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Woher kommt der Hype um Silksong!?

Hi! Dennis von Indie Fresse hier.

Zwischen unseren Podcast-Folgen gibt’s kluge Gedanken zu schönen Spielen in eurem Postfach.

Heute mit persönlichen Erklärungsversuchen zum großen Silksong-Hype und einer Gamescom-Depeche von einem übermüdeten Marcus.

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Die Gamescom-Depeche

Wir unterbrechen die reguläre Berichterstattung und schalten jetzt LIVE zu unserem Reporter Marcus Richter, der sich auf dem Weg weg von der Gamescom befindet und sauer ist. Here we go.

Leute. Ich bin sauer. SO sauer. Warum? Wegen — so hat es ein Breitband-Kollege genannt — dem Endgegner der Gamescom. Der Deutschen Bahn.

Ich wollte vorbildlich sein und habe mich entschieden nicht mit dem Auto zur Gamescom zu fahren, sondern ganz nachhaltig mit der Bahn.

Die Belohnung?

Nach drei Tagen, in denen ich insgesamt 120 Stunden gearbeitet habe, bin ich fast in Dortmund (DORTMUND!) gestrandet, weil die Bahn mal wieder nix hinbekommen hat. Letztendlich kam dann doch noch der Zug auf meinem Gleis, auf dem ich jetzt gerade sitze:

Ich bin also nach 278 Stunden Gamescom überkoffeiniert, unterschlafen, überarbeitet, unterzuckert und... sauer.

Entschuldigt also, wenn die folgenden Zeilen wie eine religiöse Erleuchtung klingen oder falls ich letztes Jahr (Si apre in una nuova finestra) genau dasselbe erzählt habe, aber ich wollte euch noch wissen lassen, warum die Indie-Halle im Allgemeinen und die Indie Arena Booth (Si apre in una nuova finestra) im Besonderen nach wie vor das Allerbeste an der Gamescom sind.

Weil: Man kann hier Spiele entdecken.

Ich hatte die letzten Jahre immer mehr das Gefühl, dass mich die großen Bühnen kalt lassen und ich die kleinen Indie-Stände (oft genug nur ein einzelner Rechner auf dem irgendein Prototyp läuft) das Einzige sind was ich brauche, aber ich konnte nie ganz genau sagen, warum das so ist.

Weil da die Schlangen nicht so lang sind? Weil ich da manche Leute selber kenne? Wegen Sympathie-Underdog-Bonus?

Nee — ist mir dieses Jahr aufgefallen — das sind alles nur Erklärungsversuche. Es ist, weil ich hier Spiele entdecken kann, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Aufgefallen ist mir das hier:

Raccoin (Si apre in una nuova finestra) ist ein Coin-Pusher-Roguelike, also ein Spiel in der man eine von diesen Münzspiele-Maschinen spielt. Man wirft Münzen ein, die fallen auf einen Haufen und manchmal in den Ausgabeslot. Der Twist: Manche der Münzen haben irgendwelchen speziellen Eigenschaften. Ich glaube das ist sehr albern und vielleicht sehr gut.

Aber so genau, weiß ich es nicht, weil ich es nicht gespielt habe. Ich bin nur kurz vorbeigelaufen, hab kurz zugeschaut und war sehr interessiert. Sehr viel interessierter, als ich es durch einen Social-Media-Post, einen YouTube-Trailer oder einen Preview-Artikel hätte sein können, einfach weil ich da war.

Ich weiß jetzt nicht, ob sich für euch liebe Leser*innen transportiert, was ich meine, aber für mich ist der Unterschied total klar. Und auch warum das viel besser ist, als in einem großen Stand etwas Probezuspielen, was eh schon vom Hypetrain totgefahren ist.

Ich revidiere also meine Aussage vom letzten Jahr, dass ein Gamescom-Besuch als "normaler" Besucher*in Quatsch ist. Aber es reicht, wenn ihr in Halle 10 zu den Indies geht, den Rest könnt ihr euch sparen.

Dennis würde glaub ich widersprechen und ihm zuliebe war ich auch an einem großen (naja, mittleren) Stand, aber dazu gibt es in der nächsten Podcastfolge mehr. Da werde ich dann auch von Glasshouse (Si apre in una nuova finestra) erzählen, dass möglicherweise das erste Spiel sein wird, dass euren Disco-Elysium-Itch scratchen könnte.

Jetzt drückt mir erstmal die Daumen, dass ich mittlerweile wieder in Berlin angekommen bin.

Cheers!

Ein kluger Gedanke (?): Woher die Silksong Obession?

Während Marcus sich also 278 Stunden Gamescom gegeben hat, war ich, Dennis, zuhause und habe vor allem auf eine Sache gewartet:

Den großen Silksong-Trailer-Drop (Si apre in una nuova finestra) am 21. August.

Denn für mich und für eine ganze, gigantische Community war das wichtigste Spiel der Messe nicht das neue Anno, nicht das neue Resident Evil oder das neue Borderlands. Sondern: die Fortsetzung eines zweidimensional Metroidvania Jump and Runs aus dem Jahr 2017.

Das mag wirklich merkwürdig klingen wenn man die letzten Jahre nicht damit verbracht hat, auch die nischigsten und speziellsten Games-Subkulturen zu beobachten. Denn auf den ersten Blick ist Silksong gar nicht so beeindruckend: ein Jump and Run in einer handgezeichneten Welt eben. Hübsch, aber nicht besonders.

Bloß: das halbe Internet (inklusive mir, Dennis) wartet seit über 6 Jahren auf dieses Spiel und es ist ein bisschen … intense!?

Silksong ist der am meisten gewünschte Titel auf ganz Steam (Si apre in una nuova finestra). Jede Trailer-Show, jeder Award der letzten Jahre wurde mit Fragen zu Silksong bombardiert. Es gibt eine ganze Meme-Kultur zum Spiel, die Video-Essays (Si apre in una nuova finestra) inspiriert.

Und vielleicht fragt ihr euch: warum!? Woher kommt diese Besessenheit mit Silksong? Ein Erklärungsversuch:

Silksong ist der Nachfolger zu Hollow Knight. Ein Spiel, das ich liebe wie kaum ein anderes Spiel. Der Grund dafür ist gleichzeitig banal und sehr persönlich. Weil ich es in einem Moment gespielt habe, den ich nie vergessen werde: Unterwegs mit meinen besten Freunden in einem Zug quer durch Kanada im Herbst 2018.

Wir sind quer durch Kanada gereist, von Toronto mit dem Zug nach Vancouver, und von da mit einem Wohnwagen durch die Rockies, zu malerischen Seen und Wäldern. Hollow Knight war das Spiel, das mich auf dieser Reise begleitet hat und natürlich auch gleichzeitig ein Spiel über eine Reise, tiefer und tiefer in eine mysteriöse, magische Welt.

Und auf eine ganz merkwürdige und fantastische Art und Weise sind Spiel und Reise eine Art Symbiose eingegangen. Ich kann nicht an Hollow Knight denken, ohne mich auch an die vorbeirauschende Prärie Kanadas zu erinnern.

Zugegeben: Das ist schon ein spezieller Grund und mit uns im Zug waren nicht die 5 Millionen Menschen, die jetzt alleine auf Steam auf die Veröffentlichung von Silksong warten. Aber ich glaube, so wie mir, geht es trotzdem auch vielen anderen.

Und das hat damit zu tun, wann Hollow Knight erschienen ist. Ende 2017 startete Hollow Knight auf dem PC. Doch erst im Sommer 2018 wurde es zu einem richtigen Hype-Titel. Und zwar, weil es auf der Switch rausgekommen ist. 2018 war die Switch die Indie-Maschine (Si apre in una nuova finestra).

Sie war die Konsole, auf der viele Menschen zum ersten Mal in Berührung gekommen sind mit kleinen, abseitigen, nischigen Spielen. Und Hollow Knight ist — meines Wissens nach — durch Mundpropaganda, Podcasts und Videos, zu einem Geheimtipp geworden.

Ein Spiel für wenig Geld, aber mit einer gigantischen Welt, komplexen Mechaniken, und viel, viel Spielzeit, das man einfach so mitnehmen kann. Eine Art Miniatur-Zelda.

So hat Hollow Knight also seine späteren Fans zu sich gelockt. Doch ich glaube der wichtigste Grund für den Erfolg und für den Kult um dieses Spiel, ist die Welt und die Geschichte, die es erzählt.

Ja, Hollow Knight ist ein Metroidvania. Aber es ist vor allem eine große Hommage an Dark Souls. Und damit meine ich gar nicht so sehr, die schweren Bosse, die Fallen oder die Ressourcen-Mechaniken — sondern die Stimmung.

Hollow Knight ist ein melancholisches Spiel. Es zeichnet eine gefallene Welt. Eine Zivilisation, die in Ruinen liegt. Die Charaktere, die man trifft sind seltsame, brabbelnde Käfer, aber sie sind auch tragische Figuren.

Es geht um schreckliche Monster, die vor Einsamkeit den Verstand verloren haben. Es geht um ein Reich von Gottesanbeterinnen, die ein Tor in die Dunkelheit bewachen, um einen König, der mit grausiger Magie experimentiert.

Und, ja, das haben die Dark Souls-Spiele auch alles schon gemacht. Aber in Hollow Knight hatte ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt, dass ich wirklich Zugang bekomme zu diesem Genre, dieser Erzählform.

Oder anders gesagt: ich glaube Hollow Knight hat sehr vielen Menschen beigebracht, das Souls-Genre besser zu verstehen. Oder vielleicht haben die Menschen hinter Hollow Knight besser verstanden, was Dark Souls ausmacht, als From Software selbst.

Und darum warte ich auf den Nachfolger wie auf kein anderes Spiel. Weil Hollow Knight wichtig war. Für mich und für ganz viele andere.

Schamlose Selbstpromo und anderes Zeug

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