Die helfende Hand in Uniform
Wenn die Bundeswehr zum Katastrophenschutz anrückt
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Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis gebrannt haben: Soldaten, die im flutgepeinigten Ahrtal bis zur Erschöpfung Sandsäcke füllen. Pioniere, die mit schwerem Gerät zerstörte Straßen räumen. Sanitäter, die in der Hochphase der Pandemie Impfzentren und Krankenhäuser unterstützen. Wenn zivile Kräfte an ihre Grenzen stoßen, gibt es in Deutschland eine letzte, verlässliche Reserve: die Bundeswehr. Im Rahmen der Amtshilfe wird aus dem Soldaten ein Katastrophenhelfer – ein Kamerad auf Zeit für Feuerwehr, THW und Co.
Amtshilfe: Mehr als nur Nachbarschaftshilfe
Der Einsatz der Bundeswehr im Inland ist klar geregelt. Nach Artikel 35 des Grundgesetzes kann sie zur Unterstützung angefordert werden, wenn zivile Behörden eine Naturkatastrophe oder einen besonders schweren Unglücksfall nicht mehr allein bewältigen können. Die Bundeswehr agiert dabei nie eigenmächtig, sondern immer auf Ersuchen und unter der Gesamtleitung der zivilen Einsatzleitung. Sie wird zu einem Werkzeug in der Hand des Krisenstabes – einem Werkzeug mit einzigartigen Fähigkeiten.
Logistik, Manpower und schweres Gerät
Was die Bundeswehr im Katastrophenfall so wertvoll macht, sind ihre besonderen Ressourcen. Wo der Radlader der Gemeinde nicht mehr weiterkommt, kann ein Pionierpanzer tonnenschwere Trümmer beiseiteschieben. Wenn Brücken zerstört sind, können Transporthelikopter vom Typ CH-53 Personal und Material in abgeschnittene Gebiete fliegen. Vor allem aber bringt die Bundeswehr das mit, was in langen Krisenlagen oft am knappsten ist: gut organisierte Manpower. Hunderte Soldatinnen und Soldaten können in kurzer Zeit verlegt, untergebracht und koordiniert werden, um die erschöpften ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer der zivilen Organisationen zu entlasten.
Kameradschaft in verschiedenen Uniformen
Am eindrücklichsten wird die erfolgreiche Zusammenarbeit jedoch dort, wo sich die Helfer auf Augenhöhe begegnen. Wenn der Oberstabsgefreite gemeinsam mit dem Feuerwehrmann die Schlammpumpe bedient oder die Stabsärztin mit dem Notfallsanitäter des DRK Patienten versorgt, entstehen Respekt und Verständnis. Man lernt die Fähigkeiten des anderen zu schätzen und arbeitet Hand in Hand für das gemeinsame Ziel. Aus den unterschiedlichen Uniformen wird ein Team. Diese Einsätze sind es, die das oft abstrakte Band zwischen Militär und Zivilgesellschaft mit Leben füllen und nachhaltig stärken. Sie zeigen, dass die Bundeswehr nicht nur eine Armee im, sondern vor allem eine Armee für das Land ist.