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Frontalangriff auf das Geschäftsmodell der Schweiz – Was Auswanderer jetzt wissen müssen

Wenn du mit dem Gedanken spielst, Deutschland zu verlassen und deinen Wohnsitz in die Schweiz zu verlagern, hast du dir dieses Land wahrscheinlich aus guten Gründen angesehen: niedrige Steuern, hohe Lebensqualität, politisch stabile Verhältnisse und ein starker Wirtschaftsstandort. Doch die Schweiz steht aktuell unter massivem Druck – und zwar nicht nur aus Europa, sondern auch aus Übersee.

Die jüngsten Strafzölle der USA auf Schweizer Waren sind mehr als ein kurzfristiger Handelskonflikt. Sie könnten das bisherige Erfolgsmodell der Schweiz ins Wanken bringen. Für dich als Auswanderer und Unternehmer stellt sich damit die Frage: Ist die Schweiz noch die sichere Bank, die sie jahrzehntelang war – oder sind strategische Anpassungen nötig?

1. Was ist passiert?

Seit letzter Woche müssen Schweizer Exporteure 39 % Aufpreis zahlen, wenn ihre Waren in die USA geliefert werden. Damit werden viele Produkte aus der Schweiz im US-Markt schlicht nicht mehr konkurrenzfähig.

Das trifft vor allem Branchen wie Maschinenbau, Präzisionsinstrumente, Luxusuhren und Pharmaprodukte. Genau diese Sektoren sind für die Schweizer Wirtschaft entscheidend – und indirekt auch für dich, wenn du als Unternehmer, Investor oder Selbstständiger hier tätig bist.

Was das Ganze brisant macht: Diese Strafzölle sind Teil einer Politik, die nicht auf kurzfristigen Ausgleich abzielt, sondern auf knallhartes Dealmaking. Präsident Trump hat die regelbasierten Mechanismen der WTO bereits mehrfach ignoriert. Jetzt greift er eine der letzten Bastionen der Schweiz frontal an – ihre Exportwirtschaft.

2. Warum das ein systemisches Problem ist

Die Strafzölle sind nur ein Symptom. Das eigentliche Problem ist, dass das Geschäftsmodell der Schweiz seit Jahren Risse zeigt:

  • Finanzplatz unter Druck: Das Bankgeheimnis ist de facto abgeschafft, internationale Transparenzstandards haben den einstigen Standortvorteil stark reduziert. Nach dem Debakel um die Credit Suisse ist das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz angeschlagen.

  • Diplomatie verliert Gewicht: Früher war die Schweiz gefragter Vermittler in internationalen Konflikten. Heute werden solche Vermittlerrollen seltener vergeben – nicht zuletzt, weil völkerrechtliche Abkommen weniger bindend wirken.

  • Globaler Steuerwettbewerb verschärft sich: Länder wie Singapur und Hongkong ziehen Vermögen und Unternehmenssitze ab, die früher in der Schweiz geparkt wurden.

Kurz gesagt: Die Schweiz muss ihr Geschäftsmodell neu ausrichten – und das wird nicht ohne Folgen für neue Zuzügler bleiben.

3. Politische Konsequenzen – Weichenstellungen in Sicht

Es brodelt in der Schweizer Politik. Zwei Diskussionen sind gerade besonders relevant:

A) Lockerung der Waffenexportgesetze

Der mächtige Maschinenbauverband Swissmem fordert, das Kriegsmaterialgesetz zu lockern. Bisher war es nicht erlaubt, Rüstungsgüter an Länder zu liefern, die diese an Kriegsparteien weitergeben könnten (z. B. Deutschland → Ukraine). Die Industrie sieht hier eine Chance, Umsatzeinbrüche durch neue Absatzmärkte zu kompensieren.

B) Annäherung an die EU

Das lange umstrittene Handelsabkommen mit der EU könnte durch die US-Strafzölle neuen Rückenwind bekommen. Economiesuisse, der größte Wirtschaftsverband des Landes, drängt auf einen gesicherten Zugang zum EU-Binnenmarkt. Die Volksabstimmung darüber könnte frühestens 2026 kommen – und die Stimmung könnte sich bis dahin deutlich drehen.

4. Was das für Auswanderer bedeutet

Wenn du planst, in die Schweiz zu ziehen oder dein Unternehmen hier anzusiedeln, musst du verstehen: Die Rahmenbedingungen können sich in den nächsten Jahren erheblich verändern. Hier sind die zentralen Punkte, die du im Blick behalten solltest:

a) Steuerliche Attraktivität bleibt – aber nicht unverändert

Die Schweiz bleibt im internationalen Vergleich steuerlich attraktiv, vor allem für vermögende Privatpersonen und international tätige Unternehmen. Allerdings könnte eine engere Anbindung an die EU mittelfristig auch steuerliche Harmonisierungsschritte bedeuten.

b) Standortkosten könnten steigen

Sollte die Schweiz wirtschaftlich unter Druck geraten, könnte das über kurz oder lang zu höheren Abgaben oder strengeren Regulierungen führen, um die Staatsfinanzen zu stabilisieren. Für dich als Unternehmer heißt das: Kalkuliere mit Puffer.

c) Branchenabhängige Chancen und Risiken

Exportorientierte Branchen könnten schwächer wachsen. Gleichzeitig könnten sich neue Geschäftsfelder öffnen – etwa in Bereichen, die von geopolitischen Verschiebungen profitieren (z. B. Cybersicherheit, Nearshoring-Produktion für den EU-Markt).

5. Strategische Optionen für dich als Auswanderer

1. Standortwahl mit Plan B

Wenn du in die Schweiz ziehst, plane gleich einen „Plan B“-Standort mit ein. Das kann ein zweiter Wohnsitz in einem EU-Land sein, um bei politischen Veränderungen schnell reagieren zu können.

2. Unternehmensstruktur flexibel halten

Setze auf Holdingstrukturen, die es dir ermöglichen, Teile des Geschäfts in andere Märkte zu verlagern, ohne dein gesamtes Setup umwerfen zu müssen.

3. Steueroptimierung international denken

Die Schweiz ist stark, aber nicht alternativlos. Eine kluge internationale Steuerplanung kombiniert oft mehrere Länder, um maximale Flexibilität und Rechtssicherheit zu schaffen.

4. Geopolitische Entwicklungen aktiv beobachten

Die Situation mit den USA ist nur ein Beispiel. Handelsbeziehungen können sich schnell ändern. Wer früh reagiert, kann Chancen nutzen, bevor der Markt es merkt.

6. Persönliche Einschätzung

Ich sage es offen: Die Schweiz bleibt für viele Auswanderer und Unternehmer ein Top-Ziel – aber nicht mehr um jeden Preis. Wer heute dorthin zieht, muss sich bewusst sein, dass die goldenen Zeiten der absoluten wirtschaftlichen Unantastbarkeit vorbei sind.

Das ist kein Grund, den Plan zu verwerfen. Es ist aber ein Grund, ihn professionell und strategisch umzusetzen. In einer Welt, in der Handelskriege und politische Machtspiele zunehmen, ist Flexibilität das wertvollste Asset, das du haben kannst.

Fazit:

Die Strafzölle der USA sind nicht nur ein kurzfristiger Ärger für die Schweizer Industrie – sie könnten der Auslöser für eine Neuausrichtung des gesamten Landes sein. Für dich als Auswanderer bedeutet das: Informiere dich, plane vorausschauend und halte deine Optionen offen. Wer jetzt klug agiert, kann die Schweiz weiterhin als sicheren und steuerlich attraktiven Hafen nutzen – selbst in stürmischen Zeiten.

Bleib strategisch & bleib steuerfrei,

Dein Roland

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