Hightech aus der Tiefe: Kraken Robotics

Liebe Wachstumsinvestoren,
die Ozeane, die mit 71 % der Erdoberfläche unser größtes und zugleich am wenigsten erforschtes Ökosystem darstellen, bieten aus wirtschaftlicher Perspektive ein enormes Wachstumspotenzial. Hier kommt Kraken Robotics (Ticker: KRKNF) ins Spiel. Das Unternehmen entwickelt und verkauft Sonargeräte, Unterwasserroboter und spezielle Batterien für maritime Anwendungen und konnte bereits namenhafte Kunden wie das US-Verteidigungsministerium und Anduril für sich gewinnen.
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Inhaltsverzeichnis
Überblick
Geschäftsbereiche
Management
TAM
Umsatzverteilung und aktueller Finanzbericht
Kunden
Ausblick
Chancen und Risiken
Bewertung
Fazit
Überblick
Bevor ich mit der Unternehmensvorstellung starte, möchte ich zuerst einmal drei Begriffserklärungen vornehmen, die für die Analyse wichtig sind:
AUVs (Autonomous Underwater Vehicles) sind autonome Unterwasserfahrzeuge, die ohne direkte Steuerung vom Schiff oder von Land aus operieren. Sie werden vorab programmiert, können große Flächen selbstständig abfahren und Daten sammeln, zum Beispiel für Meeresbodenkartierungen, Minenjagd oder wissenschaftliche Forschungsmissionen. Dank Sensoren und hochentwickelter Navigationssysteme (oft ohne GPS) sind sie besonders für tiefe oder schwer zugängliche Bereiche geeignet.
ROVs (Remotely Operated Vehicles) sind ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge. Sie werden über ein Kabel mit dem “Mutterschiff” verbunden und in Echtzeit von einer Crew an Bord gesteuert. ROVs werden häufig für Inspektionen, Reparaturen oder Bergungsarbeiten eingesetzt, zum Beispiel an Öl- und Gasplattformen oder Unterwasserkabeln.
UUVs (Unmanned Underwater Vehicles) ist ein übergeordneter Sammelbegriff, der sowohl AUVs als auch ROVs umfasst. Er bezeichnet grundsätzlich alle unbemannten und unter Wasser eingesetzten Fahrzeuge.
Zusammengefasst: AUV = autonom, ROV = ferngesteuert, UUV = Oberbegriff für beide. Ich hoffe, dass diese kurze Einführung der Verständnis für die Technologie hilfreich war. Kommen wir nun zu Kraken Robotics.
Kraken ist ein kanadisches Unternehmen, das sich auf Meeres-Technologien spezialisiert hat. Es entwickelt fortschrittliche Bildgebungssensoren, Sonargeräte, spezielle subsea-Batterien für maritime Anwendungen und unbemannte Unterwasserdrohnen (UUVs), die sowohl militärisch als auch kommerziell genutzt werden.

Kraken bietet außerdem „Robotics-as-a-Service“ (RaaS) an und führt Meeresboden- und Unterboden-Vermessungen für Kunden durch. Durch den Kauf von 3D at Depth (Spezialist für Unterwasser-LiDAR) wurden diese Dienstleistungen erweitert.
Das Unternehmen wurde 2012 gegründet, und bot zunächst einen kostengünstigen und hochauflösenden Sensor zur Meeresboden-Kartierung (Synthetic Aperture Sonar, SAS) an. Später kamen Produkte wie das Unterwasserfahrzeug „KATFISH“, autonome Start- und Bergungssysteme sowie druckbeständige Tiefseebatterien (SeaPower) hinzu.
Kraken hat seinen Hauptsitz in Kanada und betreibt Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Dänemark und Brasilien. Kraken unterstützt weltweit die Verteidigungsindustrie, Offshore-Energieprojekte und wissenschaftliche Unterwasserforschung.

Geschäftsbereiche
Das Geschäftsmodell von Kraken gliedert sich in zwei Bereiche: PRODUKTE und SERVICES.
Kraken bietet seinen Kunden im Bereich PRODUKTE ein umfassendes Service-Portfolio, das auf modernster Unterwassertechnologie basiert. Mit dem Synthetic Aperture Sonar (SAS) ermöglicht Kraken gleichzeitig hochauflösende Bildgebung und präzise Kartierung, wodurch detaillierte Einblicke in den Meeresboden gewonnen werden. Das KATFISH-System arbeitet mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Knoten und deckt dadurch große Flächen effizient ab. Ergänzend dazu bietet Kraken mit seinen SeaPower-Unterwasserbatterien die höchste Energiedichte am Markt, was längere und leistungsfähigere Einsätze unter Wasser unterstützt.

Im Bereich SERVICES bietet Kraken verschiedene spezialisierte Dienstleistungen für die Unterwasserbranche an. Dazu gehören LiDAR-Lösungen, die sehr präzise Messungen mit Millimeter-Genauigkeit ermöglichen und so fundierte Entscheidungen über Unterwasseranlagen und Infrastruktur erleichtern. Mit dem Sub-Bottom Imager erstellt Kraken 3D-Daten, die ein klares Bild des Meeresbodens liefern. Der Acoustic Corer erzeugt einen 3D-akustischen „Kern“ mit bis zu 14 Metern Durchmesser und mehr als 50 Metern Tiefe, um die Bodenstruktur genau zu analysieren. Außerdem führen die KATFISH-Systeme hochauflösende Sonarvermessungen durch, die schneller und detaillierter sind als herkömmliche Sonarsysteme. So hilft Kraken seinen Kunden, Unterwasserumgebungen exakt zu erfassen, zu analysieren und zu überwachen.

Schauen wir uns das Produkt- und Service-Portfolio im Detail an.
Produkt-Portfolio
Synthetic Aperture Sonar
Kraken bietet mit seinem Synthetic Aperture Sonar (SAS) eine hochmoderne Sonartechnologie, die für ultra-hochauflösende Bilder und gleichzeitig präzise Kartierungen entwickelt wurde. Das Kraken SAS kombiniert die Vorteile eines synthetischen Aperturverfahrens mit der Fähigkeit, große Flächen des Meeresbodens schnell und effizient abzudecken. Dabei liefert das System eine Auflösung von bis zu 1 x 1 cm bei einer Reichweite von 600 Metern auf jeder Seite, was eine deutlich höhere Detailgenauigkeit als herkömmliche Seitensichtsonare ermöglicht.

Die Technologie eignet sich ideal für eine Vielzahl von Anwendungen, darunter die Munitions- und Minensuche, die Inspektion von Unterwasserinfrastrukturen, wissenschaftliche Kartierungsprojekte sowie Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Das Kraken SAS kann auf verschiedenen Plattformen wie autonomen oder ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen (AUVs/ROVs) eingesetzt werden.

Insgesamt bietet das System eine leistungsstarke Kombination aus Bildauflösung, Reichweite, die den Standard in der Unterwasserbildgebung neu definiert.

Towed Synthetic Aperture Sonar
KATFISH ist ein hochmodernes Sonarsystem von Kraken und speziell für die hochauflösende Kartierung des Meeresbodens entwickelt. Das System nutzt die Technologie des o.g. Synthetic Aperture Sonar (SAS), um eine außergewöhnlich hohe Bildqualität bei großen Flächenabdeckungen zu liefern. KATFISH kann mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Knoten betrieben werden und ermöglicht dadurch eine deutlich schnellere Datenerfassung im Vergleich zu traditionellen Systemen.

KATFISH erzeugt gestochen scharfe, detailreiche Bilder, die eine Auflösung von bis zu 3 cm über die gesamte Abdeckung hinweg bieten. Dies macht es ideal für Anwendungen wie die Minenabwehr, die Suche und Rettung, die Inspektion von Unterwasserinfrastrukturen, wissenschaftliche Kartierungen sowie für den Einsatz in der Offshore-Industrie.

Mit KATFISH erhalten Kunden eine zuverlässige Lösung für schnelle, großflächige und qualitativ hochwertige Unterwasservermessungen.
Battery Systems
Mit SeaPower hat Kraken eine innovative Unterwasser-Batterielösung entwickelt, die den Betrieb von autonomen und unbemannten Unterwasserfahrzeugen (AUVs, UUVs) revolutioniert. Diese Batteriemodule zeichnen sich durch eine außergewöhnlich hohe Energiedichte aus, die derzeit zu den höchsten auf dem Markt zählt. Dadurch ermöglichen sie längere Einsatzzeiten und erweitern die Reichweite von autonomen und ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen (AUVs und ROVs) erheblich.

Die SeaPower-Batterien sind drucktolerant und so konzipiert, dass sie zuverlässig auch in großen Tiefen funktionieren. Durch das robuste Design und die fortschrittliche Sicherheitsarchitektur bieten sie eine hohe Betriebssicherheit selbst unter extremen Bedingungen.

Sie bestehen aus Lithium-Ionen-Pouch-Zellen, die in einem Silikon-Polymer eingebettet sind und bis zu 6.000 Meter Tiefe zuverlässig arbeiten. Diese Konstruktion ermöglicht eine beeindruckende Energiedichte von bis zu 260 Wh pro Liter und 145 Wh pro Kilogramm, bei gleichzeitig 46 % weniger Gewicht pro kWh im Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.

Die SeaPower-Module sind in verschiedenen Größen und Spannungen erhältlich und lassen sich flexibel an beliebige Missionen anpassen, mit Kapazitäten von bis zu 23 kWh pro Modul und Spannungen zwischen 45 V und 355 V. Zudem können mehrere Module in Serie oder parallel geschaltet werden, um große Energie-Bänke mit bis zu 1 MWh zu bilden. Jedes Modul ist mit einem integrierten Batterie-Management-System (BMS) ausgestattet, das die Zellen überwacht, balanciert, schützt und die Lade- sowie Entladevorgänge steuert.
Zur Verlängerung der Einsatzdauer und Reduzierung der Ladezeit bietet Kraken auch einen speziell entwickelten 15-kW-Schnelllader an, der bis zu neun Batterien gleichzeitig laden kann. Eine 23-kWh-Batterie ist so in nur vier Stunden vollständig aufgeladen. Die Ladegeräte verfügen über eine intuitive Benutzeroberfläche sowie Datenlogging- und Visualisierungsfunktionen, um den Ladeprozess sicher und effizient zu gestalten.

Die SeaPower-Batterien werden nach höchsten Qualitätsstandards gefertigt, einschließlich ISO-9001-zertifizierter Prozesse und strenger Drucktests bis über 600 bar. Zudem erfüllen sie die UN38.3-Standards für den sicheren Transport per Luft, See und Land.
Service-Portfolio
LiDAR Solutions - “3D at Depth”
Am 1. April 2025 wurde 3D at Depth von Kraken übernommen. 3D at Depth hat sich auf hochpräzise, laserbasierte Vermessungstechnologien unter Wasser spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt und betreibt LiDAR-Systeme (Light Detection and Ranging), die in der Lage sind, detaillierte 3D-Daten von Unterwasserumgebungen zu erfassen. Diese Technologie ermöglicht die Erstellung hochauflösender, dreidimensionaler Modelle von Strukturen, Bauwerken und geologischen Formationen unter Wasser, was bei Inspektionen, Bauprojekten, wissenschaftlichen Studien und der Überwachung von Offshore-Anlagen eine entscheidende Rolle spielt. Die patentierte LiDAR-Technologie von 3D at Depth liefert Messungen mit Millimeter-Genauigkeit und erlaubt eine vollständige digitale Erfassung von Unterwasserinfrastrukturen, ohne dass Taucher direkt eingesetzt werden müssen. Die gesammelten Daten verbessern die Planung und Durchführung von Projekten und senken Kosten, da Wartungs- und Inspektionsarbeiten präziser vorbereitet werden können.
Neben den Hardwarelösungen bietet das Unternehmen auch umfassende Dienstleistungen an, von der Datenerfassung über die Verarbeitung bis hin zur Erstellung von detaillierten 3D-Visualisierungen und digitalen Zwillingen (Digital Twins). Diese digitalen Zwillinge unterstützen Betreiber dabei, den Zustand ihrer Anlagen kontinuierlich zu überwachen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Sub-Bottom Imaging
Mit seinem Sub-Bottom Imaging bietet Kraken eine innovative Dienstleistung an, die es ermöglicht, präzise 3D-Bilder der Strukturen unterhalb des Meeresbodens zu erstellen. Diese Technologie geht über herkömmliche seismische Verfahren hinaus, da sie nicht nur zweidimensionale Profile, sondern vollständige dreidimensionale Abbildungen liefert. Dadurch können Betreiber den Schichtaufbau des Untergrunds detailliert erkennen und Objekte wie Pipeline-Verläufe, vergrabene Kabel, geologische Formationen oder potenzielle Gefahrenstellen exakt lokalisieren. Zusätzlich profitieren Kunden von einer schnelleren Datenerfassung und effizienteren Analyse, was die Gesamtkosten und die Einsatzdauer senkt.
Acoustic Coring
Mit dem Acoustic Coring bietet Kraken eine innovative Methode zur detaillierten Untersuchung des Meeresbodens an. Diese Technologie erzeugt einen sogenannten „akustischen Kern“, eine dreidimensionale Darstellung des Sedimentaufbaus und der unterirdischen Strukturen, ohne dass physische Bohrungen oder Probenentnahmen notwendig sind. Der Acoustic Corer liefert hochauflösende Daten mit einem Durchmesser von bis zu 14 Metern und einer Eindringtiefe von mehr als 50 Metern. Diese 3D-Modelle geben präzise Aufschluss über die geologischen Schichten, eingebettete Objekte oder potenzielle Hindernisse. Dadurch eignet sich die Technologie hervorragend für Offshore-Bauprojekte, Pipeline- und Kabelverlegung, Standortuntersuchungen für erneuerbare Energien sowie für geotechnische und archäologische Studien. Im Vergleich zu traditionellen Bohrkernen bietet diese Methode erhebliche Vorteile: Sie ist schneller, kosteneffizienter, verursacht keine direkten Eingriffe in den Meeresboden und reduziert somit Umweltbelastungen.
Towed SAS Survey
Wie bereits erwähnt ermöglicht Kraken mit seinen SAS-Survey-Dienstleistungen (Synthetic Aperture Sonar Survey) eine hochmoderne Lösung für die präzise und effiziente Vermessung des Meeresbodens. Durch den Einsatz von Synthetic Aperture Sonar (SAS) werden hochauflösende Bilder erzeugt, die gleichzeitig eine breite Flächenabdeckung und feinste Details liefern. Im Vergleich zu herkömmlichen Sonaren liefert SAS eine wesentlich höhere Bildqualität und ermöglicht die Identifizierung kleiner Objekte und feiner Strukturen. Diese Dienstleistungen eignen sich ideal für Anwendungen wie Minenräumung, Objektidentifikation, Kabel- und Pipeline-Inspektionen, Umweltstudien sowie geologische und archäologische Untersuchungen. Kraken setzt bei diesen Einsätzen das o.g. KATFISH-System ein.
Management
Seit dem 1. Juni 2015 ist Greg Reid neuer Chief Financial Officer (CFO) von Kraken. Greg verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Finanzen und Geschäftsentwicklung, insbesondere in den Bereichen Technologie und Cleantech. Vor seiner aktuellen Position war er CFO und COO bei Kraken und war neun Jahren im Unternehmen tätig.

Nachdem ich einige Vorträge und Interviews von Greg angeschaut habe, bin ich von seiner Persönlichkeit begeistert. Reid war Mitbegründer und Partner bei Wellington West Capital Markets, wo er Technologie- und Cleantech‑Forschung sowie Investmentbanking leitete. Dieses Fundament nutzte er bei Kraken als CFO und nun als CEO. Mit seinem Know-How hat er Kraken zu einem mittlerweile führenden Unternehmen für Meeres-Technologie gemacht. Unter seiner Leitung hat Kraken bedeutende Akquisitionen getätigt, darunter das Unternehmen 3D at Depth (Unterwasser-LiDAR) sowie die Expansion in die USA und zur Stärkung der Produktpalette durchgeführt. Er steigerte 2025 allein durch SeaPower-Batterieaufträge den Jahresumsatz auf rund 45 Mio. USD, ein klarer Erfolg bei der Geschäftsentwicklung .
TAM
Kraken bedient einen 5 Milliarden US-Dollar großen Markt für maritime Robotik, indem das Unternehmen Unterwassersensoren, Batterien und Roboter an militärische und kommerzielle Kunden liefert.

Auf den ersten Blick wirkt die 5 Milliarden US-Dollar Marktchance eher klein, vor allem im Vergleich zu anderen Hightech- oder Verteidigungsmärkten. Allerdings bedient Kraken einen spezialisierten Nischenmarkt mit hohen Eintrittsbarrieren, die Kraken erfolgreich gemeistert hat. Der Markt ist zwar klein, aber stark technologiegetrieben, mit hohen Margen und wenigen Anbietern weltweit. Wachstumspotenzial besteht durch die Entstehung neuer Offshore-Wind-Parks, erneuerbaren Energien und kritischen Infrastrukturen (zum Beispiel Pipelines, Kabel). Weltweit gibt es über 7.000 Offshore-Öl- und Gasplattformen, mehr als 200.000 Kilometer Unterwasserpipelines, über 4.000 Offshore-Windturbinen und rund 1,2 Millionen Kilometer Glasfaserkabel auf dem Meeresgrund. Offshore-Windkraft ist dabei ein zentraler Baustein der Energiewende: Von 35 GW installierter Leistung im Jahr 2020 soll sie bis 2030 auf 250 GW anwachsen, in den USA von 0 auf 30 GW. Die besten Flächen für Offshore-Windparks in küstennahen, flachen Gewässern werden zunehmend knapp, wodurch der Ausbau in tieferem Wasser mit schwierigeren Bodenverhältnissen nötig wird. Dies schafft eine starke Nachfrage nach neuen Technologien und Werkzeugen, die Kraken mit seinen Lösungen anbietet.
Auch geopolitische Entwicklungen und der Verteidigungssektor erhöhen die Nachfrage signifikant. Der Markt für maritime Sicherheits- und Verteidigungstechnik ist insgesamt viel größer (mehrere zehn Milliarden) als Krakens Ursprungsmarkt. Hier drängt Kranken stark hinein. Geopolitische Spannungen, etwa zwischen Russland und der Ukraine oder im Südchinesischen Meer, treiben die weltweiten Verteidigungsausgaben der Marinen in die Höhe. Unterwasserminen sind dabei eine zunehmend bedeutende Bedrohung. Viele Marinen werden deshalb modernisiert und setzen demzufolge verstärkt auf unbemannte und autonome Systeme anstelle von bemannten Minenjagdschiffen. Über 300 Minenabwehrschiffe sind in Europa, Asien-Pazifik, dem Nahen Osten und Nordafrika im Einsatz, mehr als 70 % davon sind über 20 Jahre alt. Autonome Systeme können Minen schon aus großer Entfernung erkennen und neutralisieren, was die Sicherheit für Schiffe und Besatzungen stark erhöht. Deshalb werden Unterwasserdrohnen künftig eine zentrale Rolle in der Unterwasserkriegführung spielen, insbesondere bei Minenräumung, Aufklärung, U-Boot-Abwehr, Umfeldaufklärung und Routenvermessung. Vor diesem Hintergrund bieten sich für Kraken mit seiner Technologie enorme Wachstumsaussichten.
Umsatzverteilung und aktueller Finanzbericht
Kraken erzielt seine Umsätze hauptsächlich im Verhältnis 80 % Verteidigung und 20 % kommerzielle Anwendungen. Im kommerziellen Bereich werden Services in Vertragsgrößen von 1 bis 5 Millionen US-Dollar angeboten. Im Verteidigungssegment stammen die Umsätze aus Einzelverkäufen bis hin zu mehrjährigen Verträgen im Wert von bis zu 50 Millionen US-Dollar. Typischerweise werden dabei über 75 % des Umsatzes in den ersten zwei Jahren realisiert, der Rest verteilt sich auf mehrjährige Support- und Wartungsvereinbarungen.

Ein Beispiel für die Produkte ist das KATFISH-System, das pro unbemanntem Unterwasserfahrzeug (UUV) zwischen 4 und 8 Millionen US-Dollar kostet und auch als Service angeboten werden kann. Sonarsysteme liegen bei 300.000 bis 700.000 US-Dollar pro UUV, während Batterien pro UUV zwischen 1 und 10 Millionen US-Dollar kosten können.
Schaut man auf das Unternehmenswachstum von Kranken, dann kann man erkennen, dass Kraken seit 2012 seine Geschäftsfelder kontinuierlich ausgebaut hat, von Sensoren und Komponenten über Plattformen bis hin zu „Robotics as a Service“ (RaaS). Umsatzmäßig ist das Unternehmen von 4 Millionen US-Dollar im Jahr 2018 über 12 Millionen im Jahr 2020 und 41 Millionen im Jahr 2022 auf 70 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 gewachsen.
Finanzielle Kennzahlen für das erste Quartal 2025
Umsatz
Im ersten Quartal 2025 erzielte Kraken einen Umsatz von 16,1 Millionen CAD, was einem Rückgang gegenüber den 20,9 Millionen CAD im Vorjahresquartal entspricht. Dabei stieg der Umsatz aus Services um 38 % auf 7,0 Millionen CAD, während der Produktumsatz um 42 % auf 9,2 Millionen CAD sank. Der Rückgang bei den Produkten war vor allem auf geringere Umsätze mit dem RMDS-Programm sowie dem KATFISH-System zurückzuführen, während sich das Batteriegeschäft weiterhin robust entwickelte.
Bruttogewinn
Das Unternehmen erwirtschaftete in Q1 2025 einen Bruttogewinn von 10,1 Millionen CAD bei einer stark verbesserten Bruttomarge von 63 % (Q1 2024: 45 %). Diese Verbesserung war auf margenstärkere Projekte zurückzuführen, auch wenn eine Forderungsabschreibung von 1,5 Millionen CAD infolge der Insolvenz eines Kunden das Ergebnis belastete.
Bereinigtes EBITDA
Das bereinigte EBITDA sank um 32 % auf 2,8 Millionen CAD (Q1 2024: 4,1 Millionen CAD), mit einer EBITDA-Marge von 17 % (Q1 2024: 20 %). Das Nettoergebnis ging deutlich auf 215.000 CAD zurück (Q1 2024: 2,2 Millionen CAD), was einem Gewinn je Aktie von 0,00 CAD entspricht.
Aufwendungen und Ausgaben
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen auf 6,4 Millionen CAD (Q1 2024: 4,5 Millionen CAD), was unter anderem auf höhere Personalkosten durch die gewachsene Mitarbeiterzahl (297 Mitarbeitende gegenüber 250 im Vorjahr), sowie erhöhte Ausgaben für Software zurückzuführen ist. Forschung und Entwicklung beliefen sich auf 1,5 Millionen CAD, ein Anstieg von 62 % gegenüber dem Vorjahr.
Liquiditätsposition
Zum Quartalsende verfügte Kraken über eine solide Liquiditätsposition mit 59,3 Millionen CAD an Zahlungsmitteln und einem Working Capital von 94,6 Millionen CAD. Diese starke Finanzlage ist unter anderem das Ergebnis zweier Eigenkapitalfinanzierungen in 2024 mit einem Bruttoerlös von insgesamt 71,9 Millionen CAD.
Meine Einordnung zu den Q1 2025 Zahlen von Kraken:
Die Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigen ein gemischtes Bild bei Kraken. Zwar ist der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal von 20,9 Millionen CAD auf 16,1 Millionen CAD gesunken, dennoch konnte das Unternehmen eine außergewöhnlich hohe Bruttomarge von 63 % erzielen, was auf margenstärkere Projekte und ein wachsendes Servicegeschäft zurückzuführen ist. Besonders positiv fällt die Entwicklung des Servicebereichs auf, der um 38 % auf 7 Millionen CAD gestiegen ist. Das bestätigt die Strategie von Kraken, sich verstärkt auf wiederkehrende Erlöse und „Robotics as a Service“ zu fokussieren.
Demgegenüber steht der deutliche Rückgang im Produktgeschäft um 42 %, vor allem aufgrund niedrigerer Umsätze mit dem RMDS-Programm und dem KATFISH-System. Diese Schwäche im Kernproduktbereich ist ein Warnsignal und muss in den kommenden Quartalen genau beobachtet werden, auch wenn das Batteriegeschäft weiterhin solide wächst.
Das bereinigte EBITDA ging um 32 % auf 2,8 Millionen CAD zurück, die EBITDA-Marge lag bei 17 % (Vorjahr: 20 %). Auch das Nettoergebnis fiel deutlich auf 215.000 CAD, was die Belastung durch geringere Produktumsätze und steigende Verwaltungskosten widerspiegelt. Diese höheren Kosten resultieren unter anderem aus dem Personalaufbau und die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen ebenfalls deutlich, was langfristig aber die Innovationskraft stärken soll.
Finanziell bleibt Kraken sehr solide aufgestellt: Das Unternehmen verfügte zum Quartalsende über eine starke Liquidität von 59 Millionen CAD und ein Working Capital von rund 95 Millionen CAD. Diese Mittel verschaffen Kraken den nötigen Spielraum, um auch bei schwankender Produktnachfrage weiterhin in Wachstum und neue Technologien zu investieren.
Insgesamt zeigt sich, dass Kraken sich in einer Transformationsphase befindet. Das Unternehmen arbeitet daran, unabhängiger vom zyklischen Produktgeschäft zu werden und stärker auf wiederkehrende Serviceerlöse zu setzen. Langfristig kann diese Strategie die Stabilität und Profitabilität verbessern, kurzfristig ist jedoch vor allem die Entwicklung des Produktsegments ein wichtiger Risikofaktor, den es im Blick zu behalten gilt.
Kunden
Kraken arbeitet weltweit mit mehr als 50 Kunden in über 30 Ländern zusammen und ist damit sowohl im Verteidigungs- als auch im kommerziellen Bereich breit aufgestellt. Im Verteidigungs- und Regierungssegment zählen namhafte Partner wie Lockheed Martin, Boeing, Northrop Grumman, Saab, die Royal Navy sowie verschiedene NATO-Organisationen zu den Kunden. Auf der kommerziellen Seite, die sich hauptsächlich auf Offshore-Wind- und Öl- und Gasprojekte konzentriert, arbeitet Kraken unter anderem mit Shell, Equinor, Ørsted, EDF, Fugro und ConocoPhillips zusammen.

Anduril ist zum Beispiel ein wichtiger Kunde von Kraken, insbesondere für autonome Unterwasserfahrzeuge (AUVs). Anduril setzt Kraken-Produkte wie Batterien, Sensoren und Software in seinen AUVs ein.

In den letzten acht Quartalen konnte Kraken Verträge im Gesamtwert von über 150 Millionen US-Dollar gewinnen. Darunter fällt ein bedeutender 50-Millionen-Dollar-Auftrag der kanadischen Marine für das SAS/UUV-Programm. Zusätzlich gab es mehrere Aufträge für die KATFISH-Systeme, unter anderem einen Folgeauftrag über 9 Millionen US-Dollar und einen weiteren über 4 Millionen US-Dollar von der NATO, einen Auftrag über 10 Millionen US-Dollar von einer Marine im asiatisch-pazifischen Raum sowie einen weiteren Folgeauftrag über 3 Millionen US-Dollar.
Auch im Bereich Unterwasserbatterien war Kraken erfolgreich und erhielt Bestellungen über 5 Millionen, 14 Millionen, 3 Millionen, 16 Millionen sowie 6 Millionen US-Dollar.
Im Servicebereich sicherte sich das Unternehmen mehrere größere Projekte: zwei Aufträge für den Acoustic Corer über jeweils 5 Millionen US-Dollar, einen weiteren Acoustic-Corer-Auftrag über 7 Millionen US-Dollar sowie mehrere kleinere Aufträge mit dem Sub-Bottom Imager (SBI), die jeweils im Millionenbereich liegen.
Ausblick
Langfristig verfolgt Kraken ehrgeizige Finanzziele, die durch eine starke Nachfrage gestützt werden. Geplant ist ein jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von 40 % sowie EBITDA-Margen von 20 bis 25 %.
Kraken verfügt über eine sehr starke Verkaufs-Pipeline mit einem Gesamtvolumen von über 900 Millionen US-Dollar. Der größte Anteil entfällt dabei auf Sonarprogramme für Marinen, die durch geopolitische Spannungen und einen weltweiten Modernisierungszyklus angetrieben werden. Dieses Segment hat ein geschätztes Potenzial von über 600 Millionen US-Dollar.

Im Bereich „Sonar on AUVs“ hat Kraken bereits mehr als 55 SAS-Systeme verkauft, über die Hälfte davon in den letzten zwei Jahren. Das Unternehmen pflegt enge Partnerschaften mit führenden Herstellern autonomer Unterwasserfahrzeuge wie HII, Teledyne und Anduril. Das Segment „Subsea Power“ umfasst die Energieversorgung. In den nächsten Jahren sollen über zehn neue Plattformen auf den Markt kommen, mit einem durchschnittlichen Batterievolumen pro Plattform von 5 bis 10 Millionen US-Dollar. Hier beträgt das Pipeline-Potenzial über 250 Millionen US-Dollar. Auch im Bereich Meeresboden- und Unterbodenvermessungen ist Kraken stark vertreten. Dieses Geschäftsfeld generiert aktuell etwa 15 Millionen US-Dollar pro Jahr mit der bestehenden Flotte. Insbesondere KATFISH-basierte Vermessungen haben durchschnittliche Auftragsgrößen von über 3 Millionen US-Dollar. Das gesamte Pipeline-Potenzial in diesem Segment liegt bei über 80 Millionen US-Dollar.
Insgesamt bietet Kraken ein starkes und breit diversifiziertes Wachstumspotenzial in allen Kernbereichen: Verteidigung, Unterwasserenergie und Offshore-Infrastrukturinspektion. Diese Pipeline spiegelt sowohl die technologische Stärke als auch die zunehmende Marktnachfrage nach hochspezialisierten Unterwasserlösungen wider.
Chancen und Risiken
Kraken bewegt sich in einem dynamischen und gleichzeitig anspruchsvollen Marktumfeld mit großen Chancen, aber auch bedeutenden Risiken. Zu den zentralen Chancen gehört vor allem die weltweit steigende Nachfrage nach maritimen Verteidigungslösungen. Durch zunehmende geopolitische Spannungen, etwa in Osteuropa oder im Südchinesischen Meer, investieren viele Staaten massiv in die Modernisierung ihrer Marineflotten, insbesondere in Minenjagd- und Überwachungstechnologien. Kraken kann hier mit seinen hochmodernen Sonar- und autonomen Unterwasserfahrzeugsystemen punkten. Gleichzeitig wächst der Bedarf an kritischer Unterwasserinfrastruktur wie Offshore-Windparks und Unterseekabeln stark, was durch den weltweiten Trend zur Energiewende weiter verstärkt wird. Diese Anlagen müssen regelmäßig inspiziert und überwacht werden, wofür Kraken hochauflösende Bildgebungslösungen und Robotik anbietet.
Ein weiteres zentrales Potenzial liegt im Trend zur Automatisierung und im wachsenden Markt für unbemannte Unterwasserfahrzeuge sowie für servicebasierte Geschäftsmodelle („Robotics as a Service“). Durch diese Entwicklung kann Kraken vermehrt wiederkehrende Umsätze erzielen und sich unabhängiger von Einzelaufträgen machen. Zudem besitzt das Unternehmen eine starke technologische Basis mit einzigartigen Lösungen, etwa im Bereich Synthetic Aperture Sonar und subsea-Batterien, die Wettbewerbsvorteile verschaffen und hohe Margen ermöglichen.
Dennoch ist Kraken auch erheblichen Risiken ausgesetzt. Ein Großteil der Umsätze hängt von Verteidigungsverträgen ab, die stark politisch geprägt sind. Kürzungen oder Verzögerungen solcher Aufträge können unmittelbare Auswirkungen auf Umsatz und Liquidität haben. Auch im Offshore-Sektor besteht eine gewisse Abhängigkeit von globalen Investitionszyklen und Energiepreisen, was das Geschäft volatil macht.
Darüber hinaus muss Kraken stetig hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung tätigen, um technologisch konkurrenzfähig zu bleiben. Gelingt es nicht, mit der schnellen Innovationsdynamik der Branche mitzuhalten, könnten Marktanteile verloren gehen. Zudem ist die Produktion von Unterwassertechnologie kapitalintensiv und erfordert zuverlässige Lieferketten. Engpässe oder Preissprünge bei Komponenten könnten zu Verzögerungen und Margendruck führen. Nicht zuletzt bergen auch geopolitische Entwicklungen und Wechselkursschwankungen zusätzliche Unsicherheiten, da Kraken global tätig ist und auf internationale Kunden und Zulieferer angewiesen ist.
Zusammenfassend bietet Kraken enormes Wachstumspotenzial in einem hoch spezialisierten Markt, ist jedoch gleichzeitig stark abhängig von stabilen Auftragseingängen, politischer Unterstützung und technologischer Innovationskraft. Langfristig könnte der strategische Ausbau von Services und der Fokus auf autonome Systeme helfen, die Abhängigkeit von Einzelprojekten zu reduzieren und die Ertragsstabilität zu erhöhen.
Nach intensiver Prüfung der direkten Wettbewerber im Bereich Sonar- und Unterwasserrobotik, sind mir folgende Unternehmen aufgefallen:
Teledyne Technologies
Teledyne ist einer der größten Player im Bereich maritimer Sensorik und Unterwasserfahrzeuge (AUVs, ROVs). Besonders stark ist das Unternehmen bei Sonar- und Kamerasystemen sowie bei autonomen Plattformen (zum Beispiel Teledyne Gavia).Kongsberg Maritime
Kongsberg bietet ein breites Portfolio an maritimer Technologie, darunter AUVs, ROVs, Überwachungssysteme und hochentwickelte Sonartechnik. Das norwegische Unternehmen ist stark bei Verteidigungs- und Offshore-Kunden vertreten.SAAB (Seaeye)
SAAB Seaeye ist führend bei ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen (ROVs) und bietet auch Sonarsysteme und militärische Anwendungen an. Besonders in Europa und bei Verteidigungskunden eine starke Konkurrenz.L3Harris Technologies
L3Harris (mit OceanServer) bietet autonome Unterwasserfahrzeuge, Sensorsysteme und Lösungen für militärische Minenräumung. Vor allem im US-Markt ein relevanter Konkurrent und natürlich ein Branchenschwergewicht
Bewertung
Kraken wird aktuell mit einer Marktkapitalisierung von rund 768 Mio. CAD und einem Enterprise Value (EV) von etwa 739 Mio. CAD bewertet. Das entspricht einem EV/Sales-Multiple von 8,5x auf Basis der letzten zwölf Monate (TTM) und einem EV/EBITDA-Multiple von 41,1x, was für traditionelle Industrie- oder Maschinenbauunternehmen sehr hoch wäre. Allerdings bewegen sich spezialisierte Technologie- oder Verteidigungsfirmen mit starkem Wachstum oft in ähnlichen Bewertungsregionen, da Investoren hier künftiges Potenzial einpreisen.

Die Margen zeigen ein solides Profil: eine Bruttomarge von 52,5 %, eine EBITDA-Marge von 20,7 % und eine operative Marge von 14,1 %. Das unterstreicht die starke Position im Hochtechnologiesegment, in dem Kraken tätig ist. Allerdings ist der Free Cashflow mit -13,4 % aktuell noch negativ, was auf hohe Investitionen und Aufbaukosten zurückzuführen ist.
Die Wachstumskennzahlen sind beeindruckend: Das durchschnittliche Umsatzwachstum (CAGR) der letzten drei Jahre lag bei 46,5 %, über fünf Jahre bei 33,8 %. Das erwartete Wachstum für die kommenden zwei Jahre liegt bei über 35 %. Auch das EBITDA soll in den nächsten zwei Jahren um rund 41,5 % pro Jahr steigen, was die Wachstumsstory stützt.
Bewertungstechnisch liegt Kraken beim KGV (P/E) von 38,1x (TTM), was hoch wirkt, aber für Wachstumswerte in dieser Nische nicht ungewöhnlich ist. Für die nächsten zwölf Monate (NTM) bleibt das KGV ähnlich hoch bei 38,4x, was zeigt, dass der Markt weiteres starkes Wachstum bereits eingepreist hat.
Finanziell ist Kraken solide aufgestellt: Das Unternehmen verfügt über 59 Mio. CAD an Cash, keine Netto-Schulden und ein konservatives Debt/Equity-Verhältnis von 0,3. Die Verzinsung der Schulden ist gut abgesichert (EBIT/Interest 4,4x), was die finanzielle Flexibilität unterstreicht.
Die Kennzahlen zu den Kapitalrenditen (ROIC, ROCE) liegen bei 5,5 % bzw. 5,4 %, was für ein noch junges Wachstumsunternehmen akzeptabel ist, aber langfristig verbessert werden sollte, um nachhaltig höhere Bewertungen zu rechtfertigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Kraken ist kein Value-Play, sondern eine klassische Wachstumsstory. Die aktuelle Bewertung spiegelt das technologische Potenzial, die starke Pipeline und die attraktiven Margen wider. Wer investiert, zahlt heute einen hohen Preis für künftiges Umsatz- und Margenwachstum, das ist typisch für Firmen, die sich in einem Nischenmarkt mit hoher Eintrittsbarriere bewegen. Das hohe Multiple ist also nicht „günstig“, aber in Relation zum Wachstum nachvollziehbar.
Fazit
Kraken ist ein hochspezialisierter Anbieter von maritimer Robotik, Sensorik und subsea-Batterien, der sich in einem dynamischen Wachstumsmarkt bewegt. Das Unternehmen profitiert von mehreren starken Trends: der wachsenden Bedeutung der maritimen Verteidigung, dem globalen Ausbau der Offshore-Windkraft und dem zunehmenden Bedarf an autonomer Unterwassertechnologie. Kraken überzeugt dabei mit technologischen Alleinstellungsmerkmalen, insbesondere bei Synthetic Aperture Sonar (SAS) und modularen Unterwasserbatterien, und erzielt hohe Bruttomargen. Diese Nischen bieten einen technologischen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Trotzdem muss Kraken sich gegen große, finanziell starke Konzerne behaupten, die ein ebenfalls breites Produktportfolio, bestehende Kundenbeziehungen und teilweise größere Ressourcen haben.
Gleichzeitig steht Kraken vor Herausforderungen: Die starke Abhängigkeit von verteidigungsbezogenen Großaufträgen birgt politische Risiken. Auch das Produktgeschäft ist schwankungsanfällig, wie die zuletzt rückläufigen Umsätze gezeigt haben. Zudem erfordert der technologische Vorsprung hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung, was kurzfristig auf die Profitabilität drücken kann.
Die solide Bilanz, eine hohe Liquidität und eine starke Pipeline von über 900 Mio. USD geben Kraken aber die nötige finanzielle und strategische Flexibilität, um diese Risiken zu steuern. Die Bewertung an der Börse reflektiert bereits das Wachstumspotenzial und verlangt Anlegern eine gewisse Geduld ab, da viel zukünftiger Erfolg bereits eingepreist ist.
Langfristig gesehen hat Kraken die Chance, sich als führender Anbieter für hochspezialisierte, autonome Unterwasserlösungen zu etablieren und sein Geschäftsmodell durch wiederkehrende Serviceumsätze deutlich zu stabilisieren. Für Investoren mit Fokus auf Technologie, maritimen Bereich und Verteidigung könnte Kraken daher eine attraktive, aber risikobehaftete Wachstumsstory sein.
Wie gehe ich vor?
Nach eingehender Analyse halte ich Kraken für ein hochinteressantes Unternehmen mit starkem technologischem Fokus und sehr guten Wachstumsaussichten, gerade in den Bereichen Verteidigung, Offshore-Windkraft und subsea-Infrastruktur. Besonders überzeugend finde ich dabei die klare strategische Ausrichtung und die technologische Führungsrolle in Nischenmärkten wie Synthetic Aperture Sonar und subsea-Batterien.
Ein zentraler Erfolgsfaktor ist für mich auch das Management, vor allem Greg Reid als CEO. Er hat bisher mit seiner Erfahrung und klaren Vision bewiesen, dass er Kraken sehr gut führen und weiterentwickeln kann. Unter seiner Leitung wurde die Pipeline massiv ausgebaut, wichtige Großaufträge gewonnen und die technologische Position gestärkt.
Aktuell ist mir die Bewertung allerdings noch zu ambitioniert, da viel zukünftiges Wachstum bereits eingepreist ist. Deshalb setze ich Kraken zunächst auf meine Watchlist, um das Unternehmen und die Marktentwicklung weiter genau zu beobachten. Ich erwäge einen möglichen Einstieg im Bereich zwischen 0,80 Euro und 1,00 Euro pro Aktie, was einem aus meiner Sicht attraktiveren Chancen-Risiko-Verhältnis entsprechen würde.
Kanntest du Kraken schon zuvor? Wie ist deine Meinung zu dem Unternehmen?

Disclaimer:
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