Saltar para o conteúdo principal

tag eins: Nach der Razzia am Peršmanhof und Luftbrücke für Gaza

Hallo!

Heute ist wieder tag eins. Du liest deinen täglichen Nachrichtenüberblick.

Ich habe gestern den ganzen Tag über alle Updates und Infos über die Razzia am Peršmanhof verfolgt. Als Exil-Kärntner kann es immer noch kaum glauben, dass das wirklich so passiert ist. Erst letztes Jahr war ich dort, um mir das Museum und die Gedenkstätte Peršmanhof anzuschauen. Auf dem Hof in den Südkärntner Bergen verübten in den letzten Tagen der NS-Herrschaft Teile eines SS-Polizeiregiments ein Massaker an zwei Familien. 

Dass ausgerechnet dort 80 Jahre nach dem grauenhaften Verbrechen die Polizei mit Hundestaffel und Hubschrauber zu einer Razzia auffährt, ist an sich schon schockierend. Dass das Ziel ein antifaschistisches Jugendlager war, wo auch Nachfahren von in der NS-Zeit verfolgten Kärntner Slowen*innen teilnahmen, macht das Ganze zu einem handfesten Skandal. Noch dazu, wo immer noch nicht wirklich klar ist, wer den Einsatz zu welchem Zweck angeordnet hat. Fest steht nur, das Vorgehen der Polizei stößt auf massive Kritik (Abre numa nova janela), sogar das slowenische Außenministerium fordert von Österreich Aufklärung. Vizekanzler Andreas Babler und Staatssekretär Jörg Leichtfried (beide SPÖ) haben inzwischen laut Aussendung eine Aufarbeitung des Falls angeordnet. 

Die slowenische Tageszeitung Delo (Abre numa nova janela) veröffentlichte gestern ein Video aus dem Inneren des Hofs während der Razzia. Überzeuge dich selbst, was das für ein Bild abgibt. 

Nun aber zu den Themen des Tages.

DIE DREI THEMEN DES TAGES

1. Deutscher Kanzler Merz kündigt internationale Luftbrücke für Gaza an

Deutschland will „unmittelbar“ eine Luftbrücke für den Gazastreifen einrichten und zusammen mit Jordanien Hilfsgüter aus Flugzeugen abwerfen. Das kündigte Kanzler Friedrich Merz (CDU) gestern nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts an. Auch Frankreich und Großbritannien seien zu einer Luftbrücke für Lebensmittel und Medizin bereit, sagte er, zusammengefasst beim RND (Abre numa nova janela).

Außerdem will Merz weiter die diplomatischen Bemühungen für eine Waffenruhe vorantreiben, Außenminister Johann Wadephul (CDU) soll übermorgen in die Region reisen. Der Kanzler unterstrich aber auch, dass Deutschland, anders als Frankreich, im Moment keine Anerkennung Palästinas als eigenständiges Land unterstütze.

Inzwischen scheint auch Donald Trump die menschengemachte Hungersnot in Gaza als „real starvation“ anzuerkennen, wie der Guardian (Abre numa nova janela) berichtet. Die israelische Regierung solle demnach jegliches Essen in das krisen- und kriegsgebeutelte Gebiet lassen. 

Gestern hat Israel dann angekündigt, mehr Hilfsgüter nach Gaza durchzulassen. Euronews (Abre numa nova janela) unterstreicht aber, dass bei fast zwei Millionen Menschen in der Zivilbevölkerung viel zu wenig ankomme. ZDFheute (Abre numa nova janela) erklärt, dass manche Hilfsorganisationen sogar vor Luftabwürfen warnen, weil diese als ineffizient und gefährlich gelten.

Die taz (Abre numa nova janela) berichtet, dass mit B’tselem und Physicians for Human Rights nun sogar zwei israelische Nichtregierungsorganisationen der Regierung von Benjamin Netanjahu Genozid vorwerfen.

Die israelischen Angriffe im Gaza-Streifen gehen unterdessen weiter. Heute früh sollen dabei laut palästinensischen Angaben in der Stadt Nuseirat dutzende Menschen getötet worden sein. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht, da Israel keine ausländischen Journalist*innen in das Kriegsgebiet lässt.

2. New York: Mann tötet mindestens vier Menschen in Bürogebäude

In New York hat sich ein Schussattentat ereignet. Ein Mann stürmte mit einem Sturmgewehr die Lobby eines Hochhauses und schoss um sich. Dabei kamen mindestens vier Menschen ums Leben, inzwischen gibt es erste mögliche Motive, wie ORF.at (Abre numa nova janela) schreibt. Die New York Times (Abre numa nova janela) hat aufgeschrieben, was bisher über den Fall bekannt ist.

In den USA sind aufgrund der lockeren Waffengesetze Schusswaffen sehr leicht erhältlich. Debatten darüber häufen sich nach jedem tödlichen Schussattentat, strengere Gesetze scheitern aber an den Republikanern und der mächtigen Waffenlobby. Laut der unabhängigen Webseite Gun Violence Archive (Abre numa nova janela) gab es in den USA allein in diesem Jahr bisher schon 254 sogenannte Mass Shootings (wo vier oder mehr Personen durch Schusswaffengebrauch getötet wurden). 

3. Iran und Irak von extremer Hitze und Wassermangel bedroht

In der iranischen Hauptstadt Teheran spitzt sich die Wasserknappheit auf ein bedrohliches Level zu. Jetzt erwägt das iranische Regime sogar, das öffentliche Leben in der Hauptstadt runterzufahren, gesprochen wird von einer einwöchigen „Zwangsschließung“. Entspannung sei nicht in Sicht, Expert*innen zufolge sind 80 Prozent der Stauseen fast leer. Eine normale Wasserversorgung sei mindestens in den kommenden zwei Monaten nicht möglich – bis Regenfälle im Herbst die Lage entspannten, berichtet der ORF (Abre numa nova janela). Wie unter anderem die Presse (Abre numa nova janela) schreibt, wird sogar eine Verlegung der Hauptstadt diskutiert.

Auch im Irak spitzt sich die hitzebedingte Ausnahmesituation immer weiter zu. In der Hauptstadt Bagdad wurden gestern 51 Grad gemessen, eine Temperatur, die das normale Leben nahezu unmöglich macht. 2025 sei zudem eines der trockensten Jahre in dem vorderasiatischen Land seit 1933, zitiert der Standard (Abre numa nova janela) das irakische Ministerium für Wasserressourcen. Die verheerende aktuelle Lage lässt sich wohl nur im größeren Kontext der menschengemachten Erderhitzung einordnen.  

Was die immer häufigeren Naturkatastrophen auch für finanzielle Folgen haben, hat unterdessen der deutsche Rückversicherer Munich Re analysiert. Im ersten Halbjahr 2025 haben Brände, Stürme, Erdbeben und andere Naturkatastrophen weltweit Schäden in Höhe von 131 Milliarden Dollar angerichtet. Eine unfassbare Summe und erheblich über dem langjährigen Durchschnitt. Durch die Klimakrise würden solche Katastrophen wahrscheinlicher und damit auch die finanziellen Schäden immer größer, so der Spiegel (Abre numa nova janela).

DIE DREI TIPPS DES TAGES


1. Österreichische Recherche des Tages

Das Monatsmagazin Datum widmet sich in seinem Klima-Newsletter Breitengrade momentan in einer dreiteiligen Serie dem Thema Rechte Ökos. Die Verknüpfung von Umweltschutz und rechtsextremer Ideologie ist ein häufig auftretendes Phänomen, das aber immer noch zu wenig Beachtung findet. Der erste Teil (Abre numa nova janela) liefert eine Einführung in das Thema, im zweiten (Abre numa nova janela) steht die Anastasia-Bewegung im Fokus.

Hier kannst du den Newsletter abonnieren, der dritte Teil erscheint am Donnerstag:

https://datum.at/breitengrade/ (Abre numa nova janela)

2. Krautreporter-Artikel des Tages

Dem Thema Digitalisierung und Schule widmet sich heute Kollege Felix Michaelis: Individuelle Lernmöglichkeiten dank Digitalisierung und Tiktok klingen doch eigentlich gut. Die Realität an meiner Schule sah leider anders aus.

https://krautreporter.de/kinder-und-bildung/5959-meine-schule-hats-verbockt (Abre numa nova janela)

3. Fundstück des Tages

Eine Impfung gegen HIV – was lange sehnsüchtig erwartet wurde, könnte schon bald Realität werden. Die Gesundheitsbehörden in den USA und in Europa haben die Zulassung für einen neuen Impfstoff gegen das gefährliche Immundefizit-Virus erteilt. Zweimal im Jahr verabreicht, soll eine Spritze für zuverlässigen Schutz vor einer Ansteckung sorgen. Aktuell sind die hohen Kosten noch ein Problem, aber die Impfung stellt einen weiteren Durchbruch im Kampf gegen die durch HIV-verursachte Krankheit AIDS dar. 

https://on.orf.at/video/14285501/15922758/neue-hoffnung-im-kampf-gegen-hiv-zib-2-vom-28072025 (Abre numa nova janela)

In Gedanken bei den Betroffenen der Razzia am Peršmanhof:

Emil

Emil Biller. Foto: Severin Wurnig
Foto: Severin Wurnig

Gefällt dir dieser Newsletter? Sollen wir etwas anders machen?
Wir freuen uns über Feedback!

0 comentários

Gostaria de ser o primeiro a escrever um comentário?
Torne-se membro de tag eins e comece a conversa.
Torne-se membro