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#42 Was übrig bleibt

Gofigramm

Ein Grabstein in Form eines Backenzahns.

Würdest Du gerne etwas leisten, das Deinen eigenen Tod überdauert? Etwas, woran die Nachlebenden sich erinnern, wovon sie profitieren, was sie vielleicht sogar bewundern? Neulich habe ich in einem schlauen Buch gelesen, dass sich vor allem Männer das wünschen (Elisabeth Moltmann-Wendel: Mein Körper bin ich). Bei Frauen ist dieser Wunsch seltener zu finden, vermutlich deshalb, weil sie häufig zu sehr damit beschäftigt sind, nicht nur für sich, sondern auch für andere Menschen zu sorgen und das jetzige Leben lebenswert zu machen. Über das Leben nach dem Leben sollen sich andere den Kopf zerbrechen.

Ich gebe zu, dass ich einer dieser Männer bin, die etwas Bleibendes schaffen wollen. Warum auch nicht? Es ist doch ein schöner Gedanke, dass in sagen wir mal fünfzig bis hundert Jahren jemand ein Bild von mir sieht oder eine Geschichte liest und sich darüber freut. Wir sind doch alle Teile irgendeiner Gemeinschaft und tragen alle das eine oder andere zum Wohlergehen dieser Gemeinschaften bei. In anderen Kulturen gilt das auch für die, die bereits tot sind. Mir gefällt der Gedanke. Wenn Du diese Sätze also lesen solltest, obwohl ich bereits gestorben bin: Liebe Grüße aus dem Jenseits!

Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mir selbst ein Gedenken setzen möchte, wie es zum Beispiel Toni Meindl gemacht hat. Sein Grabstein in Form eines riesigen Backenzahnes steht in Gadernheim auf dem Friedhof. Alles deutet darauf hin, dass Toni Zahnarzt gewesen ist. Es soll in Gadernheim Bürger*innen geben, die dafür dankbar sind, dass er kein Gynäkologe war. Toni jedenfalls war möglicherweise stolz auf seine Lebensleistung. Oder er identifizierte sich stark mit seinem Beruf. Vielleicht nannte man ihn ja sogar Toni ‚der Zahn‘ Meindl. Wer weiß? Jedenfalls ist es schön, vor seinem Grab zu stehen und über die eigene Beschaffenheit zu kontemplieren, vor allem die im Mund.

Oder auch nicht. Der Mensch ist doch viel mehr als sein Beruf, oder? Die Spuren, die wir hinterlassen, werden in den wenigsten Fällen etwas mit dem zu tun haben, womit wir unsere Brötchen verdienen. Wichtiger wird es sein, wie wir mit uns und anderen umgehen.

Ich wünsche Dir eine tolle Woche. Bis nächsten Montag!

Dein Gofi

Danke für Dein Interesse! Ich bin Gofi, Künstler, lebe in Marburg und engagiere mich für den Erhalt von Kunst, Kreativität, Gemeinschaft und einer menschenfreundlichen Spiritualität. Das GOFIZINE veröffentliche ich bewusst kostenlos für alle, weil ich möchte, dass jede/r Zugang zu guten Inhalten hat, unabhängig von Einkommen und finanziellen Möglichkeiten. Wenn Du mir bei meiner Arbeit helfen möchtest, bin ich Dir sehr dankbar.

Podcast

Fit in den Himmel? - Was Glaube mit Körper zu tun hat

Wie wichtig ist unser Körper für den Glauben? Früher galt er oft als sündig oder zweitrangig – heute investieren viele Menschen viel in Fitness und Gesundheit. Aber: Sehen wir unseren Körper als Maschine oder als Teil unseres ganzen Menschseins?Diese Folge geht der Frage nach, welche Bedeutung der Körper im Glauben hat, warum er spirituell wertvoll ist und wie wir Gott gerade auch in unserem Körper begegnen können.

Hier geht es zur Folge. (Öffnet in neuem Fenster)

Quellen:
https://on.soundcloud.com/71ZZBiU6yUhqcvGVod (Öffnet in neuem Fenster) (Hey schöne Frau) 
https://youtu.be/dGrA1cJpbqI?si=bcTuGpz-W3Gyb3u- (Öffnet in neuem Fenster) (Nefesch: Seele) 

Das Logo des GOFIZINEs

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Podcast

Jonny vom Dahl: Über Fluch und Segen der Sozialen Medien

Wer öfter bei Instagram unterwegs ist, kennt wahrscheinlich Jonny vom Dahl. Der Musiker aus Marburg ist unglaublich geschickt darin, die Plattform zu nutzen, um seine Bekanntheit zu steigern und es so zu ermöglichen, von seiner Kunst leben zu können. Die bezahlten Auftritte, die er mittlerweile mit Band bestreitet, hat er seiner großen Reichweite zu verdanken. Dass die Abhängigkeit von Instagram nicht nur Vorteile hat, musste er erfahren, als der Plattformbetreiber Meta von jetzt auf gleich seine Accounts offline nahm. Es blieb Jonny nichts anderes übrig, als den Tech-Giganten zu verklagen. Er nahm den Kampf David gegen Goliath an – und gewann! Jonny erzählt uns diese unglaubliche Geschichte, aber auch, wie er Instagram nutzt, welche Vorteile, und Nachteile das hat und warum seine Online-Aktivitäten ihm nicht nur Freunde machen. (Episodenbild: Screenshot von jonnyvomdahl.de (Öffnet in neuem Fenster))

Du findest die Folge hier oder überall, wo es Podcasts gibt. (Öffnet in neuem Fenster)

https://youtu.be/kz1D85kTriA?si=kUiOaw5WJcVq-k2_ (Öffnet in neuem Fenster)

News

Es ist noch immer möglich, die großartige Friedensarbeit zwischen Israelis und Palästinensern von ‚Friends of Roots‘ zu unterstützen. Im letzten GOFIZINE habe ich Dir ausführlich davon berichtet, weil ich mich zurzeit als Botschafter für diese Arbeit stark mache. Danke an Euch, die Ihr bereits geholfen habt! Wenn Du Dich gerne noch finanziell beteiligen möchtest, kannst Du das unter diesem Link tun. Vielen Dank! https://causematch.com/roots-25/gofimueller (Öffnet in neuem Fenster)

Am nächsten Wochenende trifft sich die Podcast-Szene beim Podcastfestial des RefLabs in Zürich. Hossa Talk ist mit dabei, aber auch Unter Pfarrerstöchtern, Schöner Glauben, Die sogenannte Gegenwart, Karte & Gebiet u. v. m. Und Du kannst auch dabei sein, wenn Du willst. Hier findest Du alle Infos: https://reflab-festival.ch/ (Öffnet in neuem Fenster)

Am Wochenende darauf finden in der bildschönen hessischen Stadt Alsfeld die Kellerwunder statt, ein Kulturfestival, das sich vor allem in den historischen Kellergewölben abspielt. Am 13. September geht es los. Im Gewölbe des ‚Laternchens‘ findest Du meine Ausstellung A COPY OF A COPY OF A COPY OF A …. Außerdem werde ich am 21. September gemeinsam mit Micha Kunze einen Poetry Talk im Brauereikeller aufführen. Alle Informationen findest Du hier (Öffnet in neuem Fenster).

Das wilde kleine Theaterstück Frank’n’Steyn, für das ich eine Szene geschrieben habe, wird zwei weitere Male aufgeführt, und zwar am 19. und 20. September. Roland spielt darin Sid, der eigentlich Sadiq heißt und in meinen Huchting-Geschichten vorkommt (der Vater von Denis und Noam). Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust. Das Theater Verlängertes Wohnzimmer in Friedrichshain ist immer einen Besuch wert.

 Begleite Judith Seibold von CHAVAJA und mich auf eine Reise nach Griechenland vom 17.-24.5.2026

 Shaul von Tarsos war radikal. Was er anpackte, das erledigte er zu 150%. Und dabei konnte er rücksichtslos sein – gegen sich selbst und auch andere.

Aufgewachsen als Bürger zweier Kulturen, der hellenistischen und der jüdischen, fließend zweisprachig (Griechisch und Aramäisch), war er in einer multikulturellen, multireligiösen und globalisierten Welt zu Hause. Als Handwerker, jüdischer Theologe und Mystiker. Mit einem großen Ziel: Er wollte die Welt mit seiner Botschaft erobern.

Unter seinem Künstlernamen Paulus (der Kleine) ging er die große Aufgabe an. Wo er auftauchte, spaltete er die Geister. Während die einen ihn liebten und verehrten, war er für die anderen ein rotes Tuch. So erreichte er Europa. Und Europa empfing ihn mit Stockhieben und Gefängnis. Doch einen radikalen Aktivisten wie Paulus stachelte das nur an. Er machte weiter und legte eine Spur, der wir noch heute folgen können. 

Komm mit uns dorthin, wo für das Christentum in Europa alles begann: nach Griechenland. Wir besuchen die Orte, an denen Paulus wirkte, an denen er Zuspruch und Widerstand erlebte, an denen er Dinge sagte und tat, die die Leben von Menschen und den Lauf der Geschichte veränderten. Wir versuchen herauszufinden, was ihn antrieb, was ihn für manche so unwiderstehlich machte und welche Bedeutung sein Werk bis heute für uns hat.

Ich bin schon seit vielen Jahren von Saulus aus Tarsos fasziniert. Für mich gibt es fließende Übergänge zwischen den Propheten und Aposteln der Antike und unserem heutigen Verständnis von Künstlern. 

Als Guide konnten wir den griechenlanderfahrenen Dany Walter aus Israel gewinnen, der uns den jüdischen Paulus näher bringen wird.

Einen Einblick in Programm erhaltet Ihr hier: Programm_Die_Griechenlandreise (Öffnet in neuem Fenster) 

Mehr Informationen zu Chavaja – Bildungs- und Begegnungsreisen erfahrt Ihr hier: https://www.chavaja.de/ (Öffnet in neuem Fenster)

Danke für Dein Interesse! Wenn Du mir bei meiner Arbeit helfen möchtest, kannst Du das zum Beispiel hier.

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