Liebe Pfefferhasis und Newsletter-Mäuse,
vor 30 Jahren ermordeten serbische Soldaten an fünf Tagen über 8.300 Bosniak*innen in der Enklave Srebrenica. Im gesamten Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 wurden über 100.000 Menschen getötet, in einem Land, in dem weniger Menschen wohnen als in Berlin. 50.000 bosnische Frauen wurden im Krieg vergewaltigt (Opens in a new window), um „Bosniakinnen psychisch und körperlich zu brechen und zu zwingen, Kinder mit ‚serbischem Blut‘ zu gebären“, schrieb die Journalistin Melina Borčak 2020 in einem Artikel für die taz (Opens in a new window). Darin kritisiert sie die Berichterstattung deutscher Medien und attestiert ihnen „schockierende Wissenslücken, mangelndes Kontextverständnis und womöglich einfach großes Desinteresse“. Und heute, fünf Jahre später? Da missbraucht die AfD den Genozid (Opens in a new window) an den Bosniak*innen für ihre rassistische Propaganda. „Srebrenica mahnt uns, Multikulti zu beenden, bevor es zu spät ist“, sagte der AfD-Abgeordnete Martin Sichert aus Nürnberg im Rahmen der Gedenkstunde im Bundestag.
Der Dokumentarfilm „Srebrenica Tape“ von Regisseurin Chiara Sambuchi erzählt die Geschichte von einem Vater, der zwischen 1993 und 1995 in Srebrenica einen Film für seine Tochter über den Alltag im Bosnienkrieg drehte und begleitet ebenjene Tochter 30 Jahre später an den Ort des Massakers, bei dem auch ihr Vater ermordet wurde. Ihr könnt den Film in der Arte-Mediathek (Opens in a new window) anschauen.
Im Wochenrückblick geht es heute um Majas Statement nach 37 Tagen Hungerstreik, eine gute Nachricht für Daniela Klette, Israels Pläne, ein Lager für Palästinenser*innen zu errichten und die Berliner Polizei, die beim Lügen erwisch wurde.
Das war’s für heute. Danke euch – wie immer – fürs Lesen,
habt es gut und passt auf euch und einander auf
Ulla
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