RAUCHERFREIHEIT
(von Torsten Saro)
Ach, welch ein Glück,
die Ampel steht auf Rot,
umhüllt vom Qualm,
wie schön der Morgen droht.
Der Bus kommt gleich,
die Haltestelle naht,
doch hier regiert der Rauch,
der mich umgarnt.
Die Kippe fliegt,
der Bürgersteig es dankt,
die Taube hustet,
ein Kind erkrankt.
Das Gesicht vergraben,
tief ins Shirt, hurra hurra!
So atme ich die Freiheit,
voll Gift und Gestank, wunderbar!
"Ach Kind", so spricht der nette Mann,
"Das ist halt so, gewöhn dich dran!"
"Zigarettenrauch ist Teil der Luft,
gehört zum Leben wie der Müll im Schutt."
Die Kippe schnippt er weg,
es ist so offensichtlich klar.
Sein privater Aschenraum,
sind alle Wege, für wahr, für wahr.
Keine fünfzig Meter gehen,
kein unbeschwertes Atmen.
Rücksicht gar zu fordern
Beleidigungen, Hass, erfahren.
Werbeaufrufe im Wartestand,
ein Spendenaufruf der Krebshilfe prangt.
Falsch verstandene Freiheit,
eine Gesellschaft an Ignoranz erkrankt.
Städteweit begehbare Giftmüll-Freilichtkunst,
wie gut das Grundgesetz, die persönliche Freiheit schützt.
Wo kämen wir denn hin, wenn Politik und Recht,
wirklich uns und unseren Kindern nützt.