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“Geile Momente schaffen” – Sommer Spezial Teil 2

Eine kurze, prägnante Story sagt viel mehr als tausend Worte. Sie bringt deine Arbeit auf den Punkt oder positioniert dich als Person. In dieser Reihe helfe ich dir, eine kraftvolle Geschichte für dich zu finden. Heute: Der kleine Prinz und Kameras.

Eine abstrakte Illustration eines Sonnenuntergangs. Farben: Grün-blau, gelb, schwarz, orange.

📩 Teil 1 verpasst? Lies ihn zuerst (Opens in a new window) – er erklärt, wofür anekdotisches Storytelling gut ist und enthält eine der vielleicht besten Geschichte unserer Zeit.

Ein Radioworkshop, der blieb

Vor vielen Jahren besuchte ich einen Radio-Workshop mit Bella Lesnik. Es ist Ewigkeiten her, aber ich erinnere mich noch gut daran. Warum?

  1. Bella Lesnik war damals die coole Einslive-Moderatorin, deren Stimme jahrelang durch mein Kinderzimmer schallte.

  2. Sie war mindestens genauso klug, wie cool. In 1-2 Tagen habe ich sehr viel von ihr gelernt.

Sie stellte damals eine einfache Frage:
👉 „Warum moderieren wir?“
Und antwortete selbst:
„Weil wir geile Radiomomente schaffen wollen.“

💥 Darum geht’s.
Im Radio.
Im Storytelling.
In dieser Sommerreihe.

Ja, anekdotisches Storytelling soll deine Inhalte ins Gedächtnis der anderen einbrennen, soll dich als Marke positionieren. Im besten Fall schafft es aber Momente, in denen die Zeit stehen bleibt. Momente, in denen eine tiefere Wahrheit dich bis ins Mark trifft. Oder wie es bei NPR heißt: Driveway Moments (Opens in a new window).

Der kleine Prinz und die Sonnenuntergänge

Im Sommer erleben Menschen, wie Schönheit, Leichtigkeit, und Sinnfragen in einem Moment zusammentreffen. Davon erzählt der kleine Prinz in Antoine Saint-Exupérys gleichnamigen Roman.

Seine Heimat sei ein kleiner Asteroid, erzählt er einem gestrandeten Piloten. So klein, dass er einen Sonnenuntergang beliebig oft sehen könnte. Er braucht dafür nur seinen Stuhl ein Stück zu verschieben.

“‚Eines Tages sah ich die Sonne dreiundvierzig Mal untergehen!‘

Und ein wenig später fügtest du [der kleine Prinz] hinzu:

‚Du weißt doch, wenn man sehr traurig ist, liebt man Sonnenuntergänge …‘

‚Am Tag der dreiundvierzig Sonnenuntergänge, warst du da besonders traurig?‘

Doch darauf gab der kleine Prinz keine Antwort.“

Schöne Momente entstehen oft, wenn wir still etwas Bestaunen. Es muss nicht der Gran Canyon sein. Der Sonnenuntergang reicht. Wir können solche Momente jeden Tag erleben. Außer wir posten sie bei Instagram.

📱 Studien zeigen: Wenn wir Fotos machen, erinnern wir uns schlechter. Auch wenn Fotos nicht gespeichert werden, lenkt das Handy ab. Wahrscheinlich erleben wir den Moment erst gar nicht so, wie der kleine Prinz die Sonnenuntergänge.

Wenn du jetzt im Urlaub vielleicht einen Sonnenuntergang festhalten willst, lass das Handy in der Tasche und lass einfach los.

Sonnenuntergang über Rom.
Der letzte Sonnenuntergang, den ich fotografiert habe (Rom). Eine Suchanfrage in meiner Foto-App nach "Sonnenuntergang" ergibt derzeit 250 Treffer.

🧠 Zum Entdecken & Brüten

📰 Oskar Vitlif hat sich mit KI auf 400 Praktikumsstellen in Medienhäusern beworben – undercover. Sein Ziel: Transparenz schaffen, wie schlecht viele Redaktionen zahlen. Hier sind die Ergebnisse. (Opens in a new window)

🎙️Öffentlicher Rundfunk in den USA bedroht (Opens in a new window)
US-Kongress hat Trumps Sparkurs bestätigt. Der renommierte National Public Radio NPR verliert Fördermittel in Milliardenhöhe. Über 1.000 lokale und regionale Sender sind betroffen (Opens in a new window). Fehlender Lokaljournalismus führt nachweislich (Opens in a new window) zu Korruption, Intransparenz und Machtmissbrauch auf kommunaler Ebene. 👉 Unterstütze Lokal- und Regionalzeitungen und/oder NPR.


In diesem Sinne bis zum nächsten Mal!

Teodora

Du hast bis zum Ende gelesen? Wunderbar! 💌 Leite diese E-Mail an Freunde und Kollegen weiter, die auch Story-Inspiration gebrauchen könnten, oder zu viele Sonnenuntergänge bei Instagram posten.