Geschriebenes

Maria-Christina Piwowarski für die Neue Rundschau 2/2025
Flops / Misslingen / Sackgassen / Aufhören
herausgegeben von Sebastian Guggolz und Albert Henrichs im Juni 2025 im S. Fischer Verlag
https://www.fischerverlage.de/buch/neue-rundschau-2025-2-9783108091415 (Opens in a new window)Scheiter-Text, der noch einen Titel braucht – schon daran gescheitert
Ich kenn mich aus mit dem Scheitern. Irgendwie. Ich benutze diesen Begriff nicht häufig, aber die Gefühle, die mit dem Wort Scheitern verbunden sind, fühlen sich vertraut an. Vertraut, wie eine geerbte Wolldecke, die nun Teil meiner Wohnung ist. Ich hab sie mir vielleicht nicht ausgesucht, aber irgendwie gehört das mottenlöchrige Ding jetzt dazu, und in kalten Nächten leg ich es mir gern über die Beine.
Wenn man nachschlägt, findet man zur Bedeutung von Scheitern die Synonyme ein angestrebtes Ziel nicht erreichen, misslingen, fehlschlagen – jaja, wissen wir doch alles – und auch etwas über eine Herkunft aus dem 17.Jahrhundert von zerscheitern, in Scheite, also in Stücke gehen, und holla, da sind wir. Vielleicht ist das nichts Schlimmes? Vielleicht ist das wie eine notwendige Häutung?
Vielleicht ist der Klotz, der wir sind, dazu bestimmt, in einzelne Scheite zerteilt zu werden, in denen sich dann verdichtet und konzentriert zeigen kann, was übrig bleibt, wenn die Erfahrungen des Versagens allen unnötigen Ballast abgehauen haben? Merkwürdig esoterisch wirkender Satz, aber ich lasse ihn jetzt mal so stehen, vielleicht helfen ein paar Beispiele für diesen Gedanken?
Als Kind, das nicht bei
Diesen Text habe ich für die Neue Rundschau geschrieben, auch meine Steady-Mitglieder können ihn hier lesen. Ich freue mich, wenn du dabei sein willst
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