Im Juni war er zum ersten Mal seit 2021 mal wieder länger in der Heimat in Großostheim.  Das Kind von einem Freund sprang von einem Spielplatz-Häuschen in seine Arme. „Es war ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich es fange. Aber mir ist es so in den Rücken geschossen. Das hat mich nachdenken lassen. Ich will selbst mal Kinder haben und die auffangen und herumwirbeln können, also was mache ich hier?“, fragte er sich.

Die Angst, dass es irgendwann nicht mehr geht

Er erinnerte sich daran, dass er bereits mit 16 Jahren seinen ersten Bandscheibenvorfall hatte, als 14-Jähriger eine Knorpelablösung am Knie. „Damals hat der Arzt mir gesagt, dass mein Knie voraussichtlich irgendwann im Arsch ist. Ab da habe ich jeden Tag mit Sport genossen, stets mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich es irgendwann vermutlich nicht mehr machen kann. Vielleicht hat mich das unter Druck gesetzt und ich wollte alles so schnell wie möglich erreichen“, sagt er. Sein Arzt hatte damals gesagt, er dürfe keinen Fußball mehr spielen. „Von Volleyball hat er ja nichts gesagt“, erzählt Tommi. Und da ist es wieder, das Grinsen in seinem Gesicht.

„Ich war immer dieses mega glückliche Kind, sobald ich einen Ball in der Hand hatte. Diese Euphorie, mit der ich Beachvolleyball angefangen habe und die positiven Gedanken, die ich damit verband, sind mir verloren gegangen“, sagt er. Also ließ er den Traum von der Deutschen Meisterschaft los. Für den Sommer 2025 nahm er sich vor, nur noch die Sachen zu machen, auf die er wirklich Lust hatte und nicht mehr alles nach Turnieren auszurichten.

„Scheiß auf die Punkte“

2025 sollte das Jahr sein, in dem Tommi Schmidt nochmal die Deutsche Meisterschaft spielt. Nun ist es der Sommer, in dem er zum ersten Mal drei Wochen als Trainer in Spanien verbachte, mal wieder ein Festival besuchte, seine Freundin zu einem Praktikum nach Greifswald begleitete, ein Wochenende auf dem Berg verbrachte, Freunde in Deutschland besuchte, mit einem Kumpel in einem Kleinflugzeug über die kroatische Küstenstadt Pula flog. Es ist der Sommer, in dem Tommi so viel Training gegeben hat wie noch nie zuvor und vielen Spielerinnen und Spielern von Beachmitte bis zum Sportforum wertvolle Tipps mitgegeben hat. (Danke dafür ; )) 

Und es ist der Sommer, in dem er ganz ohne die Jagd nach Punkten wieder zwei Turniere mit Robin Peschel spielte: Den Premium Cup auf Beach 61, für den das Team eine Wild Card erhielt. „Wir haben uns mit einem Fun-Turnier auf Beachmitte darauf vorbereitet, weil wir nicht mal genug DVV-Punkte hatten, um in die A-Turniere reinzukommen“, sagt Tommi lachend. Außerdem spielte er zum ersten Mal Volleyball on Water (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) in Slowenien. „Ich den vergangenen Jahren habe ich nie geschafft, so etwas zu machen, weil ich immer den DVV-Punkten hinterhergejagt bin“, sagt er. Er erinnert sich daran, wie er und Robin mal bei einem A+ Turnier ausrechneten, dass sie das Turnier gewinnen müssten, damit sich überhaupt lohnt es zu spielen.

Endlich mal wieder nur aus Spaß spielen: Volleyball on Water in Slowenien.

„Da haben wir uns schon gefragt: Was machen wir denn hier? Was für ein Quatsch. Scheiß auf die Punkte, wir wollen wieder Spaß haben“, sagt Tommi.  Am liebsten möchte er in den kommenden Jahren wieder Turniere zu spielen, ohne auf Punkte und Ergebnisse zu schauen. „Die Erlebnisse in diesem Sommer haben mir wieder gezeigt, wie schön der Sport sein kann“, sagt Tommi.

Warum spiele ich Beachvolleyball?

Jetzt allerdings muss er erst einmal wieder fit werden. Vor wenigen Tagen, beim letzten Telefonat für diesen Text, lag Tommi auf dem Boden eines Flughafens und fürchtete sich vor dem zwei Stunden langen Flug nach Frankfurt, weil die Schmerzen im Rücken wieder so schlimm waren, dass er nicht sitzen konnte. „Ich bereue, nicht, dass ich so viel und intensiv Beachvolleyball gespielt habe in den vergangenen Jahren. Es hat mir so viel gegeben und ich habe tolle Menschen dabei kennengelernt. Aber ich bereue, dass ich die OP nach hinten verschoben habe. Ich habe nicht gedacht, dass die Schmerzen so schlimm sein werden“, sagt er. 

Für alle, die noch mitten in der Saison stecken, hat Tommi noch einen Tipp: „Ich glaube, wir sollten nicht über unsere Schmerzen gehen, nur weil wir denken Punkte sammeln zu müssen. Es geht vielmehr um die besonderen Momente und darum, dass wir nicht vergessen, warum wir eigentlich mal angefangen haben, Beachvolleyball zu spielen.“

Für alle, die sich manchmal die Frage stellen, warum sie eigentlich Beachvolleyball spielen und da einmal tiefer tauchen möchten, gibt es hier einen Text mit einem kleinen Spiel dazu (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Sujet beachvolleyball

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