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NEUNERs #016

Wenn ich mir die ganze Woche die politische Berichterstattung (Öffnet in neuem Fenster), Kommentare von Studio 9 (Öffnet in neuem Fenster) bis The Rest is Politics (Öffnet in neuem Fenster) und den großartigen Perlentaucher (Öffnet in neuem Fenster) reingezogen habe, dann freue ich mich am Wochenende auf eine sehr kurzweilige Lektüre: Den Produkttest der Süddeutschen Zeitung (Öffnet in neuem Fenster) mit wechselnden Expert*innen. Heute zum Beispiel: die Zitronenpresse. Ist also ein Pleasure, macht aber auch ein bisschen Konsum-guilty.

Mit diesem Vergnügen ist sicherlich mein ungebrochenes Faible für “What´s in my Bag”-Beiträge verbunden. Die größte Zeit (00er Jahre und bis in die 10er hinein) hatten sie eigentlich hinter sich. Aber sie trenden dieses Jahr bei TikTok wieder, dank Y2K-Ästhetik. Allerdings unter dem Hashtag #whatsinmybag (sic!). Z.B. bei Flickr (Öffnet in neuem Fenster) oder einzelnen Taschenherstellern (Öffnet in neuem Fenster) sind die Fotos auch als Archiv ganz aufschlussreich. Was die Leute vor nur zehn Jahren so mit sich rumgetragen haben? Das war damals in der Masse ebenso wenig individuell wie heute. Wobei für mich “What´s Your Bag” mindestens ebenso interessant ist.

Anlässlich dessen eine kleine Bestenliste (ohne Vergleiche) zu ein paar für mich relevanten “Dingen” aus jahrelanger Praxis und persönlicher Vorlieben.

Die beste Tasche (für Büro, Alltag, Kabine):
Jack Wolfskin Traveltopia Weekender (Öffnet in neuem Fenster)

Wenn ich eines nicht bin, dann Fan von Jack Wolfskin. Insbesondere im urbanen Nahfeld. Aber diese Tasche überzeugt durch Gewicht, Material, Robustheit, Büro- und Alltagstauglichkeit, potentielles Volumen und die sonst meist misslungene Fächeraufteilung. Das Logo ist kaum zu sehen.

Alternativen: Eine officelastigere Tasche ist die Texel Tech von Rains (Öffnet in neuem Fenster). Für Trips ohne Laptop und Co ist Aksel von pinqponq (Öffnet in neuem Fenster) mein Favorit.

Der beste Stift (für fast alles):
Uni Mitsubishi Eye Fine (0,7mm) (Öffnet in neuem Fenster)

Ich habe in den letzten 30 Jahren von Berlin (Öffnet in neuem Fenster) bis New York (Öffnet in neuem Fenster) alles an Stiften (und Bleistiften) getestet, was mir in die Finger gekommen ist. Wie könnte es anders sein, für jemanden, der als Privatvergnügen Präsentationen zu “Pen&Paper” anlegt oder den Bildband “Schreibwaren. Die Rückkehr von Sift und Papier” von Prestel (Öffnet in neuem Fenster)zu seinen Lieblingsbüchern zählt. Das ändert sich auch nicht, obwohl gefühlt auf jedem zweiten Politiker*innenfoto jemand mit diesem Stift (je nach Funktion wahlweise in Grün, Rot oder Blau) Unterlagen zeichnet.

Alternativen: Es gibt keine Alternative.

Das beste Notizbuch (gibt es nicht):
Leuchtturm 1917 Classic DinA5 Softcover liniert (Öffnet in neuem Fenster)

Auch bei Papier und speziell Notizbüchern bin ich durch einige Feldforschung gegangen. Während ich für Jobs und Projekte wegen der viel Skizzenanteile auf das größere Moleskine Cahier QP 324 (Öffnet in neuem Fenster)(dotted) setze, braucht es für Diary und Co was handlicheres. Wie jedes Notizbuch ist auch das von Leuchtturm ein Kompromiss. Die meisten sind zu schwer, das Papier zu dick, das Papier zu dünn, zu weich, zu kratzig, qualitativ schlecht gemacht, zu teuer, haptisch eine Katastrophe, eher für die Schmuckvitrine gefertigt … Wenn man viel schreibt, immer ein Notizbuch dabei haben will und alles unter DinA5 zu klein ist, weil dann je nach Schriftgrad nur ein Wort in eine Zeile passt, dann ist der dauerhafte Griff zu diesem Exemplar naheliegend. Auch wenn die Seiten etwas zu transparent / dünn sind, man eine extra Stiftschlaufe (Öffnet in neuem Fenster) benötigt und es zu viel Geld kostet.

Alternativen: Länger als einen Versuch besteht bei mir kein anderes.

Die beste Technique (Schreiben, Fotografieren, Audio):
Diverses

Hätte ich eins meiner Hobbys zum Beruf gemacht, wäre ich Experte für Tech und Gadgets. Die schiere Zahl an Adaptern ist mein Zeuge. Mittlerweile wird das jedoch immer uninteressanter, denn die Produkte sind in der Hardware so weit entwickelt, dass z. B. ein neuer Sensor für Normalsterbliche keinen nennenswerten Unterschied zur Vorgängerversion macht. Workarounds werden immer weniger benötigt. Wenn, dann finden die Neuerungen durch KI statt. Diese hardwareseitig abnehmende Innovationskurve hat auch Vorteile. Man kann / muss sich, statt immer auf ein noch besseres Folgeprodukt zu schielen, (wieder) auf das eigentliche Gestalten und Tun und Weiterentwickeln aka die Produktion und die Intention konzentrieren.

Mir gefällt als Kamera, die man überall hin mitnehmen kann, die Fujifilm XE-Serie (alles ab Version 3) nach wie vor am besten. Man bekommt die XE3 gebraucht (Öffnet in neuem Fenster) für OKe Preise. Die neue XE5 (Öffnet in neuem Fenster) ist leider deutlich teurer geworden. Jede XE am besten im Set mit dem Pankcake Fujinon 27mm F2.8. Format, Handling und Filmsimulationen (Öffnet in neuem Fenster) sind sehr nice. Der aus meiner Erfahrung vielseitigste Fieldrecorder ist der Zoom h2n (Öffnet in neuem Fenster) (oder essential-Variante (Öffnet in neuem Fenster) mit 32-Bit-Float-Aufnahme) + Kit (Öffnet in neuem Fenster). Für´s digitale Schreiben jenseits von Laptops würde ich nach wie vor das nur noch gebraucht verfügbare Apple iPad 10.2 (Öffnet in neuem Fenster) mit dem Smart Keyboard (Öffnet in neuem Fenster) wählen. Alle neueren Kombinationen sind unhandlicher, schwerer bzw. dicker. Oder man holt sich die mittlerweile deutlich reduzierte, fast blattdünne Tastatur Logitech Keys-to-go (Öffnet in neuem Fenster) (1) und verbindet die mit dem Smartphone. Zusammen mit der App iA Writer (Öffnet in neuem Fenster) geht das Schreiben in beiden Varianten sehr fokussiert. Bei den funktionsreicheren Notes-Apps auch unter Nutzung von digitalen Stiften scheiden sich die Geister. Ich nehme Noteshelf 3 (Öffnet in neuem Fenster).

Danke für den Ausflug ins Produktregal.

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