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ES STEHT EIN HAUS IN BERLIN

(von Torsten Saro)

Es steht ein hohes Haus in Berlin,

das verfällt, von Tag zu Tag.

Plagt jene, welche Mühsal tragen,

warum und wie, ich mich häufig frag.

Der Lohn ist niedrig, die Arbeit hart,

doch manche bleiben ungeschor‘n.

Dort hetzt man Arme aufeinander,

doch weit oben geht Vernunft verlor‘n.

Man sagt, es sei gerecht und gut,

wer mehr leistet, soll mehr haben.

Für jene, die täglich kämpfen,

nur leere Gesten, leere Phrasen.

Sozial, was Arbeit schafft,

Leistung soll sich lohnen.

Umverteilung ist Programm,

starke Schultern schonen.

Gerecht und gleich,

auch in der Not.

Arbeit gegen Kapital,

Leistung bis zum Tod.

Zum Leben reicht kaum die Rente,

wer viel hat, muss kaum was geben.

Die Schere wird nur weiter,

Armut wächst, Gewinne gen Himmel streben.

Des Deutschen Götter angebetet

und angepriesen in medialen Kathedralen.

Wachstum und Produktivität,

die Gesellschaft krankt, die Börsen strahlen

Es steht ein Haus in Berlin,

das verfällt, von Tag zu Tag..

Plagt jene, welche Mühsal tragen,

trägt die Demokratie zu Grab.

Kategorie Lyrik