Denkmal Jänschwalde: Schüle und Leag im Krisengespräch
NEWS / KRAFTWERKE IN DER LAUSITZ
August 2025

Ein seit Monaten erwartetes Krisengespräch steht an. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) kommt am heutigen Dienstag mit Leag-Vorstandschef Adi Roesch in Cottbus zusammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs in der Konzernzentrale stehen Denkmalschutzfragen, wie Schüles Ministerium angekündigt hat.
Anlass ist der brandenburgische Denkmalschutz, unter den nun auch das Kraftwerk Jänschwalde fallen soll. Das Braunkohle-Kraftwerk und die letzte Brikettfabrik Deutschlands im Industriepark Schwarze Pumpe stehen seit dem Frühjahr auf der Denkmalliste des Landes. Die Betriebe und technische Anlagen stehen damit unter Schutz. Große technische Veränderungen sind damit an den Anlagen nicht mehr möglich. Eine weitere Folge kommt hinzu: Beim Energiekonzern Leag und seiner Belegschaft kommt der Status ihrer Arbeitsstätte als Denkmal nicht gut an.
Schmerzpunkt getroffen
In mehreren Stellungnahmen hat sich der Leag-Betriebsrat erschüttert gezeigt und das Landesamt für Denkmalschutz sowie den Landeskonservator Thomas Drachenberg massiv kritisiert. Die Hauptkritik: Der Denkmalschutz-Status wird als Hindernis für den Strukturwandel angesehen. Manja Schüle hat dieser Kritik widersprochen. Schüle, die als Kulturministerin auch für den Denkmalschutz zuständig ist, musste sich wegen der Angelegenheit bereits im Potsdamer Landtag (Si apre in una nuova finestra) äußern. Anlass waren mehrere Anfragen von Abgeordneten, die die Kritik aus den Gewerkschaften aufgriffen.
Das Kraftwerk Jänschwalde steht auch fünf Jahre nach Kohleausstiegsbeschluss vor einer unsicheren Zukunft. Ob sich der Standort unter Bedingungen von grüner Energieproduktion auf Basis von Wasserstoff behaupten kann, ist fraglich. Somit hat die Denkmalbehörde einen Schmerzpunkt getroffen. red