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Sachsen bleibt beim Wasserstoff

News / Energiewirtschaft in Sachsen
  1. August 2025

Sachsen ist auf einem guten Weg bei der Umsetzung seiner Wasserstoffstrategie, attestiert Energie- und Wirtschaftsminister Dirk Panter (SPD). In der Lausitz bauen etliche Projekte auf den Energieträger. National waren zuletzt Zweifel an einem baldigen Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft gewachsen, nachdem große Projekte ausgesetzt worden waren.

Nun hat Panter dem Kabinett den zweiten Umsetzungsbericht zur Sächsischen Wasserstoffstrategie vorgestellt. Die Strategie war im Jahr 2022 erarbeitet worden und dient als Leitfaden für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Freistaat. „Für einen nachhaltigen Markthochlauf sind insbesondere Investitionssicherheit, verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen, transparente Preisbildung und eine abgestimmte Infrastrukturentwicklung unerlässlich“, erklärte der Minister. Nur so könne das Potenzial von grünem Wasserstoff als Baustein der Energiewende entfaltet werden.

Fehlende Planungssicherheit

Der Lausitz kommt in diesem Prozess eine besondere Rolle zu - nicht nur in Sachsen. Zahlreiche Projekte, wie das Fraunhofer Hydrogen Lab in Görlitz, das PtX-Lab in Cottbus oder das Referenzkraftwerk RefLau in Schwarze Pumpe könnten sich als wegweisend bei der die Einführung einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland erweisen. Die Pläne erlitten jedoch einen Rückschlag, nachdem der Stahlhersteller AcelorMittal aus geplanten Großprojekten ausgestiegen war.

Trotz Aussicht auf Förderungen von 1,3 Milliarden Euro war die Umstellung der beiden Arcelor-Standorte in Bremen und Eisenhüttenstadt für nicht wirtschaftlich befunden worden. Auch in Sachsen machte sich das Abebben der Wasserstoff-Euphorie bemerkbar. Die Leag hat ihre Pläne für ein Wasserstoff-Kraftwerk in Boxberg vorerst auf Eis gelegt.

Kernnetz-Anbindung weiter ungewiss

Neben den Kosten steht auch die Versorgungssicherheit beim Umstieg auf grünen Wasserstoff infrage. Um Planbarkeit zu gewährleisten, muss klar sein, wer welche Menge des Gases liefern kann und wie sie vom Erzeuger zum Abnehmer gelangt. Das im Oktober 2024 beschlossene Kernnetz soll das Gas künftig zwischen den Industriezentren im ganzen Land transportieren - spart allerdings die Lausitz weitgehend aus. „Das Wasserstoff-Kernnetz ist das grundlegende Rückgrat für den Hochlauf der deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft, indem es Wasserstoff-Produzenten, -Importeure, -Speicher und -Verbraucher verbindet“, betonte Panter. In welcher Form und bis wann eine solche Anbindung kommt, bleibt allerdings offen, denn etliche Pipeline-Kilometer müssen erst gebaut werden.Dennoch zeigt sich Panter optimistisch. „Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag zur Lösung unserer Energieprobleme leisten, besonders in bestimmten Bereichen der Industrie oder im Mobilitätssektor ist er vielversprechend“, beharrt der Minister. Sachsen wird weiter am Ball bleiben und die Landesregierung will sich auch weiterhin dafür einsetzen, Infrastrukturfragen zu klären und Planungssicherheit zu schaffen. gewi

Sujet Verkehr und Netze