Kapitel 4: Gemeinschaft, Misstrauen und der Mythos vom Zusammenhalt
Inhaltsverzeichnis oder auch Welche Kapitel sind zum Licht meines traurigen Lebens geworden.
Kapitelübersicht:
Warum Zombies kein Plan sind– Abrechnung mit Hollywood-Survival
Stromausfall im Winter - Warum das Beste, was euch passieren kann der Winter ist - Realistische Betrachtung + Lösungen 2.5 Warum dein Klo dich am Ende umbringen wird - Hygiene, Schädlinge, Seuche
Wasserknappheit - Warum du mit Feuer kochst und Stühle verheizt - Brennstoff, Quellen, Dauerlösungen
Gemeinschaft, Misstrauen und der Mythos vom Zusammenhalt - Psychologie + Gefahr durch andere ← Wir sind hier
Wenn Plünderer keine Klischees sind - und wie du überhaupt wieder nach Hause kommst - Navigation, Schutz, Karten
Die Lüge, die du dir selbst erzählst - oder: Warum du alleine niemals wirklich alleine bist - Isolation, Wahnsinn, soziale Wahrheit
Selbstbetrug durch Haustieranschaffung & der Mythos vom sicheren Zuhause - Tiere, Heimschutz, externe Lagerplätze

aka: Wenn dein Nachbar seit zwei Wochen seinen eigenen Urin trinkt.
Also gut, Ihr habt Wasser gebunkert.
Schön.
Ihr habt:
gekocht,
geheizt,
geschwitzt,
euer Klo abgedichtet.
Ihr habt überlebt.
Gut wäre vielleicht beeindruckender wenn wir nicht im Zeitalter einer
Allgemeinen Bildung und Schulpflicht leben würden aber um fair zu ein, die Bildung ist genau so dramatisch überzogen wie die Zombie Romantik aus Kapitel 1 und ausbaufähig wie euer Klo aber weiter geht’s.
Eure Reserve ist leer oder kurz davor. Dann kommt der Moment, an dem ihr raus müsst. Aus der Wohnung. Auf die Straße. Mit Kanistern. Mit Hoffnung. Licht, Luft und kälte... Und dann trifft euch das, was niemand sehen will: Die Apokalypse ist nicht die Natur oh nein. Es sind die anderen. Menschen. Ja ich weiß es sind immer die anderen daran Schuld aber diesmal, stimmt es fast.
Willkommen in der Realität – Mensch gegen Mensch
Die romantische Idee vom Zusammenhalt ist schön.
Ja wirklich, wie ein schöner sanfter Traum mitten in flauschiger Watte und wärme.
Aber falsch.
Eine Lüge. Ein schönreden von der Sozialen Entwicklung und dem Gemeinsamen überstehen von Katastrophen.
Die Menschen haben sich in ihrer Geschichte nicht entwickelt, weil sie nett waren. Sondern weil sie egoistisch waren.
Ich bezogen. Immer auf den eigenen Vorteil aus. Weil sie überlebt haben – nicht zusammen, sondern gegeneinander.
Egoismus hat euch Strom, Technik, Fortschritt gebracht.
Genau derselbe Egoismus wird euch alles nehmen, wenn’s kracht. Natürlich werden nicht alle so sein, nein es wird auch zuvorkommende, nette, aufgeschlossene Menschen geben, leider nur sehr kurz und naja, sehr wenige.
Du denkst, du findest Mitgefühl? Nein!
Wenn du nach fünf Wochen Apokalypse auf die Straße gehst, steht da kein Typ mit Blumen und sagt:
„Ich hab noch fünf Liter Wasser übrig, willst du was abhaben?“
Nein! Da steht jemand mit einem Knüppel. Oder einem abgebrochenen Stuhlbein. Oder einem Bügeleisen an einem Kabel
→(übrigens sehr effektiv, kann man werfen UND schlagen und am Kabel wirbeln und wirbeln und wirbeln, einer meiner Favoriten übrigens). ←
Und der will deine fünf Liter Wasser.
Was also tun?
Wenn du ein Mittelalter - Fantaybekloppter - LARP liebender kleiner Idiot bist, so wie ich dann hast du schon gewonnen aber wenn nicht:
Du brauchst Schutz. Und Schutz heißt: Improvisation.
Abgebrochenes Stuhlbein - der Knüppel für Finanzbewusste
Wetzstahl - gibt´s in Variablen Größen
Küchenmesser - egal welches, aber kein Kinderbesteck bitte
Besenstiel - cool, wie aus einem tollen Kung Fu Film
Sprühflasche mit Essig oder Salzwasser oder Chlorreiniger
Kochtopf auf dem Kopf - sieht blöd aus aber nicht so blöd wie eine Delle 1
7 Lagen Kleidung als Not-Rüstung - Socken, Pullover, Hosen, sogar Kissen - fängt ein paar Schläge ab UND es hält warm, ein wunder der Wissenschaft
Alles, was lang, schwer, scharf oder schleuderbar ist. (Bitte lasst die Hosen zu. Das zählt nicht)
Nicht, weil du kämpfen willst. Sondern weil du vielleicht musst.
Und je mehr du trägst – desto langsamer bist du.
Und langsame Menschen überleben nicht. Also brauchst du Leute.
Nicht viele. Aber verlässliche.
Und nein, Vertrauen baut man nicht in drei Tagen auf.
Das musst du vorher tun.
Mit Nachbarn.
Mit Freunden.
Mit denen, die nicht so tun, sondern tun.
→ (Außer der Typ der sich vorgedrängelt hat, OHNE ZU FRAGEN, mit den Leuten Stimmt was nicht!) ←
Du willst den Leuten nicht den Rücken zudrehen mit Angstschweiß auf der Stirn.
Du willst Wasser? Dann weiß, wo es ist.
Suche:
Öffentliche Brunnen mit Handpumpe
Alte Friedhöfe V
erlassene Höfe
Notfallhydranten (wenn’s noch Druck gibt)
Und geh nie allein wenn du nicht musst! Nie unvorbereitet.
Nie ohne Plan B.
Plan C.
Plan Z (schafft Verwirrung bevor du mit Plan D weiter machst)
Vielleicht findest du eine Gemeinschaft. Vielleicht auch das Ende des Regenbogens. Der Topf voll Gold, klingt Wahrscheinlicher aber leider unbrauchbar.
Aber glaub nicht, dass sie dich erwartet.
Wenn du Glück hast, bauen Menschen etwas auf. Ein Feld, ein Haus, ein Lager. Auch im Winter. Auch bei Frost. Nicht aus Romantik – sondern aus Notwendigkeit.
Wenn du dazugehören willst: Sei nützlich. Sei ehrlich. Sei vorbereitet. Sei nicht das Problem.
→Vor allem, sei NICHT DER VERANTWORTLICHE. Das sollte niemand sein. Denn Verantwortung bedeutet für ALLES Verantwortlich zu sein, auch die Fehler.
(Ja frag dich mal warum es niemand machen will der Geistig nicht auf dem Level einer über proportionierten Salatgurke ist)
Das ist undankbar, Nervenaufreibend aber vor allem, es bringt Macht. Macht wird ausgenutzt und wir Wissen ja wo das Endet. Also lieber, Gemeinschaftliche Entscheidungen.
Fazit:
Die Apokalypse wird kein Test der Vorräte.
Nicht nur. Sie wird ein Test deines Charakters.
Und der der anderen.
Glaube nicht an die Welt, wie sie sein sollte.
Glaube an das, was du siehst – und plane besser.
Denn Hilfe ist kein Versprechen.
Sie ist ein Deal. Ein Risiko. Ein Schachzug.
Oder du bleibst allein. Und lernst schneller, wie schwer Wasserkanister wirklich sind.
In diesem Sinne: Freut euch auf weiteren chaosbetriebenen Gehirnoutput direkt aus meinem Notfall-Hirnzentrum. Überlebt gut – oder wenigstens stilvoll verwirrt. Fortsetzung folgt