Wien macht Pause, wir nicht
Es wird merkbar leerer in der Stadt. Die Urlaubszeit ist in vollem Gange und ein bisschen leid tun mir diejenigen, die sich in ihrem Urlaub auf schönes Wetter gefreut haben. Ich selbst bin ganz glücklich über den Temperaturabsturz. In meinem Flâneur-Büro in Ottakring kann es am Nachmittag richtig heiß werden.

Es ist ein Gassenlokal mit einer großen Fensterfront. Früher war es ein Fleischereibetrieb, danach ein Ausstellungsraum für audiovisuelle Kunst. Es ist eines dieser Lokale, die - wenn man durch die Stadt flaniert - immer häufiger leer stehen. Eine schöne Fassade mit abgedeckten Fenstern. Was dagegen getan wird und was gegen Leerstand und das immer teurer werdende Wohnen in der Stadt getan werden kann, möchten wir uns genauer ansehen.
Das Thema hat unsere Redaktion bereits vor einigen Wochen dazu bewogen, uns ein grundsätzliches Bild zum Thema Leerstand und Wohnen innerhalb unserer Community zu machen. Die Antworten unserer Leser*innen helfen uns dabei, Schwerpunkte zu finden, die sie interessieren und über die zu wenig gesprochen wird. Deshalb kommt in diesem Newsletter ein weiterer Einblick hinter die Kulissen unserer Deep Dive Reportage, die im Herbst in unserer Printausgabe veröffentlicht wird.
Was dich in diesem Newsletter noch erwartet:
Gastro-Tipp der Woche von Nina Mohimi
Überblick über die Verkehrssituation im Sommer
Eventtipps
Wenn du das Wohnungsthema nicht allzu interessant findest, scroll einfach runter zu den anderen Themen.
Wie wichtig ist den Parteien das Thema Wohnen und Leerstand?
Wir haben uns die Parteiprogramme der fünf wichtigsten Parteien angesehen, um einen ersten Überblick über die Standpunkte zu erhalten.
Die folgenden Grafiken beziehen sich auf die Programme für die Nationalratswahl 2024 für den österreichweiten Überblick. Die Daten zur Wienwahl folgen weiter unten.
Übersicht: Welche Parteien sind bereit, durch Maßnahmen, wie Mietpreisbremsen, Befristungsverbot oder der Leerstandsabgabe in den Markt einzugreifen?


Ergebnisse basierend auf den Wahlprogrammen zur Wienwahl 2025.
Ich muss dazusagen, dass wir uns hier mitten in der Recherche befinden und die einzelnen Punkte nach und nach im Detail bearbeiten. Wenn dich ein Bereich besonders interessiert, lass es uns wissen. In der Übersicht wird dir auffallen, dass es bei der FPÖ häufiger keine Angabe zu bestimmten Unterthemen gibt. Das liegt daran, dass die Informationen zum Wahlprogramm für die Wienwahl nicht öffentlich verfügbar sind. Wir fragen jedoch direkt an und liefern die Informationen gegebenenfalls nach.


Aktueller Trend 2025: Wohnen und Leerstand ist bei einigen Parteien stark im Fokus, aber so richtig zu brennen scheint das Thema parteiübergreifend nicht.
Woran gearbeitet wird: Der soziale Wohnbau erlebt eine Renaissance - fast alle Parteien versprechen massive Ausbauprogramme (SPÖ: 22.000, Grüne: 35.000 neue Wohnungen). Gleichzeitig wird Leerstand erstmals systematisch politisiert: Die KPÖ schätzt 100.000 leerstehende Wohnungen in Wien, während offiziell nur 3,4 % Leerstand (Si apre in una nuova finestra) ausgewiesen werden.
Kritische Entwicklungen: Die Grünen werfen der SPÖ vor, Wohnbauförderung zweckzuentfremden (Si apre in una nuova finestra) und damit den sozialen Wohnbau zu schwächen. Paradox: Trotz Wohnungsmangel herrscht Uneinigkeit über die Leerstandsabgabe - ein Instrument, das in anderen österreichischen Städten bereits funktioniert. Zudem wird Wohnungspolitik zunehmend mit Migration verknüpft, was sachliche Lösungen erschwert.
Der blinde Fleck: Während sich die Politik auf Neubauzahlen fokussiert, bleiben die explodierenden Energiekosten weitgehend unbeachtet - obwohl Wien Energie in Stadtbesitz ist und Rekordgewinne macht (Si apre in una nuova finestra), scheinen die Energiekosten kaum runterzugehen. Hier zeigt sich das Dilemma der aktuellen Wohnpolitik: viel Symbolpolitik, wenig konkrete Entlastung für Mieter*innen.
Wir bleiben dran und geben in den kommenden Wochen weitere Einblicke in unsere Recherchen. Wie gesagt: Feedback ist immer willkommen.
Sonntagabend essen gehen ist ja leider meistens ein Kompromiss zwischen “hat offen” und “kann man essen”. Das muss aber nicht sein. Das MAST im 9. Bezirk (Si apre in una nuova finestra) hat auch sonntags geöffnet.
À la carte oder Menü? Entscheidest du.
Barsitz oder Tisch? Auch.
Was du aber besser delegierst: Die Weinauswahl.
Steve und Matthias wissen, was passt und was überrascht. Wer sich lieber nüchtern in Richtung Montag bewegen will: Auch das Sodazitron perlt perfekt.

Küchenzeiten
Mittwoch - Freitag: 12:00 - 14:00 | 18:00 - 22:00
Samstag & Sonntag: 18:00 - 22:00
Montag & Dienstag: geschlossen
Feiertag: mittags geschlossen - abends geöffnet
Die Workshops, die im Rahmen des ImPulsTanz - Vienna International Dance Festival - stattfinden, sind schnell ausgebucht. Wer sich noch einen der letzten Plätze sichern möchte, kann das hier tun (Si apre in una nuova finestra). Es ist für alle etwas dabei und als Ausgleich zum Alltag vielleicht doch etwas, das man ausprobieren kann. Wird nicht sonst immer gesagt: Bewegung befreit den Geist?
Das gesamte Programm des Festivals findest du hier. Bis 10.08.2025 finden täglich mehrere Performances statt.
Am Donnerstag, den 17.07.2025, findet der “SO ICY SUMMER” im Gleis 19 statt. Gleis 19 ist ein neu bespielter Ort vom Team rund um das Wild Im West. Das ehemalige SIGNA-Grundstück wird zur Party- und Kreativlocation. Anschauen kann man sich das Ganze zum Beispiel diesen Donnerstag ab 17 Uhr in der Gunoldstraße 12 im 19. Bezirk.
Was dich dort erwartet:
Draußen feiern und in der Sonne chillen, die besten New Wave Tracks hören und dabei euch noch ein Tattoo stechen lassen? We got you!
SO ICY SUMMER ist die neue Sommerparty von 808FACTORY und liefert euch die besten DJs und Tattoo-Artists der Stadt!
Line Up:
Blechhütte [808FACTORY], BLU3, Chopper, Gato, Massi [Lituation]Tattoocorner by Crimclay
Kommen wir zum letzten Teil unseres Newsletters:
Dass Baustellen auf den Sommer gelegt werden, ist super. Ja. ABER! Es ist als Öffi-fahrende Person echt nicht leicht, durch die Stadt zu kommen. Das Umleitungs-Wirrwarr ist recht unübersichtlich. Ich bin mir sicher, dass wir uns erst dann daran gewöhnt haben, wenn die Baustellen schon wieder fertig sind. So ist das nunmal. :)
So nervig das ist, eines muss man den Wiener Linien schon zugestehen: Diese Grafik hilft tatsächlich, besser durch die Stadt zu kommen.
Unser Tipp aber: Plane unbedingt 20 Minuten länger für jede Strecke ein, die du mit den Öffis zurücklegen möchtest. Teilweise ist es nämlich nicht so einfach, die Ersatzhaltestellen für den Ersatzverkehr zu finden.

Bis kommenden Sonntag wünsche ich dir eine gute Zeit!
Liebe Grüße,
Alexandra
Herausgeberin - Wiener Flaneur